Das Schnauzer-Pinscher-Portal Schnaupi

hallo,
in letzter zeit hat unser riese eine angewohnheit entwickelt, die uns das ballspielen, das wir alle -mensch und hund -immer sehr genossen haben,vermiest bzw. unmöglich macht.
er kommt zwar freudig wie immer mit dem ball zu uns zurück , aber dann geht das gekaue los, er legt uns den ball nicht mehr vor die füße.
manchmal legt er sich mit der "beute", wild drauf rumkauend, direkt vor uns hin, manchmal sogar eine pfote auf einen menschenfuß gelegt. aber er gibt den blöden ball nicht her.
wenn ich weggehe (kommentarlos) schleicht er kauend hinter mir her, legt sich irgendwann hin. werde ich dann "böse" und befehle ihm mit "aus" den ball herzugeben, lässt er ihn schluss endlich schon aus, aber nur wenn ich echt böse bin und brülle, wie ich es nur in absoluten not-ausnahmesituationen tue..
es kommt mir so vor, als wäre er misstrauisch oder so, ich kenne ihn so gar nicht...
aber so ist spielen natürlich echt sch...-

ich weiß nicht, wie sich das entwickelt hat, wir haben von anfang an sehr gut zusammen gespielt. er braucht das auch total, zumal er sich dann so richtig austobt und dabei trotzdem auf uns fixiert ist, und nicht auf hasen und rehe, die ja auch auf unserer spielwiese leben.
und seine ballies liebt er sowieso, die bälle zum spielen kriegt er aber nur zum spielen, im haus hat er alte stoffetzenbälle zum rumtragen, die sind aber nicht spannend für ihn.
ach ja, er ist 2 jahre und 3 monate alt, der schlingel.
kennt wer das problem????
habt ihr tips????
liebe grüße
uli

Hi,

tausend Gründe, warum er es tun könnte. Egal warum, ich würde es probieren mit 2 identischen Bällen mit Schnur zu spielen. Werfen - holen - heißmachen mit 2ten Ball - aus - werfen des 2ten Ballis - holen/Ball 1 aufsammeln - etc. Das Ganze funktioniert nicht immer gleich und man muss reaktionsschnell agieren. Ansonsten werfe ich eigentlich selten zum Auspowern, sondern meistens mit irgendeiner Übung (gern "Außen" schicken (vgl. Revieren) um Bäume/Menschen/etc; Hinter mir die Seite wechseln; auch Fuß/Sitz/Platz/Steh) und werfe nicht immer, sondern lasse mir den Ball aus der Hand pflücken. Das erhöht den grundsätzlichen Gehorsam im Spiel, denke ich.

Vielleicht ist das ja ein alter Hut, aber vielleicht hilft es Euch.

LG Tina mit Matz und Freddie.

Hallo Uli,

wir spielen auch viel mit einem Ball mit Schnur dran. Ich mache es aber ähnlich wie Tina (Baschka), fast immer ist das mit Übungen verbunden.

Ausserdem arbeite ich auch immer am Gehorsam und Hergeben: z.B. jage ich Oskar mit dem Ball um mich oder durch die Beine und sage dann plötzlich STOP. Oskar ist dann sofort eingefroren und der Ball baumelt dabei vor seiner Nase. Wenn er es zwei bis drei mal gut macht, fliegt der Ball ein paar Meter weg.
Eben so mit zergeln: Oskar bringt den Ball und muss ihn hergeben, dannach darf er wieder reinbeissen und wir zergeln, was übrigens sein allerliebstes ist und eindeutig besser als weggeworfene Bälle. Auch hier mache ich die Unterbrechungen, um seinen Gehorsam zu fördern. Ich muss aber etwas locker lassen, damit er loslässt. Wenn er mit vollem Körpereinsatz dran hängt, lässt er auf Kommendo nicht los.

Wenn ich das eine Weile nicht mache, oder nur mein Freund mit ihm spielt, klappt das mit dem hergeben auch immer schlechter.

