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Riho

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Hunde: Schnauzer pfeffersalz Hündin 14 Jahre alt

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Benutzer
Mitglied

1

Mittwoch, 8. Juni 2011, 13:22

Da werden Weiber zu Hyänen

Hallo zusammen,

ein Trimmkunde rief mich soeben an um zu sagen, dass er zum vereinbarten Termin nicht kommen kann, weil er und sein Hund schlimm verletzt sind :-O
Was ist passiert?
Er erzählte mir vor längerer Zeit, dass er eine neue Lebensgefährtin hat, die zwei Hunde mit in die Gemeinschaft gebracht hat - eine Mischlingshündin aus dem Süden und einen Pudel-Mix-Mann. Er selbst hat eine Pfeffischnauzerin. Die beiden Mädels waren sich von Anfang an nicht grün und ich habe ihn gewarnt, dass das fies in die Hose gehen kann. Er wiegelte ab und meinte, dass sie das schon in den Griff bekommen. Im Laufe der Zeit wurde das Zusammenleben der Hündinnen immer schwieriger. Nachts gab es immer wieder Keilereien und ich riet dazu, die Mädels räumlich zu trennen. Sein Argument dagegen - "die wollen aber alle drei bei uns sein". Na toll 8-| Nach weiteren Auseinandersetzungen der Hündinnen haben sie dann eine an der Heizung angebunden und die andere in eine Box gesteckt. Ohne Anbinden ging das nicht. Die Mixhündin war in der Box und die Schnauzerin attackierte die permanent und wollte die Box auseinander nehmen. Umgekehrt tobte die Schnauzerin wie ein Berserker in der Box. Als dann niemand mehr schlafen konnte, haben sie die Hündinnen endlich nachts räumlich getrennt. Tagsüber brodelte es permanent und ich habe geraten, sich von einer Hündin zu trennen, weil es sonst irgendwann Tote gibt. So stark verfeindete Hündinnen bekommt man nie mehr zusammen. Es wurde natürlich nicht auf meinen Rat reagiert und das würde schon nicht so schlimm werden.
Gestern nun eskalierte die Sache. Die Hündinnen gingen aufeinander los, verbissen sich ineinander, keine ließ mehr los und beide schrien nur noch in den höchsten Tönen. Mein Kunde ging dazwischen, versuchte, der einen Hündin die Luft abzudrehen, aber es half gar nichts. Keine der beiden Weibsen machte die Klappe auf. Was dann passierte, weiß er nicht mehr. Er rutschte wohl aus und fiel hin, griff dabei zwischen die kämpfenden Hunde und das Ergebnis war zwei durchgebissene Finger mit zerbrochenen Knochen, Gehirnerschütterung beim Menschen, Teile der Kopfhaut des einen Hundes abgerissen und tiefe Löcher und Wunden bei beiden Hündinnen. Die eilig herbeigerufene Mutter meines Kunden fuhr mit den Hunden (immer noch tobend) zur Tierklink und die Lebensgefährtin mit Herrchen ins Unfallkrankenhaus. Herrchen wurde genäht, bekam einen Gips und eine Woche Bettruhe verordnet. Die Hunde wurden ebenfalls genäht und geklammert und dürfen sich nun nicht mehr begegnen. Die Schnauzerin geht zu Mama und Papa ins Haus zu deren Riesenmann und die Mixhündin muss in eine andere Familie, weil das junge Paar bald zu den Eltern ins Haus zieht.
Es muss immer erst so etwas Schlimmes passieren, bis die Leute wach werden. Da kann man vorher mit Engelszungen reden, es wird einem nicht geglaubt ;(

Grüße von
Rita
Signatur von »Riho« Tue und lebe, was du für richtig hältst und vertraue dir. Alles andere ist Energie- und Zeitverschwendung.
Andreas Neumann

Herbert

unregistriert

2

Mittwoch, 8. Juni 2011, 14:04

Ja, liebe Rita ;( , das ist schlimm! :m:

