Hallo Chris,
das "unfallfreie" Annehmen aus der Hand ist eine eigenständige Übung und wird nicht im Spielrausch und ohne Ablenkung trainiert.
Bei MIR geht das so: Es gibt ein Wort das dem Hund sagt, dass er gerade etwas NICHT bekommt. Bei mir ist das "Nöö" (NEIN ist bei uns ein absolutes Verbotswort, der Hund muss alles lassen, was er gerade tut und ich will ihn bei dieser Übung ja nicht gänzlich ausbremsen). Ich halte dem Hund ein begehrtes Objekt vor die Nase und wenn er danach grabscht und meine Hände in Gefahr sind, ziehe ich die Hand mit "Nöö" wieder weg. Ich warte einen Augenblick und biete das Objekt wieder an. Wird wieder gegrabscht, kommt wieder ein "Nöö" und das Teil wird zurückgezogen. Wenn man das ein paar Mal macht, werden die meisten Hunde unsicher und dadurch vorsichtiger im Nehmen. Passiert das, sage ich in dem Moment, in dem der Hund das Objekt vorsichtig nimmt, "Langsam". Dadurch verknüpft er das sanfte Nehmen mit dem Lautsignal. Das klappt natürlich nicht beim zweiten oder dritten Mal. Man muss, wie meistens, siebenundelfzigmal üben. Der eine Hund kapiert es schneller, der andere braucht bisschen länger. Besteht beim Hund die Verknüpfung von "Langsam" mit dem vorsichtigen Nehmen, halte ich das Objekt MIT dem Lautsignal "Langsam" vor die Hundenase und ist er wirklich vorsichtig, bekommt er sein Teil. Andernfalls kommt wieder ein "Nöö", es verschwindet aus der Reichweite des Hundes und es gibt wieder das Lautsignal "Langsam" beim Nehmen. Irgendwann nimmt der Hund grundsätzlich alles vorsichtig aus einer Menschenhand. Meine Vierbeiner haben es ALLE kapiert und keiner hat mehr gegrapscht.
Welche Lautsignale du nimmst, musst du selbst entscheiden. Sie sollten dir spotan einfallen (sonst musst du immer erst überlegen, was du gesagt hast) und wie alle Lautsignale immer die gleichen in gleichen Situationen sein.
Grüße von
Rita