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Fuchstanz

unregistriert

1

Sonntag, 15. März 2009, 20:46

Hundeerziehung: Aggression gegen Menschen

Hallo,

aus gegebenen Anlass und auf Bitten von @Riho eröffne ich ein Thread in der Hundeerziehung zum Thema AGRESSION GEGEN MENSCHEN.

In letzter Zeit mehrt sich das Interesse an körperlichen Übergriffen (Bisse), insbesondere den Hunden aus dem Tierschutz. Man fragt sich, welches die richtigen Maßnahmen sind, welche die Hundebesitzer diesen auffälligen Tieren entgegensetzen können.

Dazu habe ich etwas LEKTÜRE in der Hundeerziehung (Rasse egal) über AGRESSION GEGEN MENSCHEN
gefunden und glieder es hier zur Diskussion an. Und das ist auch das Einzige, was ich zu diesem Thema beisteuern kann.

Dann wünsche ich eine frohe und faire Unterhaltung. ;)

[hr]
Aus "Hunde richtig Erziehen" 1994 BLV mbH, Bruce Fogle, Best.068460:

Aggression gegen Menschen

(...) Sobald sich ein Hund als Rudelführer fühlt, ist es wahrscheinlich, daß er sich aggressiv gebärdet, um seine Überlegenheit zu behaupten. Um dieses höchst problematische Verhalten zu korrigieren, brauchen Sie unter Umständen die Hilfe eines professionellen Hundeausbilders.
(...)

GEGENMASSNAHMEN

1. RISIKOVERMEIDUNG
Ein Maulkorb oder ein verstellbares Kopfgeschirr (...), die den Fang des Hundes verschließen, dämpft sein Temperament, verringert das Beißrisiko und erleichtert die Durchsetzung von Befehlen.
Abbildung: Der "gezügelte" Hund führt brav den Befehl "Sitz" aus.

2. KOMFORTVERWEIGERUNG
Sorgen Sie dafür, daß der dominante Hund im Haus eine "Wohnungsleine" trägt, und geben Sie den Befehl "Runter!", wenn er auf ihre Polstermöbel steigt.Abbildung: HF hat Zimmerleine in der Hand und Hund steigt von der Couch.

3. ZUWENDUNGSVERWEIGERUNG
Entziehen Sie dem Hund Ihre Zuneigung. Um von Ihnen wieder beachtet zu werden, muß er etwas für Sie tun. Ignorieren Sie Ihn, bis er sein forderndes Benehmen aufgibt; befehlen Sie ihm dann sich zu setzen, und streicheln Sie ihn. Er wird sehr bald begreifen, daß Sie sein Herr sind. Abbildung: Herr liest Buch auf Couch und ignoriert den um Aufmerksamkeit heischenden Hund.

4. HÄUFIGE FELLPFLEGE: Bürsten Sie einen dominanten Hund mindestens einmal täglich und achten Sie darauf, daß er dabei den Fang geschlossen hält und eine Wohnungsleine trägt. Außerdem sollten Sie drei Wochen lang jeden Tag wenigstens zwei längere "Liegeübungen" durchführen. Abbildung: Der Hund läßt sich bürsten.

5. DER HUND ISST ALS LETZTER
Im Wolfsrudel frißt der Anführer vor seinen Untergebenen. Bereiten Sie das Futter Ihres Hundes vor, doch geben Sie es ihm erst, nachdem Sie mit dem Essen fertig sind. Verabreichen Sie ihm in den Umerziehungswochen keinerlei Leckerbissen zwischen den Mahlzeiten. Abbildung: Der Hund sitzt mit dem Rücken zum Herrn mit Leine. Das Fressen steht zunächst auf einer entfernten Erhöhung, bevor es zum Schluss serviert und freigegeben wird.

6. DER HUND GEHT ALS LETZTER:
Lassen Sie nicht zu, daß ihr Hund vor Ihnen durch die Tür rast. Der Chef geht zuerst, und Sie sind der Rudelchef. Der Hund muß die Schritte den Ihren anpassen. Abbildung: Der Hund geht nach seinem Besitzer durch die Tür.