Grüsse
Brigtte

Hallo Uli,
bei uns hat ein Tauschgeschäft sehr gut funktioniert, er gibt den Ball oder was auch immer her und kriegt dafür sofort ein Leckerli.
Heute natürlich nicht mehr, aber er lässt auch Brot oder was man so unterwegs alles essbares finden könnte, sofort fallen, wenn ich "aus" sage.
Das Problem mit Bällen, Stöckchen und Co. ist bei uns eher, dass er das Spiel zwar zwei, vielleicht auch 3 mal ganz nett findet, dann aber den Ball erst gar nicht mehr wiederbringt, sondern ihn irgendwo liegen lässt und sich Interessanterem zuwendet. Natürlich nicht immer in meinem Sinne .
Ich denke auch, dass er vielleicht testet. Irgendwie wollen sie doch immer ganz genau wissen, ob man das, was man sagt auch wirklich so meint.

@Brigitte: was ist denn zergeln??? Das hab ich ja noch nie gehört

Liebe Grüße
Chris

@Chris

Zergeln = jeder nimmt ein Ende des Gegenstandes und kämpft um sein Leben, es zu bekommen
Wenn Oskar da einmal dranhängt, könnte man ihn auch damit wegtragen.

Grüsse
Brigitte

Hi,

Tausch gegen Leckerli ist, finde ich, sehr vom Hundetyp abhängig. Bei meinem Zwerg funktioniert das toll und zuverlässig, da er eher den Ball als Mittel sieht an seinen Keks zu kommen und er dadurch dem Ball sehr viel Positives gelernt hat abzugewinnen. Bei echten Beutegeiern halte ich den Tausch gegen Fressbares in der beschriebenen Phase für ungünstig, da noch mehr Hektik entstehen, kann es durch den Konflikt (will Ball-will Keks-will Ball-...) oder Verschlucken, angeschrammte Finger etc. zu Stress und nicht Ruhe, wie zum Auslassen wünschenswert, kommen. Der Wert verschiedener Bestätigungen ist ja unterschiedlich, daher findet freiwilliger Tausch nur gegen höher- bzw. gleichwertiges (aus Hundesicht) statt, denke ich.

LG Tina.

Zitat von »Oskar´s«

Zergeln = jeder nimmt ein Ende des Gegenstandes und kämpft um sein Leben, es zu bekommen

Hallo Brigitte, danke für die Übersetzung! Also, wir "zergeln" auch total gerne!!!

@Tina: kann gut sein, bei uns hat es super funktioniert, obwohl ich auch immer sehr um meine Finger besorgt bin. Da hab ich auch noch kein Mittel gefunden, wie ich meinem Hund beibringe, die Leckerlis etwas händeschonender zu nehmen .

LG
Chris

Hallo Uli,

auch ich halte es bei den Ballspielen ähnlich wie @Baschka und @Oskar´s:

Ich verwende meist zwei, manchmal aber auch sogar 4 kleine Kongs mit Kordel dran (ich glaube die heißen korrekt Fun Mot - gibt es auch in unterschiedlichen Größen). Spielen mit diesen Kongs ist meist mit irgendwelchen Übungen verknüpft. Z.B. trainiere ich so das schnelle "Platz" oder das schnelle Herankommen mit Vorsitz. Manchmal lasse ich meinen Kleinen aber auch "nur so" flitzen - dann fliegt halt der nächste Kong erst, wenn er den ersten gebracht hat. Ich denke auch, dass gerade diese Kombination zwischen Spiel und Übungen das Ballspiel interessant gestalten und nebenbei trainiert man auch gleich noch ein wenig. UND - was ich persönlich auch sehr wichtig finde - es finde eine dauernde Interaktion zwischen dem Hundeführer und dem Hund statt und man hat eben nicht das stupide "hinter dem Ball Gerenne".

Mein kleines Monster steht da jedenfalls total drauf.

Viel Erfolg!

LG Janka