So, mal eben schnell in die Tasten gehauen:
Dr. Ian Billinghurst, Give Your Dog a Bone, Bridge Printery, Alexandria, Australien, 1993
Seite 64 f.:
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Die ausschließliche Fleischfütterung
Ein weit verbreiteter Irrtum
Viele Leute füttern ihren Hund ausschließlich Fleisch als einfache und erhofft gesündere Variante zu jeglichem Fertigfutter. Manchmal gekocht, manchmal roh. Oftmals geschieht das bei kleinen Hunden älterer Menschen. Kleine Hunde „erziehen“ ihre älteren Halter gerne, sie nach ihren Wünschen zu ernähren, und das ist meistens Fleisch.
Über die Jahre hinweg habe ich viele Hunde gesehen, die mit, meist gekochtem Fleisch ernährt wurden und dann Probleme entwickelten wie Arthritis, Ekzeme, Nieren- und Herzkrankheiten und sehr oft Krebs.
Üblicherweise wird genau dieser Ernährungsfehler, die ausschließliche Fleischfütterung, von der Futtermittelindustrie als Grund für die Probleme, die sie verursacht, genannt und als Begründung herangezogen, warum man ihre Produkte kaufen soll. Hunde, die von der ausschließlichen Fleischfütterung umgestellt werden auf Fertigfutter, blühen auf – für eine Weile, um dann schrittweise gesundheitlich abzubauen, weil die jenen Produkten innewohnenden Probleme überhand nehmen.
Was ist also falsch an der ausschließlichen Fleischfütterung? Ist das nicht das, was wilde Hunde fressen? Ja, das stimmt, aber sie nehmen daneben weit mehr anderer Dinge zu sich.
Fleisch allein ist für Hunde absolut unausgewogen.
Erstens und als wichtigstes: Fleisch allein enthält nur einen Bruchteil, ca. 4% des Kalziumbedarfs eines Hundes. Daher ist es fatal, wenn Welpen so ernährt werden, und es ist auf lange Sicht auch nicht gut für erwachsene Hunde.
Der ausschließlichen Fleischernährung fehlt Jod, Kupfer, Vitamin A, manche B-Vitamine, Vitamin E und Vitamin D. Obendrein enthält sie übermäßig viel Protein und Phosphor.
Einem Welpen ausschließlich Fleisch zu füttern bedeutet, ihn innerhalb Monatsfrist gesundheitlich zu ruinieren. Bei einem älteren Hund wird es etwas länger dauern bis man die Probleme sieht.
Viele Menschen versuchen, die Defizite auszugleichen, indem sie Kalzium zufüttern. Eine allgemeine Berechnung ist, zwei Teelöffel Kalziumkarbonat auf ein Kilo Fleisch. Das mag den Kalziumbedarf decken, aber die anderen Defizite, die ich aufgezeigt habe, werden dadurch nicht aufgefangen.
Kurzum, die ausschließliche Fleischernährung ist eine desaströse Art, Hunde im Allgemeinen und heranwachsende Welpen im Besonderen zu ernähren. Machen Sie es nicht!
Jedoch soll das nicht heißen, daß man Hunden und vor allem Welpen überhaupt kein Fleisch füttern soll. Natürlich soll man. Aber es ist nur ein Teil einer ausgewogenen Ernährung.
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Später schlüsselt er die einzelnen Fleischsorten noch genauer auf ihre Inhaltsstoffe hin auf und erklärt natürlich ausführlich, was außerdem noch alles zu einer ausgewogenen Hundeernährung gehört, und warum. Bitte verzeiht, wenn ich nicht das ganze Buch übersetze.
Kurz zusammengefaßt:
Ausschließlich Fleisch zu füttern führt zu Nährstoffmangel insbesondere an
Kalzium, diversen
Vitaminen,
Kupfer und
Jod und zu einem Überschuß an
Protein und
Phosphor. Das sind Ursachen für Knochen- und Gelenkerkrankungen sowie Herz- und Nierenkrankheiten.
Billinghurst schreibt auf seiner Homepage:
"The BARF diet, being an attempt to mimic the evolutionary diet of dogs, must, from a practical point of view, use food that is available from the local supermarket or whatever local or distant source is economically viable. BARF feeders do not have to go hunting or send their dogs out to hunt. That is why I said
BARF must mimic, not duplicate the evolutionary diet of dogs. This is an important distinction.
The BARF feeder will MIMIC as closely as possible rather than duplicate the NATURAL diet of the dog. We are not trying to return our dogs to nature."
In diesem Sinne,
LG Heike