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Der glatthaarige Pinscher war eindeutig vor dem Dobermann als Hunderasse da und hatte auch Einfluss auf die Entstehung der Rasse Dobermann. Das kann man auch bei Beckmann, Fitzinger, Bungartz, Strebel etc. nachlesen. Pinscher Dobermann wurde er wegen seiner Optik genannt, weil er eben die gleiche glatthaarige Fellfärbung black an tan wie der Dobermann hat. Der Dobermann nahm dann aber eine rasantere Entwicklung bei den Veredlungsbemühungen als das kynologische Sorgenkind glatthaariger Pinscher.

Manchester Terrier und Deutscher Pinscher war eine parallele Entwicklung auf dem Kontinent und in England. Die meisten Kynologen sind der Ansicht, dass die Hunde sich eigenständig entwickelt haben. Vom Typ und Körperbau sind die beiden Rassen auch auf denm "zweiten" Blick sehr unterschiedlich.

Affenpinscher und Zwergschnauzer wurden am Anfang gar nicht groß unterschieden, erst Berta galt als der Kynologe, der die Rasse Zwergschnauzer schuf und festigte. Berta führte die Trennung von Affenpinscher und Zwergschnauzer herbei. Er hatte zum Ziel den Zwergschnauzer als exakte Verkleinerung des Mittelschlag-Schnauzers darzustellen und setzte sich damit auch in den Rassebeschreibungen durch.



Gruß

Martin

Hallo Claudia,

wie schon geschrieben erwähnt wird er schon bei reichenbach 1836. Aber erste Bemühungen gab es mit der Entstehung des Pinscherklubs 1895. Es wurden Rassebeschreibungen erstellt auch für den glatthaarigen Pinscher, der noch of gemixt in Pinscher und Schnauzer-Würfen fiel.

In einer offiziellen Bekanntmachung des Pinscher-Klubs zur Ausstellung vom 7. bis 10. September in München in der Zeitschrift Wild und Hund (1. Jg. 1895) wird ein Ehrenpreis für den großen glatthaarigen Pinscher angeboten mit folgender Begründung von J.Berta:

"Dem fast verschollenen und total verzüchteten großen, glatthaarigen Pinscher aufzuhelfen, ist ein hervorragender Programmpunkt unseres Klubs. Alle Sportfreunde sind daher gebeten, ihr Augenmerk auf den unverdientermaßen im Stich gelassenen heimischen Hund zu richten und dem Unterzeichneten Mitteilung zu machen, wenn sie gutes Material entdeckt haben und selbst keine Gebrauch davon machen wollen. Wir hoffen in aller Kürze die Rasse in Wort und Bild zu bringen." Sich ein Bild vom glatthaarigen Pinscher zu machen war aber ein Problem. Strebel schreibt in Wild und Hund anläßlich einer Ausstellung in Seesen a. Harz (22.-24. Juni 1895):

"Deutsche glatthaarige Pinscher.Klasse 109. Rüden. Die Klasse zeigt ein sonderbares Bild; eine solche Klasse habe ich bis jetzt noch nicht gesehen, ich war in der bedauerlichen Lage keinerlei Auszeichnungen vergeben zu können. Ähnlich ging es mir in Klasse 110. Hündinnen. Darin gab ich aus Gnade und Barmherzigkeit "Putzli II", Besitzer Kahle, weil es eine ausgezeichnet gebaute Hündin ist, einen Ehrenpreis. Aber ihre Abstammung ist fürchterlich, ein bosnischer Fitzliputzli."

Die Zucht startet intensiver nach dem 1. Weltkrieg mit der "göppinger Gruppe".Diese Bemühungen wurden iM 2. Weltkrieg Zunichte gemacht, was dem Deutschen Pinscher fast das aus bescherte. Ich glaube richtig veredelt haben erst Werner Jung und seine Mitstreiter Ende der 50er Jahre den Deutschen Pinscher. Als Leitbild hatte Werner Jung den Rassestandard von Strebel im kopf und er war damit sehr erfolgreich.



Gruß

Martin

Habe diesen thread nochmal "hochgeholt " : Im Januar hatte ich versäumt, ihn weiter zu verfolgen ,

Es ist ja ein typischer "gedrifteter thread" . Weil ich die letzten 2 Seiten besonders interessant fand, hab ich ihn nochmal hochgeholt

Der PSK hieß also in seinen Anfängen "nur" Pinscherklub.

vielleicht gibbets noch mehr an diesem Thema Interessierte ?

Grüßle Gisela

@Chica
Liebe Gisela,

gibt es!

Super Idee, dass Du den Thread" wiederbelebt" hast. Ist doch schön, wenn man über die Rasse seines Hundes dazu lernen kann.

Deshalb:

LG
Caroline

Zitat

Der PSK hieß also in seinen Anfängen "nur" Pinscherklub.

Hallo Gisela,

das ist so nicht ganz richtig.

Der älteste Verein der sich mit unsren Rassen beschäftigt hat, ist zweifellos der 1895 gegründete Pinscherklub e.V. Sitz Köln.
1907 kam ein weiterer Verein dazu, nämlich der Schnauzerklub Sitz München, dessen Mitglieder nicht nur aus dem bayrischen Umfeld stammten, sondern wie die des Pinscherklubs auch landesweit zu finden waren. Im Unterschied zum Pinscherklub waren hier allerdings nicht etwa die Riesenschnauzer sondern nur die Freunde des rauhaarigen Pinschers organisiert. (Nach meinen Erkenntnissen wurde die begriffliche Definition rauhaariger Pinscher ohnehin nur in Kynologenkreisen verwandt, im Volksmund hieß er schon in vorkynologischer Zeit Schnauzer.

Beide Vereine haben sich später - den genaueren Zeitpunkt müsste ich erst heraussuchen - zum Pinscher-Schnauzer-Verband zusammengeschlossen um sich nach dem ersten Weltkrieg zum heutigen PSK zu vereinigen.

Grüße Walther

Hallo Rufus/Walther ,

mit den BEZEICHNUNGEN , kynologischen sowie volksmundlichen, isses vermutlich so wie Rita es schon weiter vorne geschrieben hat : Vieles beruht auf mündlicher Überlieferung und ist daher schwer im Nachhinein wissenschaftlich überprüfbar .

Wohl deshalb hat "Domino" die geschichtliche Zusammenfassung auf seiner H.P. "Historie" betitelt. Wahre Geschichte von Hunderassen wissenschaftlich nachzuweisen, dürfte sehr schwierig sein.

Ich wusste nur, dass sich die Bezeichnung "Schnauzer" für die "Rauhhaarigen" erst später (irgendwann Anfang des 20.Jh.) kynologisch etablierte und immer mehr durchsetzte .

Demnach kann der 1895 gegründete Verein noch NICHT "Pinscher-Schnauzer-Klub" geheißen haben !

Ach ja, und dann gab und gibt es ja im süddeutschen Sprachgebrauch noch den Begriff "Rattler" :

auch dieser Begriff dürfte kaum mit einer eindeutigen Rassebezeichnung gleich zu setzen sein.

Grüßle Gisela