Hallo Jacky,
ich halte es für besser, das "Guck" al eigenständige Übung zu trainieren. Das kannst du mit dem Clicker machen oder ohne.Ohne Clicker habe ich das Training folgendermaßen aufgebaut:
Ich halte dem Hund ein Lecker vor die Nase und führe es dann in Richtung meines Gesichts neben meine Augen. Wenn der Hund uns auf den Mund schaut, haben wir nix davon, und das kann passieren, wenn du das Lecker zwischen die Zähne nimmst. Ich bewege das Lecker etwas seitlich von meinen Augen weg und wieder zurück. Der Hund wird mit seinem Blick dem Lecker folgen und wenn es neben meinen Augen ist, mir auch mal direkt in diese schauen (schau mir in die Augen, Kleines
). In diesem Moment bekommt er das Lecker, zunächst ohne Kommando/Lautsignal. Irgendwann bei der siebenundelfzigsten Wiederholung schaut der Hund mir direkt in die Augen und wenn er das dann fast immer tut, kommt das Kommando "Guck" dazu.
Er muss IMMER das Lecker bekommen, wenn er in die Augen schaut. Wichtig ist dabei, dass unser Blick ruhig und wohlwollend ist, nicht wütend oder streng. Die Hundis können das ganz genau unterscheiden.
Wenn du das Gefühl hast, dass der Hund weiß, was das "Guck" heißt (ob das so ist, kannst du testen, indem du einfach nur "Guck" sagst, ohne Lecker in Sicht), forderst du es ohne die Hilfe mit dem Lecker ein. Dann gehst du von der Immerbelohnung zur variablen Belohnung über, das heißt, es gibt Lecker beim 1.-4.-8.-2.-1.-9.- Mal usw.. Wenn du merkst, dass der Blickkontakt noch nicht zuverlässig funktioniert, gehst du wieder einen Schritt zurück (zurück in den Kindergarten). Klappt der Kontakt auch mit der variablen Bestätigung so gut wie immer, kannst du zur sporadischen Bestätigung übergehen, dann gibt es das Lecker nur noch einmal in der Woche, alle zwei Wochen oder einmal im Monat.
Erst wenn das eigenständige "Guck"-Training funktioniert, würde ich dieses Kommando in Alltagssituationen einbauen. Das sind dann für diese Übung die Belastungen, die sie auf Dauer festigen. Diese Belastungen können ja auch gesteigert werden, aber langsam und vorsichtig. Reagiert der Hund mal nicht auf dieses Kommando, tu ich gar nichts und gehe zur Tagesordnung über, fordere es aber etwas später in einer weniger belasteten Situation wieder ein.
Mit dem Clicker geht das alles einfacher und schneller. Aber dazu muss der Hund auf den Clicker konditioniert sein und der Mensch muss auch bisschen clickererfahren sein. Wenn du dazu etwas wissen möchtest, schreibe ich das in einem neuen Beitrag, sonst wird das hier zu lang.
Grüße von
Rita