Ich kann nicht länger auf meinen Fingern sitzen:
1.) Sexualität ist ein Kontinuum — auch in der "Natur."
2.) Worauf beziehen sich Leute, die behaupten, etwas sei soundso "in der Natur?" Auf Tiere? Dann müssen wir irgendwann mal anfangen, unsere Babies zu fressen, wenn nicht genug Nahrung da ist oder im Anzug von Gefahr, weil das einige Tiere in "der Natur" tun?
3. Natur ist sehr vielfältig. Im Gegensatz zur Einfalt vieler ihrer Interpreten.
3. "Von der Natur gewollt," ist wirklich ein abgrundtief saublöder Spruch, genau wie "gottgewollt." Überraschend, wie so einige immer ganz genau wissen, was Gott und die Natur wollen. Die Natur "will" garnichts, sondern ist ein Zufallsprodukt mit enorm vielen Verzweigungen. Auch ist die Natur in vieler Hinsicht ein schlechter Architekt. Jeder Ingenieur könnte ein besseres Kniegelenk entwerfen. Und Gott ist ein Tollpatsch.
2.) Sexuelle Motorik ist lange nicht immer "sexuell" sondern Dominanzverhalten — in der tierischen und menschlichen Natur, ebenso wie Bindungsverhalten. Lange nicht alle sexuelle Aktivität "in der Natur"
führt zu Fortpflanzung. Je höher entwickelt die Tierart, desto öfter hat sexuelle Motorik/sexuelles Verhalten auch noch andere Funktionen. — Man denke hier nur an die Bonobos.
3.) Schwule Hunde und andere Kreaturen werden immer von mehr oder weniger nicht schwulen Eltern geboren und sozialisiert. Also wird Homosexualität in der Natur und sonstwo auch nicht aussterben, obwohl sie sich nicht "fortpflanzen
kann."— Können tun sie übrigens schon, nur wollen oft nicht.
4.) Tumbe Eltern haben hie und da hochbegabte Kinder. Und hochintelligente Eltern bringen manchmal tumbe Kinder zur Welt. Deswegen werden weder die Begabten noch die Dummen aussterben — nur die letzteren sind in der Überzahl.
Vera,
ganz natürlich