So, nun verklicker ich das Clickern
Wenn Anfänger da auch schon einsteigen wollen, garantiere ich aber keinen Erfolg. Für eine wirklich gute Clickerarbeit braucht es schon ein wenig Vorbereitung. Ich trainiere auf dem Hupla immer erst die Menschen, bevor ich sie auf ihre Hunde los lasse.
Aaaaalso - wenn der Hund konditioniert ist weiß er ja schon, worum es beim Clickern geht. Er wird, sobald ich den Clicker zur Hand nehme, in eine Erwartungshaltung gehen. In der Regel sitzt er da und guckt auf den Clicker, auf die Hand, am Hundeführer hoch und irgendwann schaut er dem auch mal ins Gesicht. Genau dann kommt C&B (Click & Belohnung). Das mache ich ein paar Mal hintereinander. Immer wenn er ins Gesicht schaut, gibt es C&B. Dann warte ich, bis der Hund mir in die Augen schaut - C&B. Schaut er nur ins Gesicht, gibt es nix. Es kann schon mal ein bisschen dauern, bis der Blick in die Augen kommt. Da muss man Geduld haben (wie eh beim Clickern). Clickerhunde wissen sehr schnell, worum es geht. Es kann bei denen aber auch passieren, dass sie alles mögliche anbieten um zu schauen, wofür sie denn nun ein C&B bekommen. Das muss alles irgnoriert werden. Erst für den Blick in die Augen des Hundeführers gibt es C&B. Es darf dann aber auf keinen Fall etwas anderes beklickt werden. NUR der Blick in die verträumten Augen des Menschen
Dann lenke ich den Hund ab. Entweder bitte ich jemanden, sich zu bewegen, etwas zu werfen, ein Geräusch zu machen oder wenn das nicht geht, bewege ich mich selbst, mache Geräusche usw..Die Ablenkung sollte so dosiert werden, dass der Hund zwar kurz weg schaut, aber nicht von der Fahne geht. Es sollte also nicht jetzt schon sein Lieblingsball geworfen werden. Der Hund wird weg schauen und ich bleibe wieder ruhig stehen, bis er mir in die Augen schaut - C&B.
Klappt das einige Male zuverlässig, ist der Blick von der Ablenkung also sofort wieder in meinen Augen, gebe ich das Kommando/Lautsignal drauf. Welches das ist, muss jeder selbst wissen. Es sollte ein Wort sein, was mir sofort einfällt und was ich auch gut aussprechen kann. Ich schrieb ja schon, dass ich Futter zwischen den Zähnen hatte und damit geht ein "Guck" am besten. Man kann auch - wenn man es kann - mit dem hinteren Teil der Zunge am Gaumen schnalzen, das geht auch mit Lecker im Mund.
Ich nehme hier zum Erklären mal das "Guck". Hundi schaut mir also, nach der Ablenkung, sofort wieder in die Augen, dann kommt von mir ein "Guck" und C&B, und zwar in dieser Reihenfolge. Nicht erst clicken und dann das Lautsignal geben. Er soll C&B ja in Zukunft für das Gehorchen nach dem Lautsignal bekommen. Das übe ich nun so oft, bis ich das Gefühl habe, dass der Hund begriffen hat, was er tun soll. Dann stelle ich ihn wieder auf die Probe. Es gibt eine Ablenkung und WÄHREND der Ablenkung das Kommando "Guck". Schaut mein Wuffi mir in meine strahlenden Augen, hat er begriffen, was ich von ihm will. Nun übe ich das mal ohne und mal mit Ablenkung und wenn er immer richtig reagiert, kann ich Belastung ins Spiel bringen und Ablenkungen nehmen, die für ihn wirklich eine Verführung sind. Diese Verführungen sind ganz individuel und von Hund zu Hund verschieden. Da muss man überlegen, was ihn wirklich aus dem Konzept bringen könnte. Sehr unruhige Hunde kann man bei dieser Übung auch an die Leine nehmen. Die wird aber AUF KEINEN FALL eingesetzt. Sie ist nur zur Begrenzung des Bewegungsradius gedacht.
Bin ich so weit, trainiere ich im Alltag weiter und zwar wirklich überall und in allen möglichen Situationen. Die Gefahr besteht darin, zu schnell voran zu gehen. Die zu Anfang recht schnell erzielten Erfolge verleiten dazu, zu schnell den nächsten Schritt zu machen. Aber das rächt sich immer. Lieber in Ruhe, mit Geduld und Sorgfalt arbeiten. Das bingt langfristigen und steten Erfolg.
Viel Spaß beim Training
Grüße von
Rita