Hallo Deni,
den ganzen "Krempel" wie Tunnel, Wippe usw. sollten die Welpen schon beim Züchter kennen lernen. Das alles ist zwar fein für ihre körperliche Ertüchtigung und fördert die Koordination, aber das hat mit späterem Alltag nix zu tun. Unsere Haus- und Familienhunde müssen nicht über Wippen laufen oder durch Tunnel kriechen. Dieser "Spielpark" für Welpen kam erst in Mode, als Agility bei uns in Deutschland bekannt wurde und die Welpen mit Blick auf spätere Turniere auf die Geräte frühgeprägt werden sollten. Als wir mit der Hundelei anfingen wäre niemand auf die Idee gekommen, diese Turnerei als wichtiges Kriterium der Welpenprägung zu sehen. Um deinem Hund körperliche Geschicklichkeit zu vermitteln, kannst du mit ihm in den Wald gehen. Dort gibt es so viele Möglichkeiten, da braucht es keine Stege, Wippen und Tunnel aus Kunststoff. Um seine nervliche Belastbarkeit zu fördern, ist ein ausgiebiger und ruhiger Stadtgang die beste Möglichkeit. Wenn man das zu Anfang regelmäßig macht, kann den Hund später kaum noch was umhauen. Mit meinen Welpen gehe ich ab der 12. Woche regelmäßig in die Stadt. Dort fahren wir im Kaufhaus Aufzug und Rolltreppe (die natürlich auf dem Arm) und laufen Treppen, setzen uns in die Fußgängerzone und schauen nur alles an, sitzen auf Parkbänken, essen gemeinsam ein Eis
und gehen im Kaufhaus in die Spielzeugabteilung ein Stofftier kaufen, was sich der Hund aussuchen darf - natürlich im finanziell vertretbaren Rahmen (Angie wollte einen großen Löwen von Steiff für 180,- DM kaufen, (fand ich für ein Hundespielzeug bisschen teuer). Wir gehen mit unseren Welpen zu Besuch auf Ausstellungen und auf andere Hundeplätze. Das Julchen fand den Besuch der Schau am Sonntag in Bonn klasse. Sie krabbelte in alle möglichen Boxen (auch wenn der Besitzer drin saß
), fand alle Leute mächtig nett und die anderen Hundis sowieso. Am Nachmittag war sie ordentlich müde, hatte aber viel gelernt.
Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass Welpen in gemischten Gruppen (das sind nämlich alles keine Rudel) mehr fürs Leben lernen können, als in einer reinen Welpengruppe. Außerdem finde ich, dass das gemeinsame Erleben mit dem Menschen im Alltag einen viel höheren Stellenwert hat, als das Rumgeflitze - und wenn es schlecht läuft - die blödsinnigen Rangeleien untereinander in Welpengruppen. Eine gut geführte, gemischte Gruppe mit einem Trainer, der den Hundehaltern "Hündisch" erklären kann, ist für mein Dafürhalten zehnmal wichtiger als eine sogenannte Welpenspielgruppe.
Grüße von
Rita