Ich staune auch immer wieder, wie blauäugig und gedankenlos manche Hundebesitzer mit der "Waffe Hund" umgehen. :m:
Traurig ist nur, dass Du als langjährige Hundeexpertin die Leute ja immer wieder vorher gewarnt hattest. Wäre noch ein Kleinkind involviert gewesen, möchte ich nicht wissen, wer dann der "Verlierer" gewesen wäre. Alles ist so schon schlimm genug! :thumbdown:

Gerade ab einer bestimmten Hundegröße müsste fast ein Hundeführerschein Pflicht sein. :gr?: Manche Leute haben null Ahnung, was das Sozialverhalten angeht. :cursing:
Auch wenn schon kleine Hunde ziemlich viel anrichten können, so ist die Verantwortung, die man bei größeren Wauzis hat, noch sehr viel größer. Hier hat sich ja alles (wenigstens, traurig genug!) noch im Familienkreis abgespielt. :nuho:

VG
Herbert

3

Mittwoch, 8. Juni 2011, 14:17

Oh Mensch, das ist aber echt heftig ;(

Ich glaube Rita, dass man in so einer Situation (im Vorfeld) einen ganz starken Konflikt zwischen Kopf und Herz bekommt... Der Kopf sagt: "Eindeutig Hunde trennen, bevor was ernsthaftes passiert"; das Herz sagt: "vielleicht passiert doch nix und alles wird gut, beide Hunde bleiben bei uns und alles ist gut".

Ich hoffe, dass ich niemals in eine solche Situation kommen werde, in der ich so eine Entscheidung treffen müsste. Man hängt ja an beiden Hunden und liebt sie und eine Trennung ist aus gefühlstechnischen Gründen für den Menschen ein riesen Problem. Für das Wohlergehen der Hunde natürlich nicht.... Da wäre es sicherlich das beste (dein Beispiel zeigt auch, dass es auch für die Menschen das Beste sein kann, die Hunde zu trennen).

Och Mensch, ist das schlimm ;(

Viele Grüße
Steffi

Schlucaluca

unregistriert

4

Mittwoch, 8. Juni 2011, 14:56

;(
Wirklich richtig traurig! Für alle Beteiligten.
Aber @ Herbert: was hätte denn ein Hundeführerschein in so einer Situation gebracht? Wie Steffi schon sagt, das ist eine emotionale Situation, in der mit dem Herzen gegen den Kopf entschieden wird (was ich zu einem gewissen Grad nachvollziehen kann) - jeder der beiden Partner liebt seine Hunde und kann sich nicht vorstellen, sich von ihnen zu trennen. Da wiegelt man dann auch gute und richtige Ratschläge von erfahrenen Hundemenschen ab. Leider ist die Situation in diesem Fall auf sehr unschöne Weise eskaliert.

Weiß nicht, ob es hierher passt, aber mich beschäftigt die Frage:
Kann ich durch behutsames aneinander gewöhnen der beiden "Rudel" - also nicht von jetzt auf gleich zusammenziehen und sehen, was passiert - so eine Eskalation vermeiden (ich denke da an eine schrittweise Vergesellschaftung - wie man es bei Meerschweinchen, Kaninchen, Vögeln etc. macht)? Oder ist das ganz allein von der Sympathie zwischen den Hündinnen abhängig, ob es klappt oder nicht (ich hoffe, ich hab mich einigermaßen verständlich ausgedrückt)?

LG, Antje

mercedes122

unregistriert

5

Mittwoch, 8. Juni 2011, 15:32

Was da passiert ist, ist wirklich schrecklich.

Als ich letztens mit Lola ankam, sie ist 1 1/2 Jahr alt und auch noch gedeckt, hatte ich auch so meine Bedenken. Und jede Vergesellschaftung lief bei mir anders ab.
Mit Welpen ist es am einfachsten. Mit einer erwachsenen Hündin war es schon schwieriger. Ich habe die ruhigste Hündin dazu geholt, sprich Anni und dann die Missi. Missi hat sich sofort als Beschützer bewiesen. Dann nach und nach die anderen. Lisa war stinksauer und hat es auch gezeigt. Lisa habe ich dann an mir fest geknüppelt und habe sie nur gelobt, wenn sie ruhig war.
Mit den Rüden war es gar kein Problem und Cindy hat sich gefügt. Einen Tag später war schon Friede Freude Eierkuchen.
Liegen zusammen im Körbchen, nur das Lola immernoch viel bei mir Schutz sucht und noch etwas vorsichtig ist.

