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1

Samstag, 3. Oktober 2009, 04:59

Es tut mir leid,Mücke-so sollte es nicht laufen

Es gibt viele Dinge im Leben die falsch gelaufen sind. Vieles vergisst man, aber manche Dinge werden einem das ganze Leben verfolgen. unser erster Hund Mücke ist so ein ein Thema.

Als ich klein war, ich denke so 4 Jahre alt, brachte mein Erzeuger plötzlich einen Hund mit nach Hause. Das war Mücke! Eine ganz bunt-gemischte Hündin mittleren Alters, son richtiger "Dorfköter". Er wollte einen Hund, und brachte ihn einfach mit, ohne auf die Idee zu kommen, das vielleicht erstmal zu überdenken oder mit meiner Mama zu besprechen. Natürlich freute ich mich, und mein Vater kümmerte sich auch die ersten 3-4 Wochen drum. Da gings Mücke richtig gut!!! In der Zeit war sie ein richtiges Familienmitglied! Aber wenn ich darüber nachdenke wies ihr dann erging, könnte ich immer noch heulen.

Ich muss dazu sagen, das die Ehe meiner Eltern damals schon nix mehr war. Deswegen kann auch niemand meiner Mama da irgendwelche Vorwürfe machen. Sie saß da, mit 4 kleinen Kindern, meine Geschwister sind alle jünger als ich. Eins davon war ein Pflegekind, das schwer gestört und traumatisiert war. In einem neu "gekauften" Haus, das mit ner Menge Schulden belastet war die immer mehr wurden. Sie musste sich fast täglich was einfallen, um uns irgendwie satt zu kriegen. Weil mein Vater das Geld, was er hin und wieder verdiente, lieber in Spielautomaten und Affären steckte. Aber das nur am Rande.

Auf jeden Fall lebte Mücke dann, als die Anfangseuphorie meines Vaters vorbei war, zum größten Teil im Keller. Und wenn meine Mutter mal nicht an sie dachte, kam es vor, das sie in diesem Keller auch ihre Geschäfte erledigen musste und manchmal mehrere Tage nichts zu fressen bekam. Also, ein echt trauriges, unwürdiges Leben führte. Das ging mehrere Monate so. Interessant für mein Vater wurde sie zwischenzeitlich mal wieder, als sie am Heilig Abend 10 Welpen gebar, das hielt aber natürlich auch nur so lange an, bis die Welpen abgegeben waren und danach ging das Hundeelend wieder von vorne los! Irgendwann hatte mein Vater dann wohl doch ein Einsehen und brachte Mücke zurück ins Tierheim. Wie sich später herausstellte hatte er noch nicht mal den Arsch in der Hose sie selbst dort abzugeben!!!!

Diese Sache hatte ich glaube eine ganze Zeit verdrängt, ich hatte, wenn ich an Mücke dachte, immer nur die schönen Sachen im Kopf, die Tage an denen ich mit ihr im Garten spielte,die Welpen,etc. Der Grund für dieses Verdrängen dürfte wahrscheinlich echt die Tatsache sein, das mein Vater mir sagte, er würde/hätte Mücke ins Tierheim gebracht weil ich/wir (wobei das wir meinen Vater nicht einschloss, so wie er sich ausdrückte) mich/uns nicht um sie gekümmert hätten. Und hat mir damit indirekt,aber für ein 5jähriges Mädchen verständlich, Tierquälerei unterstellt und sich selbst außen vorgelassen, eigentlich hat er sich sogar so hingestellt, als wär er der einzig Gute in der Geschichte.

An diesen Teil der Geschichte erinnerte ich mich plötzlich erst wieder als ich Joda bekam und darauf hin mit meiner Mutter sprach, die mir dann auch noch die restlichen Details ins Gedächtnis rief. Obwohl ich mittlerweile 33 Jahre bin, und mein logischer Verstand mir sagt, das ich das, als kleines Kind in dieser Situation nicht beeinflussen konnte, habe ich trotzdem ein fürchterlich schlechtes Gewissen! Ich würde alles tun um diese Sache ungeschehen zu machen, und meinen Vater würde ich schon deshalb aus meinem Leben streichen, aber das hab ich aus anderen Gründen schon längst getan.

Wahrscheinlich trägt diese ganze beschissene Geschichte seinen Teil dazu bei, das ich so eine enge Bindung zu Joda habe. Da muss wirklich alles und jeder hinten anstehen, ich kann mich zu 99% auf ihn verlassen (das 1% :lov:) geht an heiße Hündinnen) und er sich zu 100% auf mich! Ich glaube Joda hat keinen einzigen schlechten Tag in seinen 3 Lebensjahren gehabt!!!