Weitere Empfehlungen für mehr Kontrolle:
a. FREISTEHENDER LIEGEPLATZ: Ein freistehender Liegeplatz ist schwer zu verteidigen. Ein dominant-aggressiver Hund sollte auch beim Ruhen eine Wohnungsleine tragen. Sorgen Sie dafür, daß der Schlafplatz des Hundes frei im Raum steht und nicht in einer höhlenähnlichen Ecke oder einem umschlossenen Bereich (meine Anmerkung: also auch nicht im Zwinger) Hunde fühlen sich in Höhlen sicherer, und das Selbstbewußtsein des Tieres sollte nicht noch gestärkt werden.
b. BRINGÜBUNGEN: Üben Sie das Aufheben und Bringen von Gegenständen, weil dem Hund dadurch klargemacht wird, daß Sie der Chef sind. Auch dabei sollte er die Wohnungsleine tragen.
c. MEDIZINISCHE HILFE: Dominanzbedingte Aggressivität ist ein potentiell ernstes Problem. Konsultieren Sie Ihren Tierarzt, der möglicherweise vorschlägt, die Umerziehung durch Medikamente zu unterstützen. Abbildung: Antistreßpillen, Beruhigungskapseln, Krampflösende Tabletten, Hormonpillen.

[hr]
Und zum ABSCHLUSS noch ein paar Sätze, die mir bezüglich Hundeerziehung im Ohr sind bezogen auf Hunde, die ihr Rudel verloren haben und beispielsweise im Tierheim untergebracht sind. Hierzu habe ich keinen Quellennachweis und meine unbewiesenen BEHAUPTUNG lautet:

1. Der Tierheimhund hat sein Rudel verloren. Je nach Charakterveranlagung und Situationskonstellation ist es möglich, daß er sich auf Eigenständigkeit besinnen will und damit eine Führungsrolle ausfüllen will und diese auch verteidigt. Es ist sogar möglich, dass dieser Hund aus verloren gegangenem Vertrauen auf die Führungsrolle beharrt, aus dem Instinkt heraus, überleben zu wollen.
2. Um das Vertrauen wieder herstellen zu können, darf der Hund aus keiner Situation als möglicher Gewinner hervorgehen.
Mit der Dauer der Übung und wenn der Hund sieht, daß er mit Konsequenz die Rudelführung niemals anzweifeln braucht, entspannt sich der Hund und überläßt bereitwillig den Rudelvorsitz, den er auch nicht mehr in Frage zu stellen braucht. Kein Hund mag den Rudelvorsitz wirklich haben, da er seine Unterlegenheit und die Unfähigkeit, alleine zu überleben, spürt und der Rudelvorsitz als Streß empfunden wird.
3. Der übernommene Tierheimhund wird zuhause dahingehend behandelt wie ein Welpe, dass wir ihm unsere Regeln zeigen, bevor der Hund das tut. Der ältere Hund aus dem TH lernt langsam, aber er lernt.

;)

Vera + Hexer

unregistriert

2

Montag, 16. März 2009, 00:58

Aus langjähriger Erfahrung sage ich nur dies: Wer fragen muß, "Was soll ich denn mit meinem Hund machen, der mich beißt oder zu beißen droht," kann das Problem nicht alleine lösen, sondern braucht die Hilfe eines Ausbilders, der wirklich langjährige Erfahrung mit aggressiven Hunden hat — von jappigen Fersenbeißern bis hin zu Hunden mit großem Kaliber!

Schon garnicht sollte in diesem Forum mit gutgemeinten Ratschlägen (die ich ja sonst gerne gebe ;)) "geholfen" werden. Die Lösung solcher Probleme ist nicht immer was für solche Leute, die Hunde durch die rosarote Brille sehen wollen, und gute Resultate werden auch meist nicht damit erzielt, daß man irgendwelche (unsinnigen) Disziplinarmaßnahmen durchführt, denn die Lösung ist meistens nicht so patent und leicht wie: Man ißt zuerst, und man geht zuerst durch die Tür und man streichelt den Hund nicht.

