Hallöchen,
mit seinen 16 Monaten hat dein Hennes eventuell grad wieder einen gehörigen Pubertätsschub und testet grad ganz gewaltig aus, was er machen kann, wem er wann wo wie gehorchen muss, ob nicht vielleicht doch er das sagen hat usw.
Du sagst, du bist über ihn gefallen und konntest eine Weile nicht mehr so wie sonst. Das kann schon der erste Auslöser sein, dass er es probiert. Denn da er sicher auch gemerkt hast, dass du gehandicapt warst, könnte es ja sein dass er mal das Ruder übernehmen kann
So, dann war Hennes also im Urlaub. Wie ist das denn so, wenn man nach Hause kommt? Die größte Aufmerksamkeit bekommt doch immer derjenige, der am wichtigsten ist, oder? Der der nicht so wichtig ist, muss ja nicht gleich mit Aufmerksamkeit überschüttet werden, oder?
Tja, das ist jetzt natürlich nur blanke Theorie, ohne es gesehen zu haben ist das alles reines Hineininterpretieren... aber könnte es sein, dass Hennes sich grad ganz furchtbar wichtig findet, es dir auch in jeder möglichen Situation zeigt, und du ihn wiederum mit deiner Aufmerksamkeit genau darin bestätigt hast?
Keine Sorge, das haben wohl fast alle mal mitgemacht, ich allen voran
So. Danach hat er also die großen Abenteuer mit deinem Männe erlebt. Soweit, so gut. Jetzt gehst du wieder mit ihm, und weil er dich ja vielleicht eh grad nicht so ernst nimmt, hast du ihm wohl auch kaum zu sagen, wann er wo mit wem spielen darf, oder? Und schon gar nicht ob er zurückkommen muss??? Püh, ausgestreckte Mittelkralle
Das sieht er wohl ganz anders.
Also, das allerschlimmste was du machen kannst, ist, es ihm weiterhin durchgehen zu lassen.
Wenn er meint Spielchen zu spielen (auszutesten), dann gibt ihm bloß nicht die Gelegenheit dazu! Solange er nicht gehorcht, bleibt er eben an der Leine, punktum.
Je öfter er den Erfolg hat, dass nicht-auf-dich-hören viel mehr Spaß macht als gehorchen, desto mehr Probleme wirst du zukünftig bekommen.
Ich an deiner Stelle würde bei den Spaziergängen kleine Gehorsamkeitsübungen einbauen, und auch Beschäftigungsspiele wenn er gut mitmacht. Er muss begreifen, dass es sich lohnt bei dir zu bleiben bzw dir zu gehorchen, und dass es mit dir sowieso am allermeisten Spaß macht. Und - er muss auch lernen, dass du dich durchsetzen kannst, wenn du etwas von ihm einforderst.
Das gilt sowohl für draußen, als auch für drinnen. Habt ihr auch Übungen, die ihr zwischendurch zu Hause macht? Vielleicht sowas wie eine gewisse Zeit auf einem vorgegebenen Platz zu liegen (nicht an SEINEM Platz, sondern irgendwo wo er sonst nicht unbedingt liegt), einfach nur, weil DU ES WILLST?
Oder Übungen bevor er das Fressen bekommt?
Da kann man so einiges machen.
Wichtig ist, dass du diese Phase nutzt, um deine "Position" zu festigen oder überhaupt erstmal klarzustellen, was er von dir zu halten hat(ich weiß ja nicht wie bei euch der Stand der Dinge ist).
Ich weiß wovon ich rede, ich habe meinen Hund erst mit 16 Monaten bekommen und habe das leider damals versäumt, weil ich es nicht besser wußte.
Egal wie, diese Phasen werden immer wieder mal aufkommen, im Laufe der Jahre wahrscheinlich aber immer seltener und vielleicht weniger intensiv. Da ist es gut, wenn du einen "Handwerkskoffer" mit verschiedenen Möglichkeiten hast, seinen Tests Paroli zu bieten.
Es geht ja nicht darum, gegen den Hund anzustinken, sondern ihn auf einen gemeinsamen Weg zu führen. Dafür muss er aber begreifen, dass er dich respektieren muss, und das lässt sich leider nicht nur an einer einzigen Situation festmachen.
Wie gesagt - da ich euch nicht kenne, ist das alles nur theoretisches Gedankenkonstrukt. Vielleicht kannst du ja trotzdem etwas damit anfangen.
Viel Erfolg und liebe Grüße
Alke