Mücke es tut mir so unendlich leid das ich damals nichts geändert hab, an deiner Situation, es tut mir leid das wir so ganz und gar nicht die richtige Familie für dich waren und ich hoffe inständig, das du wenigstens deinen Lebensabend bei Menschen verbringen konntest, die dich so liebten wie dus verdient hast! Ich weiß deine Treue zu schätzen und es tut mir leid das ich dir nicht die selbe Treue bieten konnte, du hast uns vertraut und wurdest so enttäuscht. Verzeih mir...das wollte ich dir auf diesem Wege wenigstens mal gesagt haben!


Traudel

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2

Samstag, 3. Oktober 2009, 07:18

Du warst zu jung, um eine Änderung herbei zu führen. :(

Die Hündin hatte wahrlich kein schönes Leben bei euch.
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fidibus

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3

Samstag, 3. Oktober 2009, 09:02

Moin Eva,

menno, da hast du ja über lange Zeit ein heftiges Päckchen mit dir rumgeschleppt. Eltern machen Fehler, an deren Folgen Kinder manchmal lange zu knapsen haben...
Aber gut, du warst ein kleines Mädchen, dem man ganz gewiss keinen Vorwurf machen kann, wie denn auch?

Wie sagte mein Sohn - mit knapp 13 Jahren durch den Verlust seines heiß geliebten Vaters schwerst traumatisiert-

"Irgendwann wird es Zeit, sich den Dämonen, die einen verfolgen, entgegen zu stellen"

Ich finde, du hast den richtigen Weg gewählt -:-


Signatur von »fidibus« www.schnauzer-vom-fidibus.de

4

Samstag, 3. Oktober 2009, 09:10

Erinnerungen

Hallo ! Ich weiss das man als Kind viele Dinge ändern würde, es aber nicht kann und dann meist ein Leben lang darunter leidet, aber was kann man tun in dem Alter in dem Du warst. :o Ich glaube das hat Dich einfach zu einem besonderen Menschen werden lassen, der so etwas niemals wieder zulassen wird, das zeigt ja wie liebevoll Du von Joda schreibst. Tja Väter, als Quindra gestorben ist und ich das erste mal ohne sie im Garten war, das war kurz nach ihrem Tod, weil ich einfach nicht alleine zu hause bleiben wollte und konnte, saß mein Vater im Vorbau vom Bungalow las seine Zeitung und es kam nichts an Emotionen rüber, ich hätte mir selbst mit meinen 39 Jahren mal gewünscht das er mich einfach in den Arm nimmt und tröstet, ich weiss das mag in meinem Alter blöd klingen, aber es kam ja nicht mal ein emotionelles Wort. Vielleicht liegt es ja daran das er es bei seinen Eltern auch nicht anders kennen gelernt hat. Ich bin jedenfalls froh das ich so ein emotioneller Mensch bin und Gefühle zeige, auch wenn es mich nicht betrifft hat mich deine Geschichte doch sehr berührt und ich bin schon wieder am heulen. Sei auf diesem Weg von mir mal :k: und Mücke wird es bestimmt für den Rest ihres Lebens noch gut gehabt haben, manchmal mahlen die Mühlen der Gerechtigkeit langsam aber sie mahlen. Schniefende Grüsse von Jeanette, Opa Jumpy und Quindra im Herzen

5

Samstag, 3. Oktober 2009, 10:09

Hallo eva,

Du must kein schlechtes Gewissen haben - in diesem Alter kann man noch keine Verantwortung für ein Tier übernehmen und wenn die Eltern , die dies tu sollten nicht dahinter stehen.... :(
dass Dich Dein Gewissen plagt , kann ich nachvollziehen - aber Dich trifft keine Schuld - und vielleicht gabt ja für Mücke nach dem Tierheimaufenthalt ein happy end in einer neuen Familie ;)
Versuch damit abzuschließen und genieße Deinen Joda :k:

LG Christiane




Signatur von »Nani« Liebe Grüße Christiane mit ihren Riesen - und Zwergschnauzern - www.heichrina.de

Du bist zeitlebens für das verantwortlich was Du Dir vertraut gemacht hast .

Egal wie wenig Geld und Besitz Du hast - einen Hund zu haben macht Dich reich !

dreamteam

unregistriert

6

Samstag, 3. Oktober 2009, 12:05

Hallo Eva, eine traurige Geschichte mit Mücke und ich denke, du bist nun erleichert, das es aml raus ist, mach dir kein schlechtes Gewissen, damals warst du ein Kind.

Jetzt machst du alles gut an deinem Joda, Mücke wird es im Regenbogenland verstehen und irgendwann sagst du es ihr beim Wiedensehen.

mercedes122

unregistriert

7

Samstag, 3. Oktober 2009, 15:17

Ich finde es auch echt traurig ;( , aber sehen wir es wieder mal positiv.

Alle die sich einen Hund für die Kinder anschaffen sollten dies auch mal lesen. Man kann einfach da noch keine Verantwortung verlangen und die Eltern sollten soviel Ar.... in der Hose haben sich um die Vierbeiner zu kümmern.
Ich kenne auch einige solche ähnlichen Geschichten. Zum Glück gehen sie nicht ganz so schlimm aus.

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