In meinen Augen grenzen solche Ratschläge an idiotisch. Wenn Zuerst-durch-die-Tür-gehen wirklich hilft, dann war das Problem nicht sehr groß! Diese Ratschläge setzen den Karren vor das Pferd. Wenn man dem Hund klargemacht hat, daß man der Boss ist, dann läßt er einen ganz von selbst zuerst durch die Tür gehen, wenn man es denn so will. (Mir persönlich ist es wurscht, der Schnellere darf ruhig vorgehen). :D

Der Ausbilder muß dann immer sehen, ob das Problem gelöst werden kann, oder ob man das Problem für den Rest des Hundelebens managen muß. Managen heißt hier, Situationen so planen, daß der Beißauslöser vermieden wird.

Vera

Hanifeh

unregistriert

3

Montag, 16. März 2009, 07:02

Steffi,
zunächst mal beißen längst nicht nur Hunde aus dem Tierschutz. Auch der Hund, der den "gegebenen Anlaß" bildet, hat bereits bei seinem Erstbesitzer gebissen - genau darum geht es ja bei der Kritik an seiner Vermittlung, daß eben dieses Detail verschwiegen wurde....

Geradezu fahrlässig dumm - da muß ich Vera mal wieder Recht geben - sind Ratschläge, wie die von dir zitierten! Wer sowas erklärt, hat absolut NICHTS vom Hund und seinem Aggressionsverhalten verstanden.

1. Ein Zusammenleben von Lebewesen verschiedener Spezies sind KEIN Rudel. Ein Rudel ist ein gewachsener Familienverband. Wenn sich ein Hund aggressiv gebärdet, fühlt er sich somit nicht als "Rudelführer", sondern hat keinen anderen Weg gefunden, sein Unsicherheitsproblem mit einem unklaren Besitzer, der nicht in der Lage ist, sich mit einer anderen Spezies korrekt zu verständigen, zu lösen.

2. Ein Maulkorb ist Symptomkorrektur - nur, weil der Hund mich nicht beißen KANN, ändert sich doch absolut nichts daran, daß er mich beißen WILL. Soll er den Mauli lebenslang und immer tragen???

3. Eine Zimmerleine ist in manchen Fällen sinnvoll - besonders bei ängstlichen Hunden und solchen, die sich bei Unterschreitung ihrer Individualdistanz bedroht fühlen und deshalb schnappen. Schnappen ist aber NICHT beißen - einen echten Beißer korrigiert man besser nicht mit "Kommandos" und Zwangsmaßnahmen.

4. Zuwendung verweigern ist ein probates Mittel zur Erlangung von Interesse bei einem Hund, der unkooperativ ist. Mit einem wirklich aggressiven Hund im selben Raum würde ICH nicht seelenruhig ein Buch lesen - entweder hat er meine volle Aufmerksamkeit oder er ist so gesichert, daß mir nix passieren kann!

5. Einem aggressiven Hund drängt man sich nicht auch noch in so distanzloser Weise auf (jedenfalls nicht, wenn man seine Hände noch braucht 8-| ). Pflegemaßnahmen erfordern Vertrauen und in gewisser Weise auch eine geklärte Rangordnung. Im Moment beobachte ich grad Mutter und Sohn mittelasiatische Owtscharki. Die Mutter darf dem Sohn die Ohren putzen und tut dies auch - der "Kleine" (ein Kälbchen von sicher 70 Kilo) darf das NIE und versucht es auch nichtmal. Bei den beiden ist übrigens die "Rangordnung" (Hunde sind keine Hühner und haben keine lineare Hackordnung sondern treffen flexible "Vereinbarungen" je nach Sinn und Zweck eines gemeinsamen Vorhabens!) absolut geklärt - trotzdem saust der "Kleine" zuerst durch die Tür! Ist ja auch sinnvoller, wenn ER den Schädel eingeschlagen kriegt - seine Mama hat ja bereits bewiesen, daß sie erfolgreich reproduzieren kann, was zum Überleben des Rudels nötig wäre.

