Ich habe mit Irit im April die BH und im Mai (nach einem halben Jahr Training in einer Hundeschule) den Hundeführerschein gemacht!
BH ist klar: bin im Verein und will ggf. mal Turniere laufen und irgendwie ist das schon ein Ziel eines "Hundesportlers"!
Es gab ein wenig Mecker, dass ich beides gleichzeitig trainierte, weil schon andere Grundvoraussetzungen sind!!
Die größere Sorge derjenigen war, dass ich mir die BH kaputt mache!
Also ich habe den Hundeführerschein, der auch nicht gerade günstig ist, u.a. just for fun gemacht:
- ein halbes Jahr - bei mir waren es die Wintermonate - einmal die Woche unterwegs...:
Training in Wald, Stadt, Zug, Einkaufszentrum, Ortschaften - sehr wenig Hundeplatz -
man ist unabhängig von der Beschaffenheit eines Hundeplatzes, der in den Wintermonaten ja nicht immer zum Training einlädt.
(Agility fiel z.B. häufig aus, weil die Hindernisse zu rutschig waren!!)
- Training - unabhängig von einer Prüfung - in Alltagssituationen
- eine schöne Zeit mit Gleichgesinnten!
Mein Ziel war: mein Hund soll nicht nur auf einem Hundeplatz "funktionieren" sondern auch im Alltag sicher und zuverlässig sein!
Unterschiede:
Beim Hundeführerschein wurde keine Unterordnung im BH-Sinn gefordert!!
Blickkontakte zwischen Hund und Hundeführer waren sogar erwünscht! Hund soll sich an Besitzer orientieren! Wurde bei uns auch später niedergeschrieben, dass es so ist!
Es gibt keinen Teil auf dem Hundeplatz - alles ist im freien Gelände:
d.h. wir waren zunächst in einem Waldgebiet und die Hunde wurden alle abgeleint und frei gegeben...
Wenn Gegenverkehr war, wurde geschaut, wie die Besitzer reagieren und wie sich der Hund handeln lässt...
Bei uns kamen - wie gerufen - Fahrzeuge, Spaziergänger mit und ohne Hund, Jogger, Reiter, Fußgänger mit geführten Pferden, Radfahrer...
Die Prüferin schaute sich dann einzeln gezielt die Teams an und sagte dann auch, was sie erwartete: z.B. ranrufen, Fuß-gehen, gehen durch die Gruppe, abrufen... Schauen, ob Hund sich an Besitzer orientiert...
Zwei Hunde hatten eine Schleppleine dran (wegen Wald), liefen aber auch frei.
Danach ging es in die Stadt: Verhalten an der Straße, Absitzen an Gehweh /Zebrastreifen, Verhalten gegenüber den Menschen, Vereinsamen, ich sag mal "Hundeschulübungen" dazwischen...
Zum Schluß setzen wir uns in ein Straßencafé, dessen Außen-Tische quasi direkt an der Straße an einem Kreisverkehr mit ziemlich Verkehr standen - zwischen den Tischen kein Meter Platz, durch den Fußgänger, Inlinefahrer, Radfahrer, Menschen mit Hunden, Kinder, Skater usw. sich unbedingt ihren Weg bahnen mussten!!!
Ein Hund, der nicht unbedenklich gegenüber fremden Menschen oder gerade auch Kindern war, wurde nicht zur Prüfung zugelassen!
Ich fand die Anforderungen schon recht heftig -
dadurch hatte und habe ich vor einem BH oder TT- Außenteil keine Sorge mehr!
Es war eine schöne Zeit!!!
Nur, die Frage: wofür war das denn jetzt gut bzw. was bringt Dir das jetzt? von vielen Leuten,
kann ich nicht so beantworten wie es erwartet wird!
Ich spare jetzt keine Hundesteuer, ich habe keinen Freifahrtschein für Problemsituationen, ich habe nicht eine Sonderposition gegenüber dem Ordnungsamt...
Ich hatte eine schöne Zeit (!!!), die Bindung zwischen Irit und mir wurde noch stärker als sie eh schon war (!!!), ich lernte meinen Hund in ganz neuen Situationen kennen und handeln...!!
Ich kann allerdings niemanden sagen:
Du musst das machen, weil...
Für Anlage-Hunde hat es evtl. eine andere Bedeutung !?!?
L.G.
Svenja,
die den Hundeführerschein auch mit einem neuen Hund wieder gerne machen würde!!!!