Hallo Ibla,
Thema "Knurren"
- herzlichen Glückwunsch, dein Hund kommuniziert mit Dir! Das ist ganz ernst und ehrlich gemeint. Jetzt gilt es herauszufinden, was Dir Deine Knurrbacke in den einzelnen Situationen damit sagen möchte. Es besteht die gute Möglichkeit, dass hinter dem Knurren nicht die vom Menschen als bedrohlich empfundene "Aggression" steckt (nach dem falschen Motto: der Hund nimmt mich nicht ernst und will die Weltherrschaft übernehmen), sondern ganz im Gegenteil Unsicherheit, Angst, Schmerzen, missachtete Beschwichtigungssignale, Sicherung von Ressourcen etc.
Ich würde mir einen erfahrenen, in verhaltenspsychologischen Dingen geschulten Trainer ins Haus holen und vor Ort die Situationen zusammen erleben, analysieren und angehen.
Das Knurren einfach mit Druck zu unterbinden, kann dabei leicht nach hinten losgehen, da der Hund dann noch massivere Ausdrucksmöglichkeiten einsetzen muss, um sich verständlich zu machen. Ein Lesetipp zur Einstimmung von mir:
http://www.dog-snake.de/Aggression/aggression.htm
Thema "Auslastung"
- folgendes mache ich mit meiner kleinen Riesin Bertha (15 Monate alt). Für den Kopf: Nasenarbeit (auch schon mal Personensuche), Dummy-Arbeit (mit mäßigem Erfolg bei den Einweisübungen, dazu ist sie zu selbständig - aber das Apportieren macht ihr großen Spaß), manchmal erarbeiten wir einen kleinen Trick mit Clicker, aber nicht zuviel, sowie Unterordnung (Sitz/Platz/Fuß). Für den Körper: Sie schwimmt gerne, und langsam will ich auch das Radfahren beginnen, da sie ein großes Bewegungsbedürfnis hat und wegen HD-B2-Befund Ball- und Frisbeespiele nicht so angesagt sind. Für die Seele: Schmusen auf dem Sofa und bei der Fellpflege. Ich bin 2-3x in der Woche in der Hundeschule, denn auch die Sozialkontakte mit anderen Hunden und der Kontakt mit den vielen Menschen lastet meine Hündin aus und ist wichtig für ihr Wohlbefinden.
Über Schutzdienst habe ich kurz nachgedacht - denn es macht vielen Hunden ausgesprochen viel Spaß. Ich sehe mich als Riesen-Hundeanfängerin allerdings nicht in der Lage, diesen Sport verantwortungsvoll auszuüben - und will mir keine fiese Schnappkröte heranziehen, die ich nicht unter Kontrolle habe - deswegen lasse ich die Finger davon.
Dir wünsche ich beim Mantrainling viel Spaß! Und dass Ihr die unangenehmen Situationen bald in den Griff bekommt.
Viele Grüße, Urtica mit RS Bertha