6. Wer wann ißt, entscheide ICH. Wenn ICH will, daß mein Hund jetzt ißt, gebe ICH als Boß ihm JETZT was - wenn nicht, dann eben später. ICH gebe ihm den Rest vom Frühstücksei, dulde aber nicht, daß er in Zukunft bettelt und sabbert wann immer ich esse. ICH rufe EINEN meiner 12 (weil grad nur EIN Stück Ei übrig ist) und gebe es ihm - völlig egal, wo dieser Hund innerhalb der Gruppe steht (auch meine 12 sind kein RUDEL, denn ICH habe sie zusammengewürfelt und ICH entscheide, daß sie sich zu vertragen haben!). ICH bin Göttin - und ich zweifele niemals an dieser meiner Position, weil ICH weiß, wo der Futterladen ist und wohin ich die Autoschlüssel gelegt habe (meistens jedenfalls) und somit von meiner Erfahrung und psychischen Kraft her diejenige bin, die am besten für das Überleben aller garantieren kann. ICH gebiete über Spielies, Körbchen und Bettplätze - über ALLE Ressourcen, die ein Hund braucht. Und die Hunde wissen, daß sie sich darauf verlassen können, daß sie fair, freundlich und respektvoll behandelt werden.

7. "Dominant-aggressiv" :m: :m: :m: ! "Dominanz" ist nicht statisch. Ein Hund kann einem anderen gegenüber dominant sein - und subdominant im Verhältnis zu einem anderen. Er kann meinem Besuch gegenüber diominieren, mir gegenüber jedoch völlig unterwürfig sein (oder umgekehrt...). Aggressivität resultiert selten aus Stärke, meist kommt sie durch Verunsicherung und Überforderung. Ein Hund, der sich wegen der mangelnden Konsequenz und Klarheit seines Besitzers dazu entschließt, selbst führen zu müssen, weiß trotzdem sehr genau, daß er nicht zum Futterladen fahren kann usw.. Deswegen befindet er sich in ständigem Streß, weil er versucht, das Überleben einer Gruppe zu sichern und diese Aufgabe gar nicht leisten KANN. Nur die Subalternen haben es nötig, sich aufzuspielen - echte Stärke steht über den Dingen.

Laß mich raten: Diese schlauen Tipps kommen aus demselben Buch, in dem auch der Quatsch mit dem Welpenkäfig und dem eingeschränkten Lebensraum steht? Der einzige sinnvolle Satz ist dieser:

Zitat

Um dieses höchst problematische Verhalten zu korrigieren, brauchen Sie unter Umständen die Hilfe eines professionellen Hundeausbilders.
- wobei ich das "unter Umständen" streichen würde!
Li Gr S

Fuchstanz

unregistriert

4

Montag, 16. März 2009, 07:35

Ich muß noch kurz anmerken:

Gemeint ist hier nicht der Angstbeißer. Das wäre ein anderes Kapitel.

Sabine, ich mag diese Worte wie Quatsch gar nicht hören. Schreibe halt klar dein Wissen auf.
Ich mag hier ungerne Äpfel mit Birnen vergleichen, aber es soll ja auch Leute geben - nicht wahr? - die Probleme mit Bringübungen haben und dort auch noch nicht alles verstanden haben und froh sind, sachliche Dinge zum Thema zu lesen.

;)

5

Montag, 16. März 2009, 07:48

@ fuchstanz

Zitat

1994 BLV mbH

vor 15 Jahren wurde aber noch viel "Quatsch" geschrieben, selbst ein Herr Bloch entschuldigt sich posthum bei seinen früheren Hunden für " nicht besser gewusst".

Hanifeh

unregistriert

6

Montag, 16. März 2009, 08:33

Steffi,
ich schrieb sowohl hier als auch beim Thema Zimmerkäfig und andere Welpenaufbewahrbequemlichkeitsschönredegefängnisse bereits mehrmals ausführlich und mit allen Erklärungen, die mir aus der wissenschaftlichen Literatur und eigener Beobachtung bekannt sind. "Man" muß es nur lesen wollen und nicht antworten "in meinem Billigbuch stand es aber anders und ich hab es so gemacht und bin nicht in der Lage zu erkennen, warum es der Beziehung zu meinem Hund geschadet hat!".
Li Gr S

7

Montag, 16. März 2009, 08:46

RE:

Zitat

Original geschrieben von Fuchstanz

Ich muß noch kurz anmerken:

Gemeint ist hier nicht der Angstbeißer. Das wäre ein anderes Kapitel.