Da kann ich ja wirklich von Glück reden, das es bei mir so gut läuft.
Ich dulde allerdings auch kein Gemotze und ich halte die Rangordnung der Hunde nicht ein. Ich mache es wie Anita Balser, der Ruhigste bekommt zuerst. Und habe auch sofort mit Gruppenübungen angefangen.

LG Evi

6

Mittwoch, 8. Juni 2011, 15:43

Eine echt nervenaufreibende Situation.
Habe es in der Familie selbst mitgemacht. Die ersten Jahre ging alles gut. Eine ältere Mischlingshündin akzeptierte den neuen Schnauzerwelpen. Doch mit der Zeit nervte sie der quirlige Schnauzer immer mehr, so dass sie ca. alle sechs Monate mal ernsthaft drohte. Dann war aber immer wieder Ruhe. Nachdem die Schnauzerhündin dann Welpen hatte und alle sie nun nervten, ging sie dann zur Beißerei mit der Schnauzerhündin über. Schweren Herzens wurde sie dann abgegeben. In ihrem neuen Heim ist sie dann wieder zu dem ruhigen Hund geworden, der sie vorher war. Sie tobt auch wieder mit anderen Hunden. In dem Fall wohl: Ende gut alles gut.

LG Esther

7

Mittwoch, 8. Juni 2011, 16:08

Hallo Antje,

Weiß nicht, ob es hierher passt, aber mich beschäftigt die Frage:
Kann ich durch behutsames aneinander gewöhnen der beiden "Rudel" - also nicht von jetzt auf gleich zusammenziehen und sehen, was passiert - so eine Eskalation vermeiden (ich denke da an eine schrittweise Vergesellschaftung - wie man es bei Meerschweinchen, Kaninchen, Vögeln etc. macht)? Oder ist das ganz allein von der Sympathie zwischen den Hündinnen abhängig, ob es klappt oder nicht (ich hoffe, ich hab mich einigermaßen verständlich ausgedrückt)?

ich bin da jetzt keine Expertin, da können dir andere sicherlich besser weiterhelfen, aber da noch keiner geantwortet hat, mache ich mal den Anfang: ;)
Man kann vielleicht am Anfang gewissen Eskalationen vorbeugen, wenn man die Sache ganz behutsam angeht und vielleicht erst mal wochenlang zusammen spazierengeht. ABER wenn sich Hündinnen (oder auch Rüden) untereinander einfach nicht leiden können, kann man (denke ich) auch mit einer schrittweisen Vergesellschaftung kein dauerhaft friedliches Zusammenleben gewährleisten. Die Hunde gehen sich vielleicht dann aus dem Weg, aber wer weiß, da braucht nur mal eine ganz bescheuerte Situation zu kommen und dann rappelt es u.U. richtig. Ich hab mal gehört, dass wenn es einmal richtig gerappelt hat und die Hunde sich nicht ohne fremdes Eingreifen einigen konnten, sollte man diese Hunde auch künftig nicht mehr zusammen lassen (wo wir noch beim Thema sind: das hat der Herr Gansloßer mal gesagt). Also wie du schon geschrieben hast, glaube ich dass die Sympathie der Hunde füreinander das Ah und Oh sind; eine schrittweises Aneinanderführen kann zwar im ersten Moment Konflikten vorbeugen, aber ich denke nicht dauerhaft.



