Hallo Iris,
bei unseren eigenen Welpen hatte ich nicht mit einem einzigen Probleme mit der Schermaschine. Sobald die Augen und Ohren offen waren, lief die Maschine immer mal so ganz nebenher. Wenn sie selbst fraßen, wurde während des Fressens die Maschine angeworfen. Dadurch war für unsere Hunde das Geräusch so positiv besetzt, dass es auf dem Tisch gar keine Probleme machte.
Bekomme ich Junghunde auf den Tisch, lasse ich die Maschine zunächst nur laufen und es gibt dabei Leckerchen. Dann halte ich sie mit dem Gehäuse flach an die Schulter des Hundes, dann etwas höher und dann kann ich schon den Scherkopf ansetzen und los legen. Wenn ein Seelschen bisschen zittert, nehme ich davon keine Notiz und mache einfach weiter. Das Zittern hört bald auf. Ist ein Junghund frech wie Rotz und will mich beißen, gibt es eine Maulschelle. Das ist die einzige Situation, in der ein Hund von mir Haue bekommt. Wäre ich ein anderer Hund, würde ich zurück beißen. Da ich das nicht so gut kann, regel ich das mit meinen Mitteln. Ich musste noch niemals öfter als einmal hauen und es reichte für das ganze Leben.
Vom Tisch herunter springen ist auch Todsünde. Junge Hunde - auch Riesen bis zu 5 Monaten - lernen dann fliegen. Die sind schneller wieder auf dem Tisch, als sie gucken können. Bei einem ausgewachsenen Riesen geht das natürlich nicht, aber die reglementiere ich eh anders, und die kommen gar nicht auf den Trichter, vom Tisch zu springen. Außerdem gibt es die Leckerchen nach dem Trimmen bei mir immer nur AUF DEM TISCH und NIEMALS auf dem Boden. Dadurch warten die allermeisten Hunde eh schon auf dem Tisch darauf und springen erst gar nicht runter.
Bekomme ich einen erwachsenen Hund auf den Tisch, bekommt er von Anfang von mir eine klare Ansage, dass ICH dort das Sagen habe. Notfalls knurre ich ihn an, was bei mir immer sofort wirkt. Ich hab wohl die richtige Knurre drauf. Auf dem Hundeplatz haben andere Leute das Knurren auch versucht, da haben die Hunde sich schlapp gelacht
Ich lasse von Anfang an nichts durchgehen und es gibt öfter ein klares und deutliches "NEIN" oder "Pfui ist das " mit dem entsprechenden Ton dahinter. Körperpflege muss sein und da diskutiere ich auch nicht mit dem Hund. ICH will es so haben und basta.
Ich hatte mal einen 45kg Riesen auf dem Tisch, den Herrchen ständig wieder rauf wuchten musste weil er nicht wollte, dass ich mich bei seinem Hund durchsetze. Er hat 10 Minuten versucht, seinen Riesenkerl zu überreden, doch bitteschön wieder auf den Tisch zu gehen. Der Große hat ihm was gepfiffen. Ich habe mir das Spielchen auf meinem Hocker sitzend angeschaut. Nach 10 Minuten hatte ich die Nase voll, hab den Kerl am Schlafittchen genommen, "RAUF DA" gebrüllt und schon war er oben. Herrchen wollte nicht, dass ich seinen Hund anbinde. Er hatte reichlich zu tun, den großen Kerl auf dem Tisch zu halten. Es war Sommer und sehr heiß und - Herrchen ist aus den Latschen gekippt. Ich konnte ihn gerade noch auf die Eckbank bugsieren, bevor er umfiel. Der Hund wurde dann von mir vorne und hinten mit meiner Vorrichtung an der Decke fixiert und seither lasse ich micht mehr darauf ein, zappelige Hunde nicht anzubinden.
Eine klare Ansage ist das wichtigste bei renitenten Hunden und man darf nichts durchgehen lassen.
Grüße von
Rita