Sabine, ich mag diese Worte wie Quatsch gar nicht hören. Schreibe halt klar dein Wissen auf.
Ich mag hier ungerne Äpfel mit Birnen vergleichen, aber es soll ja auch Leute geben - nicht wahr? - die Probleme mit Bringübungen haben und dort auch noch nicht alles verstanden haben und froh sind, sachliche Dinge zum Thema zu lesen.

;)


steffi, du gehst hier zu weit meiner meinung nach - bleibe doch bitte sachlich in der thematik dieses forums und dieses threads.

viele grüße
heinke

Paula100

unregistriert

8

Montag, 16. März 2009, 08:49

@Hanifeh

Guten Morgen Sabine,

Frau von Reinhardt spricht beim Zusammenleben von Hunden vom "Familienverband" ... zumindest hat sie dies auf dem Wochenend-Seminar getan, auf dem ich war. Anschließend war ich auf einem Seminar von einer Biologin und diese Biologin erklärte ausführlich, dass Hunde - IM GEGENSATZ ZU WÖLFEN (!) - eben NICHT in einem Familienverband leben. Bloch hat letzteres ( ich muss noch mal genau nachlesen in dem Buch Pizzahunde) übrigens auch geschrieben, dass Hunde NICHT im Familienverband leben sondern sich in einer "lockeren Gemeinschaft" zusammenschließen, unabhängig von ihrer biologischen Familien-Herkunft. Ich finde deshalb den Begriff "Familienverband" nicht so gut gewählt.

@alle Portaler

Ich glaube, dass heute viel in der Hundeerziehung "daneben geht" und mächtige Probleme mit vielen Hunden auftauchen, weil jahrelang ein gar militärischer Drill auf vielen Hundeplätzen üblich war, die Begriffe: Rudel / Rang und Dominanz fälschlicherweise geprägt waren von dem Bild der "Hack-Ordnung unter Hühner", von der @Hanifeh erzählt hat .... . und dann eine total "gegensätzliche Welle" in der Hundeerziehung einsetzte, die genauso falsch ist, wie die Drill-Erziehung vor Jahre!! Auf einmal waren Begriffe wie "Dominanz" und "Rang" absolut verpönt ( zumindest kam und kommt es bei vielen Otto-Normal-Hundeführern so an) und es herrschte/herrscht die Vorstellung: Du musst DEMOKRATISCH mit einem Hund umgehen .. Du musst mit dem Hund sozusagen diskutieren .. und Du brauchst als Mensch "nur lieb" sein zu dem Hund, dann hast Du einen gut erzogenen Hund.

A C H T U N G: Ich finde es mega gut, dass diese grässlichen Drill-Zeiten vorbei sind und ich bin sehr froh, dass wir "Otto-Normal-Hundeführer" jede Menge wichtige und interessante Informationen von Verhaltensforschern erhalten, die das Verstehen der Hunde deutlich erleichtern ...... ABER ... ich glaube, dass es wahnsinnig wichtig ist, dass von den Trainern wieder mehr vermittelt werden muss, wie wichtig eine "klare und faire Struktur" im Zusammenleben mit Hunden ist, um den Hunden Sicherheit zu geben. Und ... es muss vermittelt werden, dass dies nichts gemein hat mit der "UNTERJOCHENDEN DOMINANZ MENSCH - HUND", die es vor vielen Jahren im Training gab.

Übrigens, ich denke, dass eine Zeit lang diese Regeln wie: "Du musst zuerst durch die Türe gehen" usw. einfach als Anhaltspunkt für Otto-Normal-Hundeführer gelten sollten um eben diese besagte "Struktur" in den Alltag mit Hunden zu bekommen. Eigentlich sollte damals - zumindest habe ich es immer so verstanden - der Mensch lernen: "He, kontrollieren Dein Verhalten. Dein Hunde-Freund braucht klare Verhältnisse um zu verstehen, wie Du Dir die Gemeinschaft "Mensch - Hund" vorstellst." Ich glaube nicht, dass eine Fachfrau oder ein Fachmann jemals gedacht hat: "Ja, dieser Punkt.. gehe erst durch die Türe!" macht es wirklich aus!!

