Ich habe ja momentan 3 Zwergpinscher und hatte auch mal den ein oder anderen in 'Ausbildung'. Hier meine Zusammenfassung der Charaktere:
Lara, bekommen mit 8 Wochen, mein erster Hund und überhaupt für mich das Beste, was mir passieren konnte. Sehr gehorsam und mit dem 'will to please'. Würde mich, wenn ich wollte auch den ganzenTag anglotzen und mit mir spielen und üben. Aber geb ich sie frei oder schick sie auch weg, so ist sie ein ganz normaler Hund, den ich bei Artgenossen besser bremse, da sie zu oft den Chef raushängen lässt. Sie hat aber einen viel geringeren Radius als Anna.
Anna, bekommen mit 9 Monaten, quasi eine Katastrophe vor dem Herrn. Sie kannte draussen ihren Namen nicht und wusste auch gar nicht, dass es 'komm' gibt. Mit der nötigen Konsequenz und Führung habe ich sie jetzt aber soweit, dass sie kommt, wenn ich es will. Mal sofort, mal dauert es etwas länger. Ich rufe meist nur ein oder zwei Mal. Kommt sie nicht, dann mache ich mich 'schnaubend' auf den Weg sie zu holen und dann gibt es dafür eben kein Leckerlie oder Lob, sondern erstmal ein bei mir bleiben, bis ich sie wieder frei gebe. Das hat bei ihr ganz gut geholfen zu lernen 'gleich kommen -> Leckerlie und Lob' , 'nicht kommen -> nicht so toll'.
Sie ist vom Charakter so ganz anders als Lara. Während ich Lara nur einmal sagen muss, dass sie etwas nicht machen soll, so versucht Anna es gerne immer wieder, beschwichtig dabei aber sogar. Ich weiß immer nie ob es Ignoranz oder Dummheit ist. :-)
Jedenfalls hat Anna ihre Freiheiten und kann ihrer Lieblingsbeschäftigung dem Mäuse suchen nach gehen, solange sie kommt, wenn ich sie rufe.
April, hier geboren, nun 4,5 Monate ist quasi ein Traumwelpe. Meist bei oder hinter mir. Läuft schon auch mal mit Mama oder Tante mit, aber hält sich immer eher bei mir auf. Kommt, wenn ich sie rufe. Kommt sie mal nicht, aber sieht mich, drehe ich mich um und laufe in die andere Richtung. Manchmal reicht auch schon ein in die Hocke gehen. Ich bin gespannt, ob sie noch Überaschungen für mich parat hat.
Ich hatte ausserdem mal für ein paar Wochen einen 1-jährigen Rüden, der kaum etwas von der Welt kannte. Die Frau war mit ihm und 2 kleinen Kindern überfordert. Ich denke er kam am Tag 20 min. raus. Hatte Angst vor Autos, vor Menschen, vornehmlich Männern und andere Hunde fand er auch nicht so toll. Ihn habe ich quasi zwangsintegriert. Vom ersten Tag an nahm er an unserem gewohnten Tagesablauf teil. Ich lies ihm Zeit, sich die ihm ungewohnten Dinge aus der Distanz anzusehen, unterbund aber sein Gekläffe. Es hat mich selbst erstaunt, wie schnell er Fortschritte gemacht hat.
Oder der Rüde meiner Freundin, der ab und zu bei mir ist. Bei ihr gerne ein kleiner Rüppel, bei mir auch gerne mal ein Lamm.
Und einen DP hatte ich auch schon mal 'leihweise'. Sonst immer recht hektisch und nervös, wurde er bei mir fast zum tollsten Hund, den ich kenne ( nach Lara natürlich ).
Mein Fazit: viel mehr hängt es von uns und unseren 'Führungsqualitäten' ab. Gebe ich einem Hund Sicherheit und Präsenz, reagiere in 'schwierigen Situationen' entsprechend so wird er auch eher auf mich reagieren. Wir müssen uns nur immer auf den Hund individuell einstellen. Ich weiß, das ist für einen Hundeneuling wahrscheinlich leicht gesagt, aber auch ich habe erst vor 4 Jahren mit der Hundehaltung angefangen.