Hallo Betty,
Wie „man“ ein guter Trimmkunde wird, weiß ich zwar nicht. Ich kann aber erzählen, wie ich vorgegangen bin um meine bisherigen 5 Hunde auf den Hundefrisör von klein auf vorzubereiten.
1. Geduld haben. Sich selbst nicht unter Druck fühlen. Der Erfolg kommt mit der Zeit alleine. Auch mal einen Übungszeitraum von mehreren Wochen bis Monaten für sich selbst akzeptieren können. Die anfängliche Übungszeit nicht überspannen. Vielleicht mit 3 Minuten beginnen und langsam auf 10 Minuten steigern…
2. Meine Hunde waren immer scharf auf
Fressen. Für fast leere Leberwurstdosen oder Joghurtbecher waren sie immer zu haben und bestechlich. Viele Hunde gewöhnen sich schneller an die tägliche allgemeine Fellpflege, wenn sie dabei belohnt werden.
3. Täglich habe ich meine Hunde auf dem Tisch ausgekämmt. Der
Tisch muss eine rutschfeste Auflage haben (z.B. Baumarkt). Viele Hunde bekommen Angst, wenn sie mit ihren Zehennägeln wie auf einer Eisfläche ausrutschen. Die Hunde können dann in den Bändern oder Gelenken Schaden nehmen. Wenn der Tisch zu groß ist, kann der Hund ungünstig ausweichen (Fuchs und Hase Spiel) und im ungesicherten Moment vom Tisch stürzen und sich verletzen. Eine Bekannte von mir hat ihren Welpen zunächst auf einem
Stuhl (Handtuch drauf) auf dem Teppich gekämmt – ihr Hund hatte ein Geschirr an.
4. Kennenlernen der Arbeitswerkzeuge. Die wichtigsten Arbeitswerkzeuge hatte ich immer zu Hause. Der Hundefrisör kann nicht alle 2/3 Monate richten, was ich in dieser Zeit versäumt habe. 1mal in der Woche musste ich bei meinen Hunden richtig ran! Die Hunde durften an den Werkzeugen schnuffeln. Anfangs strich ich mit den Trimmmessern nur locker kämmend durch das Fell und lobte meine Lieben dafür.
5. Meistens beginnt man mit dem Trimmen der Hunde mit geeignetem Fell nach dem Zahnwechsel mit 6 Monaten. Aber bis dahin kann ich eine ganze Menge tun, um das Fell optimal darauf vorzubereiten. Ich bin mit meinem Lieblingstrimmmesser / Allroundtalent für alle Größen, die ich hatte
MARS 99M329 1X Woche kämmend durch das Fell gegangen. Abgestorbene Grannen sind damit mit abgefallen. Abgestorbene Unterwolle ist ganz leicht mit herausgearbeitet worden. Neue Unterwolle und neue Grannen sind super nachgewachsen.
6. Schermaschine. Anfangs hatte ich keine Schermaschine. Ich habe den Rasierer meines Mannes zweckentfremdet. Nicht um den Hund damit zu bearbeiten, sondern damit dieser sich an ein brummendes etwas an seinem Körper gewöhnen kann. Zuerst habe ich den Rasierer brummend in die Mitte des Raumes gelegt mit einem Leckerchen dabei. Bisher siegte immer die Neugier meines Hundes und er ist irgendwann zum Rasierer und hat sich sein Leckerchen abgeholt. Irgendwann habe ich den Rasierer sachte in einigem Abstand von ihm darüber gehalten und hantiert – auch dafür gab es Belohnung. Dann kommt der Moment, an dem der Rasierer auf dem Körper brummt. Später am Kopf. Und als das Routine war, waren die Kleinen auch schon 6 Monate alt und der erste Frisörtermin stand für sie an.
7. Gut ist es auch, wenn der Hund das
Baden und Föhnen gelernt hat. Beim Föhnen bin ich vorgegangen, wie mit der Übung Schermaschine. Hundi kann m.M. das Baden auch lernen – es gibt aber auch andere Meinungen dazu…
8. Motorengeräusche. Manchmal mögen Hunde eine bestimmte Frequenz eines Motors nicht. Am wenigsten machen
leise Motoren und geölte Maschinen aus dem Fachhandel Probleme. Man kann sich eine Menge zeigen und empfehlen lassen.
9. Den künftigen
Hundefrisör kennenlernen und ihn fragen, worauf er Wert legt. Pflegeprodukte empfehlen lassen. Mit dem
Züchter sprechen, auf
Ausstellungen gehen. Man kann auch bei Anbietern für Pflegeutensilien immer Rat einholen. Ich mache das regelmäßig bei
EHASO.de
Hab ich was vergessen?
LG Steffi