Hallo Walther,
schön dich zu lesen
Du hast mir einen Denkanstoß gegeben. Hier noch eine Beschreibung des Schnauzers:
"Schnauzer sind richtige Haushunde. Sie sind sehr familienverbunden, fröhlich, schlitzohrig, gutmütig, nie langweilig, haben eine große Ausdauer und eine zarte Seele. Konsequenz ist wichtig, Härte nehmen sie übel.
Schnauzer eigenen sich für Leute, die einen wachsamen, verlässlichen Hund suchen, die nicht den absoluten Gehorsam verlangen, die sportlich oder zumindest bewegungsfreudig sind, beste Nerven haben, immer für eine Überraschung gut sind, Humor haben und eng mit einem Hund zusammen leben wollen.
Der Schnauzer eignet sich nicht für Leute, die jedem Staubkorn hinterher rennen, wenig Geduld haben, keine Nerven haben, wenn ihr Hund sie mit Klettern, Springen, Jagen überrascht und das alles, wenn man es gerade überhaupt nicht gebrauchen kann. Er "schwärmt" geradezu für Katzen, Kaninchen und Pferde - besonders wenn er sie jagen kann. Er hat einfach Spaß an der Verfolgung.
Schnauzer können in jeder Wohnung gehalten werden, weil sie nicht unnütz bellen (gilt nicht für Zwerge). Schnauzerfreunde wünschen diesem Hund aber ein Haus mit Garten. Trotzdem braucht er noch interessanten Auslauf, Garten alleine ist langweilig. Überhaupt liebt der Schnauzer die Abwechslung. Egal wo es hingeht oder was passiert - Hauptsache er kann mit.
Trotz seiner Dickköpfigkeit ist der Schnauzer, wenn er mit Geduld und Konsequenz erzogen wird, ein gehorsamer Begleiter. Allerdings überlegt er lange und wägt ab - man sieht es ihm richtig an - ob er einem Befehl folgt.
Da er hinter allem, was sich bewegt, herfegen muss, bleiben auch Radfahrer und Jogger nicht verschont. Man sollte schon dem ganz jungen Hund sagen, wo es lang geht und was nicht gewünscht wird. Der Schnauzer beobachtet sehr scharf und nutzt seinen Vorteil schamlos aus, wenn er seinen Menschen bei einer Schwäche ertappt. Er erzieht mit großer Geduld und Energie seinen Besitzer und die ganze Familie!!!
Der Schnauzer muss in der Familie sein. Man darf ihn niemals aussperren, da er sich mehr als andere Hunde an eine Person anlehnt.
Schnauzerleute müssen in den ausgefallendsten Situationen ihren Humor behalten und auch etliche "Witzchen" durchgehen lassen - man kann ihm ja zeigen, dass man sie bemerkt hat.
Wichtig ist, dass der Schnauzer schon sehr früh viel Kontakt zu anderen Hunden bekommt, sonst wird er leicht pampig und brummelig. Er ist von Natur aus ein mehr oder weniger großer Raufbold mit einem prächtigen Gebiss. Er ist eine geborene Kämpfernatur. Nachgeben und vorsichtig sein - das sind in seinem Sprachschatz Fremdwörter. Deshalb - schon so früh wie möglich viel, viel Kontakt zu Artgenossen ermöglichen.
Früher nannte man den Schnauzer "Rattler" - Hunde, die Haus, Hof und Garten absolut ratten- und mäusefrei halten. Ein Rattler auf dem Hof war effektvoller, als zwölf Katzen. Katzen fressen Mäuse, solange sie Hunger haben und nicht anders ernährt werden. "Rattler" fangen und töten sie schnell und sicher. Sie bringen dann ihre Beute stolz der Hausfrau in die Küche. Durch permanente Entsetzensschreie kann man ihnen das Letztere abgewöhnen. Aber es wird nur den Erfolg haben, dass sie einen für doof halten und ihre Beute dann woanders verstecken. Abgewöhnen kann man ihnen die Jagerei nicht. Sie ist zumindest auf dem Lande ausgesprochen sinnvoll und effektvoller als Katzenhaltung.
Wenn sie einem Schnauzer begegnen, seien sie höflich, und machen sie ihm klar, dass sie nur die besten und friedfertigsten Absichten haben; und lassen sie die Finger von ihm, solange er von sich aus keinen Kontakt aufgenommen hat.
Wollen sie sich ein Schnauzerbaby kaufen, damit sie später mal einen klasse Wachhund haben, der sich durch nichts einschüchtern lässt, dann seien sie von Anfang an konsequent in der Erziehung des Kleinen. Schnauzer sind schlaue Kerle, die jede Schwäche beim menschlichen "Alttier" sofort erkennen und jede Nachgiebigkeit für sich ausnutzen. Es gibt genug Schnauzerbesitzer, die erst über die Streiche ihres Junghundes gelacht haben, aber später dann nur noch leise seufzen können.
Schnauzer sind Fremden gegenüber erst einmal misstrauisch. Dieses Misstrauen darf der Halter nicht verstärken. Sonst hat er keinen mutigen, aber umgänglichen Wachhund, sondern einen scharfen, vielleicht sogar schneidigen Kämpfer im Haus, und jeder Kurzbesuch von Postbote oder Gasmann wird zum Nervenkrieg.
Schnauzer akzeptieren alles das als ihr Haus und Heim, wo ihre Leute und ihre Schlafdecke sind. Sie spielen gerne den Wächter in einem Campingwagen an der überfüllten Costa Brava. Man muss sie nicht zu Hause lassen, wenn man in Urlaub fährt. Im Gegenteil. Nichts ist für den Schnauzer schöner, als mit seinem "Rudel" zusammen Land und Leute zu erkunden.
Schnauzerhalter sollten ordnungsliebend sein, aber nicht pedantisch. Alles, was so in der Wohnung herum liegt, kann der Schnauzer gebrauchen um seine Freizeit damit zu gestalten oder Qualitätskontrollen durch zu führen. Das Geschimpfe anschließend versteht er absolut nicht. Was in SEINER Wohnung herumliegt, gehört automatisch IHM und ist zu seinem allgemeinen Vergnügen bestimmt.
Schnauzerhalter sollten einen festen Tagesrhythmus haben, an den sich der Hund halten kann, und von dem sie sich auch durch seine "Einfälle" nicht abbringen lassen sollten. Auch von der Ordnung in ihrer Wohnung sollten sie feste Vorstellungen haben, die sie dem kleinen Kerl schon früh beibringen müssen und über die sie mit ihm nicht diskutieren.
Fazit:
Schnauzer sind temperamentvolle, mutige Wächter. Sie brauchen eine feste, aber freundliche Hand, einen Herrn mit gelassenem Gemüt, der aber genau weiß, was er will und was er nicht will. Wer meint, im Leben auch ohne feste Prinzipien auskommen zu können, der sollte sich keinen Schnauzer ins Haus holen. Der Hund bringt ihm sonst seine eigenen Prinzipien bei.
Ein Schnauzer ist eine Persönlichkeit, aber man darf ihn niemals vermenschlichen."
Grüße von
Rita