Hallo Evi,

Ich dulde allerdings auch kein Gemotze und ich halte die Rangordnung der Hunde nicht ein. Ich mache es wie Anita Balser, der Ruhigste bekommt zuerst. Und habe auch sofort mit Gruppenübungen angefangen.

so rein vom lesen her, würde ich sagen, dass ist grundsätzlich falsch wie du das machst, aber es scheint ja einwandfrei bei dir zu funktionieren, von daher TOP :thumbsup:
Ich habe gehört, dass man die Rangordnung der Hunde auch als Besitzer einhalten sollten, da man dadurch weiteren Konflikten unter Hunden vorbeugt. Steht ein Hund deutlich über dem anderen, sollte man den rangniederen Hund eigentlich nicht bevorzugen. Solch ein Verhalten ist für das ranghöhere Tier total unverständlich und u.U. sieht es deinen Führungsstil als nicht souverän an und zweifelt an deinen Führungsqualitäten. Denkbar wäre auch ein hoher Frust des ranghöheren Tieres gegenüber dem rangniederen, wodurch schnell Konflikte entstehen.
Da es bei dir gut funktioniert, scheint dass, was ich gelesen habe, vielleicht nicht immer zuzutreffen. Aber wie heißt es so schön: "man lernt nie aus" :)



Hallo Esther,
Schweren Herzens wurde sie dann abgegeben. In ihrem neuen Heim ist sie dann wieder zu dem ruhigen Hund geworden, der sie vorher war. Sie tobt auch wieder mit anderen Hunden. In dem Fall wohl: Ende gut alles gut.
da weißt du ja genau wie es dem armen Kerl ergangen ist.... Der Schritt war für dich sicherlich überhaupt nicht leicht, aber im Endeffekt habt ihr ALLE (beide Hunde und ihr Menschen) nun ein viel viel entspannteres Leben und das ist die Hauptsache.


Viele liebe Grüße
Steffi

mercedes122

unregistriert

8

Mittwoch, 8. Juni 2011, 16:37

ch habe gehört, dass man die Rangordnung der Hunde auch als Besitzer einhalten sollten, da man dadurch weiteren Konflikten unter Hunden vorbeugt.
Das ist ja das Problem, ich maße mir nicht an, genau zu wissen wer der Boss ist. Ich vermute meine Anni unter den Mädels und KleinAlex unter den Rüden. Aber ich bin mir nicht sicher. Charlie läßt Alex unheimlich viel durch gehen, wenn es um den Ball geht, ist Charlie schneller. Es gibt sooo viele Signale und die Rollenverteilung ist so komplex, da komme ich mit meiner Methode viel besser.
Es kommen alle dran, mal schneller oder weniger schnell, je nachdem wie sie sich benehmen. Sie lernen voneinander und beobachten sich. Sitzt einer und bekommt was, da setzt man sich eben auch und wartet was passiert.
Ob es so harmonsch bleibt, bleibt abzuwarten. Aber wir sind auf einem guten Weg.

LG Evi

Riho

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Hunde: Schnauzer pfeffersalz Hündin 14 Jahre alt

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9

Mittwoch, 8. Juni 2011, 21:47

Hallo Steffi,

in die Rangordnung meiner Mädels habe ich mich, so lange es keinen Stunk gab oder mir etwas sehr auf den Keks ging, nicht eingemischt. Aber im Zweifelsfall habe immer ICH das Sagen und dann ist es mir auch wurscht, ob die Hundis sich bei einem Therpeuten beschweren ;)
Ich zitiere immer sehr gerne Günther Bloch, der nach der Methode der Erziehung seiner Hunde gefragt sagte:"Alles was meiner Frau und mir auf den Keks geht, ist verboten." :D
Das bringt es für mich auf den Punkt.

Grüße von
Rita
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Andreas Neumann

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10

Mittwoch, 8. Juni 2011, 23:48

So ein spannendes Thema aus der drastischen Situation.

Jeder angesprochene Punkt ist so hilfreich und zeigt, das Nachdenken und Sprechen wichtig sind.

Ich vergesse das nie, dass der Hund kann, wenn er will oder meint zu muessen.

Ich bin immer sehr wach und beobachte ihn, wenn Menschen mit ihm interagieren.

Aber das ist ein anderes Thema.
Signatur von »Motte« Aus Australien mit
s/p Kipling

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