Ich werde ernsthaft hier im Forum gefragt, wie lange ein offensichtlich gestresster Hund in seine Hundebox soll, reichen Minutenangaben und muss es sekundengenau sein.
Ich werde gefragt was dieser Hund in der Box denn lernt.
Es kommen Tip's wie, man muss den Hund doch mit den vielen neuen Enflüssen konfrontieren.
Wer eine Box empfiehlt wird mit dubiosen Malitreibern verglichen.
Ich lese hier manchmal falsch verstandenen Tierliebe, die mag beim eigenen Hund prima funktionieren, taugt aber nicht mehr ganz so viel, wenn es bei anderen Hundehaltern zu Problemen kommt. Viele Wege führen nach Rom, ganz sicher, aber die grundlegenden Verhaltensweisen und Lernverhalten des Vierbeiners sollten schon bekannt sein bevor ich anderen Hundehaltern erkläre was zu tun ist.
... und nun zu den Fragen
Ein Hund der seine Box als sein Rückzugsgebiet erkannt hat, wird diese nutzen wann immer er mag und ich kann ihn dort hin schicken wann immer ich es mag, und es ist völlig stressfrei. Wenn ein Hund seine nötige Ruhe in der gesamten Wohnung findet, ist alles perfekt, aber wenn nicht ? ... und nur darum geht es bei dem aktuellen Problem Ruhe und Sicherheit zu geben.
Was lernt der Hund in der Box ? ... was lernen wir beim Chilenen auf dem Sofa ... warum gehen Erstklässer nicht 24 Std. in die Schule ?
... muss ich das wirklich erklären ???
Ein Hund landet in null Komma nix im Stresszustand, dafür sorgen eilig ausgeschüttete Hormone, in diesem Zustand ist ein Lernen für den Hund fast nicht mehr möglich, der Abbau dieser Hormone dauert bis zu 24 Std. und genau so langsam wie diese Hormone abgebaut werden, genau so langsam steigt die Möglichkeit seine Umgebung wieder stressfrei wahrzunehmen. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit der Reizüberflutung, aber zum einen sollte man dann ganz genau wissen was man tut und zum anderen passiert dies ganz sicher nicht über einen langen Zeitraum.
Ich bin Forentätigkeit gewöhnt und weiß dass es auch gern mal zu Missverständnissen kommt und bleibe entspannt, manchmal aber auch nicht ...