Hallo Astrid,
ob Hunde zusammenpassen, hängt nicht nur von der Rasse, sondern auch von ihrer individuellen Veranlagung ab. Es gibt innerhalb einer Rasse verträgliche, unterwürfige, total ruhige, total hibbelige und auf Krawall gebürstete Hunde. Wenn zwei Krawaller zusammen kommen, gibt es notgedrungen Stunk.
Wir selbst hatten/haben Schnauzer und Zwerg zusammen, immer nur Mädels, was auch nicht ohne ist, wenn man ein Kleinrudel von 3 Hunden nicht führen kann. Aus Erfahrung anderer Hundehalter kann ich aber sagen, dass es zwischen Riesen und Schnauzern eher Probleme geben kann, als zwischen Riesen und Zwergen. Schnauzer (wenn sie schnauzermäßig gestrickt sind) geben nie nach, sind den Riesen aber körperlich unterlegen, was ihnen aber völlig wurscht ist, und ein wirklich wütender Schnauzer geht lieber drauf, als dass er auch nur einen mm nachgibt. Schnauzer und Zwerge geht auch gut. Riesen mit anderen Rassen - dazu kann ich nichts sagen, ich kenne nur Riesenleute ohne Fremdrasse. Schnauzer und andere Rassen - da habe ich nicht sehr schöne Erfahrungen bei Welpenkäufern machen müssen. Die hatten sich zu einem Schnauzerrüden jeweils einen Staff bzw. einen Jagdterrier dazu gekauft und es ist Blut geflossen, bei beiden Hunden der Käufer. Sie mussten nach den Beißereien die Hunde lebenslänglich getrennt halten und wehe, es stand eine Türe offen, dann ging es sofort wieder zu Sache.
Bei gleichgeschlechtlichen Hunden kann es immer zu Problemen kommen, egal ob mehrere Hündinnen oder mehrere Rüden. Bei mehreren Hündinnen muss man bedenken, dass Hündinnen, im Gegensatz zu Rüden, keine Beißhemmung haben, die beißen so lange, bis eine tot ist, wenn man sie nicht trennt. Dazu können die Hündinnen nichts, das ist eine genetisch vorgegebene Veranlagung. Im Naturrudel bekommt in der Regel immer nur die Chefin Welpen, weil nur die Stärksten sich fortpflanzen sollen und fast immer das Futter nur für die Aufzucht EINES Wurfes reicht. Bekommt nun eine rangniedrige Hündin aus Versehen auch Welpen, muss die Chefin diese Welpen töten, um den Fortbestand der Art zu sichern. Darum hat eine Hündin keine Beißhemmung. Das kann im Zusammenleben mit uns Menschen fatal sein. Auch dazu gibt es von anderen Hundehaltern (zum Glück keine eigenen) leidvolle Erfahrungen mit schwer verletzten und toten Hündinnen. Das ist aber auch nicht zwangsläufig so, wenn der Mensch weiß, mit mehreren Hündinnen umzugehen und wirklich die kleinsten Ansätze von Aggression im Keim erstickt. Hat man mehrere Hündinnen, bei denen keine einen Führungsanspruch hat und eher die "ist-mir-wurscht-Einstellung", dann geht es auch mit mehreren Hündinnen gut.
Gemischte Rudel - kann gut gehen, kann nicht. Hat man mehrere Rüden und EINE Hündin, beansprucht möglicherweise jeder der Kerle das Mädel für sich und es gibt unter den Rüden fiesen Ärger. Hat man mehrere Hündinnen und einen Rüden, zanken die Mädels sich um den Kerl. EIN Rüde und EINE Hündin ist am unproblematischsten. Die Hündin hat in der Regel das Sagen und ein im Kopf klarer Rüde wird sich kaum gegen eine Hündin auflehnen. Allerdings stellt sich da das Problem mit der Hitze der Hündin. Wir hatten mal eine Weile Rüde und Hündin zusammen und ICH will diesen Zirkus nicht mehr haben. Aber das muss jeder für sich entscheiden, ob er das will.
Du siehst, es gibt einige Für und Wider bei der Mehrhundehaltung und man muss gut überlegen, was man selbst zu leisten im Stande und Willens ist, auszuhalten und zu tun. Sie kann Probleme machen kann aber auch seeeeeehr schön sein
Grüße von
Rita