Das erfahrene Hundeführer all das sowieso nicht brauchen .. ist klar ... aber für diese erfahrenen Hundeführer, sind ja auch diese Ratgeber nicht geschrieben!!


Viele Grüße und einen schönen Tag

Andrea



Hanifeh

unregistriert

9

Montag, 16. März 2009, 09:30

Och Heinke,
danke für den Einwurf - aber auch der Bezug auf eine "Bringübung" zeigt doch nur, daßnicht verstanden hat, um welches Verhaltensproblem es mir an dieser anderen Stelle geht.

Andrea,
ich hatte lange Zeit mehrere Generationen Hündinnen (und einen Rüden), die eben im Gegensatz zu denen, die ich im Moment habe, miteinander verwandt waren und nicht von mir willkürlich zusammengesetzt. Es ist ein GANZ anderes Verhältnis und Verhalten zwischen so einem "Rudel" und einer "Gruppe"!

Meiner Meinung nach liegt das Problem nicht bei Drill oder Diskussion mit dem Hund, sondern bei dem immer häufiger werdenden Nicht-Verstehen-Wollen der Grundbedürfnisse von Hunden. Veras Bild von der "Fehlertoleranz", der Anhäufung kleiner "Unkorrektheiten", die dem Instinktinventar des Hundes diametral entgegenstehen, trifft meiner Meinung nach die Tatsachen sehr gut. Und dagegen hilft eben nicht, wenn man plötzlich und willkürlich Sofas und Türen für sich beansprucht, ohne die eigentlichen Fehler auch nur ansatzweise zu bearbeiten.
Li Gr S

Paula100

unregistriert

10

Montag, 16. März 2009, 10:11

@Hanifeh @Vera

Hallo Ihr Zwei,

erklärt doch bitte mal einem "Otto-Normal-Hundeführer" (wir mir) KONKRET - an ALLTAGS-SITUATIONEN (!) - "was" Ihr meint mit dem Satz "Nicht verstehen der Grundbedürfnisses des Hundes" und wie Ihr dem Hund klar macht, dass Ihr der Boss seid. (Letzeres = Zitat von Vera)

Stellt Euch bitte konkret vor, Ihr habt einen kräftigen RS-Rüden in der Pubertät, der auf einmal versucht sich durchzusetzen ... einen tollen Rüden, der mit Durchsetzungswillen, Temperament und einer gewissen - zumindest für menschliche Knochen - Härte versehen ist. Lebensumstände für meine Beispiele sind Hunde, die auf dem Land in einer Familie leben, viel im Wald unterwegs sind, Sozial-Kontakte haben ...und nun (zurück zu einem Hund) ... testet er aber heftig "an" ... oder "aus" ... ob er nicht derjenige sein kann, der die Futterkammer (alias Küche) besetzt ... oder .... ob er nicht einfach im Schlafzimmer alles umdekoriert, in dem er Bettwäsche und Co in in Fetzen reißen kann .... oder .... der sich ins Bett setzt und brummt, nach dem Motto: "Mal gucken, ob Du hier wirklich ins Bett willst. Das Bett ist nämlich jetzt meins!" ...... ob er Besuch mit Dauerbellen nicht einfach dazu bewegen kann, sich um ihn zu kümmern, wie er es möchte .... oder ... ob er in der Hundeschule nicht doch derjenige sein kann, der alle anderen Hund platt-spielt und walzt, so wie es ihm gefällt ... Es ist in meinem Beispiel kein böser Hund, kein krankhaft aggressiver Hund, einfach ein Hund, der sich in der Pubertät durchsetzen möchte und in einer "Normalen Familie" wohnt. (Angelehnt an @Hanifehs Beitrag - Punkt "6" - wenn der Hund nun plötzlich zu Dir sagt: "Du meinst, Du entscheidest hier ... ich sehe das aber deutlich anders ... ich will die Struktur hier bei uns verändern!" Wie reagierst Du dann KONKRET??)

Also.. ich bin gespannt auf Eure Ratschläge und Gedanken. Dies ist nicht (!) ironisch gemeint.

VG

Andrea

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