Hallo Ihr,
muss mich kurz mal bei Euch ausheulen. Bin heute Morgen gegen 07:00 Uhr von meiner 12h-Nachtschicht in Dresden zu meinem Freund ins Triebischtal gefahren und gleich mit dem Dicken raus in den frischen Schnee. Es war soooo schön!!!
Er hat sich so gefreut. Kurz Gassi, mit nem Gestüpp-Stock gespielt und erstmal wieder ins Haus zum Fressen. Plötzlich stellte ich fest, dass Ramses das linke Auge zukniff, auch wenn er mich sonst aufmerksam anschaute. Vom Verhalten her war er wie immer - zeigte keine Schmerzen, hatte Appetit auf sein Leckerli, nur eben das Auge war geschlossen und tränte.
Ich hab mir den Dicken geschnappt und das Auge nach Fremdkörpern durchsucht. Nix gefunden, aber die Nickhaut war völlig in das Auge hineingezogen und die Pupille war kleiner als eine Stecknadel, auch bei mehr Dunkelheit - im Gegensatz zum anderen, normalen Auge. Die punktgroße Pupille drehte sich immer in Richtung Augeninneres weg, sobald ich das Lid vorsichtig öffnete. Ich rief meinen Freund an, der vor 1/2 Stunde zur Arbeit gefahren ist. Ihm war am Abend zuvor nichts Ungewöhnliches an Ramses aufgefallen. Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen: beim Zerren mit Ramses um das Schnittwerk muss etwas in das Auge gelangt sein. Zumindest wars die einzige Möglichkeit - er hatte beim Spielen nichts angezeigt. Ich musste ihm das Zeug sogar noch wegnehmen, weil er damit weiterspielen wollte. Aber in diesem Moment muss es irgendwie schon passiert sein...
Ich - totmüde aus dem vergangenen Dienst - auf mit dem Auto zum DOK-Augentierarzt in Dresden (bei dem Schnee-Chaos eine sehr riskante Sache, dazu war ich müde - wir kamen erst 1 Stunde später beim Arzt an). Bei diesem Arzt waren wir erst vor 5 Tagen zur freiwilligen Augenuntersuchung gewesen, da war noch alles PRIMA...
Diagnose:
- gut, dass wir nicht lange gewartet haben; meistens kommen die Besitzer viel zu spät, da kann man nicht mehr viel retten
- Perforation der Hornhaut: ein pflanzliches Teil muss in die Hornhaut hineingestochen haben und anschließend wieder raus
- Folge ist eine sofort eingesetzte extreme Entzündung - der Körper versucht, das Auge abzustoßen
- Augeninnendruck des betroffenen Auges statt normal 15-20 nur noch bei 10; das andere Auge bei 12 (irgendwie kommunizieren die Augen miteinander und gleichen die jeweiligen Drücke an
Der Dicke wird nun massig mit Kortison (zur Schwächung der Immunabwehr, damit das Auge nicht als Fremdkörper angesehen und abgestoßen wird), Antibiotika (gegen Entzündung), Mittel zur Pupillenerweiterung, Schmerzmittel usw. zugebombt. Er liegt nun ganz matt auf seinem Sessel. Sonst gehts ihm ganz gut. Ich hoffe, dass er keinen Infekt aufgrund der geringen Immunstärke bekommt... Bis heute war er immer gesund... - Beide Augen sehen jetzt total "matschig" aus - das unverletzte sieht noch relativ gut aus. Drückt bitte die Daumen - im schlimmsten Fall verliert er das gesamte Augenlicht...
Freitag ist neuer Tierarzttermin - dort wird erneut der Augendruck gemessen...
Hat jemand solch eine Scheiße schon hinter sich und es gut überstanden??? Wenn ja, gebt mal bitte Erfahrungsberichte...
Hier ein Link, der wohl dazu passt:
http://www.eyevet.ch/hhulzeration.html
Liebe Grüße aus Dresden,
Katja - nun seit gestern 15:00 Uhr auf den Beinen ohne Schlaf...
PS: und passt bitte beim Spielen auf, dass das Stöckchen keine Verzweigungen / Ästchen usw. haben, die ins Auge stechen können... Wahnsinn, wie schnell so etwas schief gehen kann...