Hallo Anke, ich hoffe, ihr habt eine gute Hundetrainerin, die ihr Augenmerk erstmal auf die häusliche Basis richtet.
Ich werde nicht müde zu sagen, daß es solitäre Probleme wie DAS Jagdproblem, DAS Aggressionsproblem, DAS Angstproblem usw. nicht gibt und immer zuerst an der Beziehung gearbeitet werden muß. Jeder (Jung-)Hund muß als erstes zwei wichtige Dinge lernen: Frustrationstoleranz und das richtige Maß zwischen Respekt und Vertrauen. Was dahinter steht, kann wie so oft online nicht ausreichend angschaut und bearbeitet werden, aber getan werden muß etwas - bei euch Menschen vor allem, damit ihr dringend nötige Schritte ergreifen könnt. Eure Trainerin kennt euch und euren gemeinsamen Umgang miteinander und kann den hoffentlich gut reflektieren - oder wurden solche Dinge im Erstgespräch vielleicht nicht abgefragt? Bis zur nächsten Trainingsstunde sollte sie euch eine Reihe von "Not"-Maßnahmen an die Hand geben können, die kurzzeitig der Konfltiktvermeidung dienen. Anschließend sollte sie im direkten Kontakt erkennen, ob es hier um Ressourcenverteidigung, Individualdistanz, mangelnde Führung... oder was immer geht, damit sich wirklich dauerhaft etwas ändert.
...er will seine Position im Rudel austesten und sucht sich bewusst von ihm ausgewählte, schwache Rudelmitglieder aus.
Kann es sein, daß Ihr (Eltern) im Beisein des Hundes Eure Kinder in irgend einer Form gemaßregelt habt ?
Dieses Szenario hat dann der Hund an Euren Kindern durch zwicken ausgetestet.
Diese Form des Austestens bei Rudelmitgliedern ist aber normal und bestimmt kein Einzelfall.
Schon der Kynologe Eric H.W. Aldington hat dieses Verhalten bei Hunden beobachtet und in seinen Büchern beschrieben.
Also keine Kinder im Beisein des Hundes maßregeln !
Hallo Machsitz, das möchte ich nochmal zur Diskussion stellen. Hunde testen nicht bewußt nach Analyse der vorhandenen "Rudel"strukturen aus und sie zwicken nicht grundlos als "Positionierungselement" - sie agieren im Rahmen ihrer Möglichkeiten situationsbedingt. Wo du den Terminus des Rudels zum Vergleich bemühst, möchte ich einfach mal provokativ fragen, wer im (echten) Canidenrudel rangniedere Jungtiere hinter dem nächsten Busch parkt, damit diese nicht mitbekommen, wenn die Mutterhündin die anderen Welpen maßregelt und was das ggf. in der Beziehung untereinander ändern sollte? Daß Hunde sich gelegentlich einer Maßregelung anschließen, die zwischen 2 Tieren stattfindet, steht ausser Frage, ebenso ausser Frage steht, daß Hunde Kinder oftmals nicht als übergeordnete Sozialpartner akzeptieren - beides ist aber eine ganz andere Geschichte als das hier geschilderte Problem.
Im übrigen hinkt dieser Vergleich ohnehin, da wir Menschen mit unseren Hunden keine Rudel bilden.
LG Ela