Hi,
ich hatte mal angefangen zum Thema "Hunde als Ausdauersportler" einen Text zu schreiben. Leider endet er vor dem Junghundetraining, aber vielleicht interessiert es Euch ja trotzdem:
Hunde als Ausdauersportler
Warum Ausdauertraining?
Nur noch wenige unserer Hunde gehen heute noch der Beschäftigung nach, für die sie ursprünglich gezüchtet wurden. Viele Rassen haben Ersatzbeschäftigung in anderen Bereichen gefunden. Zum Beispiel arbeitet der Border Collie nun nicht mehr ausschließlich an der Schafherde, sondern besticht auch durch herausragende Leistungen im Hundesport wie Agility. Was ist aber, wenn kein Hundeplatz zu finden ist oder Sie einen sehr lauffreudigen Kameraden haben? Der Leinenzwang ist immer weiter ausgedehnt worden, so dass es schwierig geworden ist, seinem Hund ohne großen Aufwand raumgreifende Bewegung zu ermöglichen. Auch gibt es Hunde, die sich, ist erst die Leine ab, gern selbständig machen. Diese Art des Ausdauertrainings wird verständlicher Weise von Jagdpächtern nicht gern gesehen und birgt viele Gefahren.
Kontrolliertes Ausdauertraining ist kein Ersatz für Spaziergänge und Arbeit, die sein Hirn auf Trab bringt, aber es bietet eine Möglichkeit überschüssige Energien ab- und Muskulatur aufzubauen. Auch der Bewegungsablauf wird geschult, so dass die Gangwerksbeurteilung auf Ausstellungen davon profitiert.
Egal wobei Ihr Hund Sie begleitet, ob beim Wandern, im Hundesport oder Alltag, er benötigt dafür eines immer: Ausdauer!
Rassen und ihre Eignung
Es sind nahezu alle Rassen und Mischlinge dazu geeignet, da ja die Leistung des Hundes gesteigert werden soll, so dass das Training immer individuell gestalten werden muss. Es gibt natürlich auch Rassen, die genau für diese Art der Belastung gezüchtet wurden, wie Kutschenbegleit- oder Schlittenhunde. Der idealen Langstreckenläufer ist mittelgroß, leicht, etwas länger als hoch, optimal gewinkelt für raumgreifende Schritte und hat feste Photenballen und ein Haarkleid, das ihn nicht behindert. Grundsätzlich sollten nur gesunde, ausgewachsene, normalgewichtige Hunde trainiert werden. Besondere Beachtung sollte man den Gelenken schenken und auch Mischlinge auf HD röntgen lassen, bevor man loslegt. Hunde schwerer Rasse wie Doggen sollten nicht über längere Strecken auf hartem Untergrund laufen und hier sollte man sehr behutsam vorgehen und sich eher auf das Walken oder eventuell Joggen verlegen. Auch Hunderassen mit verkürzten Nasen wie Französische Bulldoggen sollte man nicht durch überzogene Leitungsanforderungen in Atemnot bringen.
Trainingsaufbau
Grundsätzlich gilt, dass man lieber zu kurze als zu lange Strecken wählen und dem Hund immer 1 bis 2 Tage zwischen den Trainingseinheiten zur Regeneration lassen sollte. Auch Hunde bekommen Muskelkater und verlieren den Spaß am Laufen!
Vor dem Training
Der Hund wird auf eventuelle Verletzungen untersucht. Besonderes Augenmerk sollte man auf den Zustand der Pfoten werfen. Sind die Krallen kurz und weder gesprungen noch rissig? Ballen fest, nicht zu rau, ohne Glanz, Blasen oder Risse? Macht der Hund einen mobilen Eindruck? Ist er lebendig und ausgeruht? Nun folgt ein kurzer Spaziergang auf dem der Hund Gelegenheit erhält sich zu lösen. Nebenbei kann man gleich beobachten, ob der Bewegungsablauf frei ist. Nun fällt unser Blick auf das Thermometer: bei Temperaturen von über 15°C und hoher Luftfeuchtigkeit wäre ein Spaziergang mit Bademöglichkeit für viele Rassen angebrachter. Es sei an dieser Stelle davor gewarnt einen Hund bei heißem Wetter und Lauf am Fahrrad direkt in kaltes Wasser springen zu lassen! Zerrungen werden durch den schnellen Temperaturwechsel begünstigt auch kann es zu einem Kreislaufschock kommen. Beim Weiterlaufen sind die Pfotenballen aufgeweicht und es kann zu Blasenbildung, Durchlaufen und anderen Verletzungen der Pfoten kommen. Ist nun die Entscheidung gefallen tatsächlich loszustarten bietet es sich an dem Hund ca. 1 ½ Stunden vorher ca. 1l schmackhaftes, lauwarmes Wasser zu trinken zu geben. Direkt nach dem kurzen Spaziergang und bei kaltem Wetter nehmen die Hunde diese Wässerung gern auf. Das Wasser kann mit Hunde- oder Katzennassfutter, Leberwurst, aufgeweichtem Trockenfutter, Instant-Brühe, Brausepulver oder anderen leckeren Dingen zur Delikatesse werden. Viele Hunde sind nach kurzer Gewöhnung voller Begeisterung, sobald man zur Wässer-Zeit mit einem vollen Napf um die Ecke biegt. Der Vorteil des Wässerns ist, dass der Hund unterwegs keinen Durst hat und sein Kreislauf stabil bleibt, auch nach Trainingsende. Unterwegs wird Ihr Hund nicht versuchen aus Pfützen zu trinken oder Schnee zu fressen. Außerdem brauchen Sie kein Wasser mitzuführen, das unterwegs angeboten seinen Bauch füllen und die Gefahr einer Magendrehung erhöhen würde. Vor dem Start bieten Sie dem dann kurz die Hund die Gelegenheit zu pinkeln, so dass er optimaler Weise nicht stoppen muss.
Welpen (bis ca. 6 Monate)
Welpen werden generell nicht trainiert, sondern spielerisch an die verschiedenen Geräte wie Fahrrad und Inliner gewöhnt. Das Fahrrad steht sicher und frei in dem Welpen vertrauter Umgebung. Sie gehen unter viel Lob mit dem Hund an das Fahrrad. Dort gibt es ein besonders gutes Leckerli. Diese Übung können Sie wiederholen, bis er sich frei um das Fahrrad herum und daran bewegt. Lassen Sie ihm Zeit auch daran zu schnuppern. Dann versuchen Sie es mit Inlinern und allen anderen Sportgeräten, die Sie einmal benutzen möchten. Ist dieser Schritt geschafft können Sie den Welpen auch angeleint rechts neben dem Rad stehen lassen und das Rad ein bisschen schieben. Bitte gut darauf achten nicht in zu großen Schritten mit dem Training fortzufahren! Zeigt der Welpe an irgendeinem Punkt Angst, dann versuchen Sie es mit der einfacheren Übung noch mal.