Hallo Astrid,
ich glaube nicht, dass du dir einen Kopf über Vertrauensverlust machen solltest. Zwerge können wunderbar den "sterbenden Schwan" spielen, wenn ihnen etwas gegen den Strich geht. So wie sich mir das geschrieben darstellt - ich kann mich natürlich irren und life ist es anders - bist du für deinen Hund nicht "die feste Burg". Du hältst dich selbst für unzulänglich in der Hundeerziehung und genau das spürt die Maus. Zwerge haben ein ungeheuer großes Repertoir in ihrem Ausdrucksvermögen und können von einer Sekunde zur anderen "Ritter Kunibert" oder der ärmste Wurm sein. Vor allen Dingen haben sie ganz schnell raus, wie sie ihre Menschen manipulieren können. Mit Korry habe ich gerade vor ein paar Minuten so einen Manipulationsversuch erlebt.
Julchen war um mich herum und kasperte wie üblich. Plötzlich kam Korry, zitterte wie Espenlaub, schaute immer nach draußen zum Himmel und tat so, als ob das größte Unwetter aller Zeiten im Anmarsch sei. Es regnete zwar bisschen doll, aber sonst war nix. Da sie Gewitterfurcht hat und schon sehr früh merkt, wenn sich da was zusammenbraut dachte ich, dass da wohl was kommen wird. Wenn es so ist hilft es ihr oft, wenn sie einfach nur auf meinem Schoß sitzen kann, ohne Betüddeln oder großes Theater, einfach nur da sitzen. Ich nehme sie also hoch, aber sie peilt in eine Ecke in der Küche, spring runter und - kommt mit ihrem Igelball an. Ich musste so lachen, bin bisschen auf ihren "Trick" eingegangen und habe den Ball geschossen. Es gab dann von einer Sekunde zur anderen eine "Wunderheilung". Nix mehr mit Schlottern und Angst vor Unwetter (es gab auch gar keins). Sie hatte erreicht, was sie wollte - MEINE Aufmerksamkeit und Julchen war für einen Moment außen vor.
Für deine Maus würde ich dir raten, dir vorzunehmen, was du trainieren und durchsetzen möchtest. Das ziehst du dann beharrlich durch, egal ob Madame meint dass du ihr so schadest, dass sie einen Termin für die Couch beim Pyschater braucht. Vor allen Dingen arbeite mit der langen Leine. Sie darf überhaupt und gar nicht die Gelegenheit haben, ihren kleinen Kopf durchsetzen zu können. Wenn sie merkt, dass du bei irgend etwas keinen Einfluss auf sie hast, nutzt sie das sofort für sich aus. Du musst den Hund nicht platt machen, du bleibst einfach nur BEHARRLICH bei dir und machst dein Ding. Wenn sie mal wieder Revolution macht oder gerade dabei ist, zu sterben, sagst du einfach "Nöööö" und machst deine Sache. Lege die Messlatte für dich nicht so hoch. Du musst kein Thomas Baumann, Ekard Lind oder sonst ein Experte werden, um mit deinem Hund angenehm leben zu können. Mach ihr einfach unerschütterlich klar, was du willst und was du nicht willst und das IMMER.
Der Ausspruch von Günther Bloch, bei der Frage nach der Erziehungsmethode für seine eigenen Hunde, gefällt mir immer noch:
"Alles was meine Frau und ich nicht haben wollen, ist verboten."
So einfach kann Hundeerziehung sein
Grüße von
Rita