Mit freundlicher Genehmigung von Frau Krebber aus www.do-khyi-talk.de rauskopiert:
[red]Mein Hund hat Epilepsie, was nun?
Viele Besitzer sind beim ersten Anfall ihres Hundes zu Tode erschrocken und teilweise selber genauso handlungsunfähig wie das krampfende Tier. Nicht selten können die Halter unmittelbar nach dem Anfall keine Auskunft geben, was sie während dieser Zeit gemacht haben, geschweige denn den Ablauf schildern oder genaue Zeitangaben machen. Der erste Anfall trifft also Mensch und Tier gleichermaßen. Aber gerade die Einsatzfähigkeit des Menschen ist in diesem Falle gefragt. Da von den Züchtern der betroffenen Tiere meist keine Unterstützung kommt, und diese nicht selten auch noch die Besitzer beschimpfen, sie für den Anfall verantwortlich machen oder ihnen sogar unter Androhung von rechtlichen Schritten verbieten über die Epilepsie der von ihnen gezüchteten Hunde zu sprechen, habe ich mich entschlossen nachfolgend einige Hinweise zu geben.
1. Der Krampfende Hund ist Bewusstlos – er nimmt weder sein Umfeld, noch Sprache, noch Berührungen war. Merken sie sich den genauen Zeitpunkt des Beginns des Anfalls!
2. Die Sicherheit des krampfenden Hundes geht vor. Sichern sie sein Umfeld um ihn vor Verletzungen zu schützen. Ziehen sie ihn wenn nötig an den Hinterbeinen aus der Gefahrenzone und achten sie darauf, das er weder mit dem Kopf noch mit den Beinen irgendwo anschlagen kann.
3. Die Sicherheit von Personen kommt als nächstes. Halten sie die Finger vom Kiefer des Hundes fern. Die eventuellen krampfbedingten Schnappbewegungen sind rein mechanisch also ohne Steuerung.
4. In der Krampfphase versagen sämtliche Steuerungen, das heißt der Hund verfügt z.B. weder über Schluckreflex, noch über sonstige Reflexe. Das z.B. große Speichelmengen und Urin ausfließen können ist normal.
5. In der Aufwachphase stellt sich die Ansprechfähigkeit wieder her. Sprechen sie mit ihrem Tier in ruhigem Ton und streicheln sie ihn. Manche Tiere versuchen kopflos davon zu rennen. Versuchen sie dies zu verhindern in dem sie es eine Weile festhalten.
6. Wird das Tier jedoch aggressiv, gilt: verlassen sie kurzzeitig den Raum und lassen es zur Ruhe kommen. Aggressionen treten selten und meist nur beim ersten Anfall auf, sie beruhen auf Panik. So widerlich es sich auch anhört, der Hund gewöhnt sich an die Anfälle. Er wird in der Regel nachfolgende Anfälle gelassener hinnehmen.
7. Halten sie den genauen Zeitpunkt des Anfallendes fest. Legen sie ein Tagebuch an in dem sie alle Anfälle mit Datum, Uhrzeit und Dauer festhalten um Änderungen (Verbesserungen und Verschlechterungen) feststellen zu können.
8. Suchen Sie auf jeden Fall einen Tierarzt auf und klären sie ab, was die Anfälle verursacht haben könnte. Hierzu sind Blutwerte, Schilddrüsenwerte, Vitamin-B-Werte und ein EKG nötig. Bei Hunden aus belasteten Linien erübrigt sich das sehr teure CT zum Ausschluß eines Hirntumors.
9. Lassen sie sich ein Notfallpaket für den nächsten Anfall zusammenstellen. Belladonna D6 – ein homöophatisches Medikament – ¼-stündlich gegeben soll verhindern, das es zu den sogenannten Reihenanfällen kommt, die in den Status Epilepticus übergehen welcher unweigerlich zum Tode führt. Auch Valium Zäpfchen haben sich bewährt.
Der Status Epilepticus ist das krampfen bis zum Tode und kann ettliche Zeit beanspruchen. Dieser Zustand kann – wenn überhaupt – nur durch eine Vollnarkose unterbrochen werden, wenn man schnell genug handelt. In der Regel ist das Gehirn allerdings so stark geschädigt, das man die Vollnarkose auch gleich zum sanften Einschläfern nutzen sollte.
Vergessen sie bitte nicht: Der Hund merkt genau wie der Mensch das Herannahen eines Anfalls und verspürt Panik oder den Drang sich durch Weglaufen zu schützen. Das Krampfen selber verursacht in der nachfolgenden Phase teils starke Schmerzen, ähnlich einem Muskelkater. Bei jedem Anfall werden Hirnzellen irreparabel zerstört.
Anmerkung aus der humanen Medizin: Antiepileptika – z.B. Luminal – sind nicht ohne gravierende Nebenwirkung. Man geht derzeit dazu über, dieses Medikament einschleichend in ¼ Tabletten Schritten zu verabreichen, bis der gewünschte Effekt sich einstellt. Nach einiger Dauer ( wird bestimmt durch die Anfallsfreie Zeit ) wird es ebenso ausgeschlichen um zu überprüfen ob der Patient Anfallsfrei bleibt. Bei ca 2/3 der Patienten wurden bei dieser Methode eine Anfallsfreiheit ohne weitere Medikamentengabe erreicht.Weiterhin bewährten sich zusätzlich zur Behandlung auch höhere Gaben der Vitamin B Gruppe [/red]