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Vera + Hexer

unregistriert

21

Samstag, 7. Februar 2009, 03:56

Hi Ela,

ich selbst benütze die Wurfkette oder andere Geschosse oder TIGs nicht zum Unterbrechen unerwünschter Handlungen. NIE! NIE! NIE! Wenn der Hund das Kommen gelernt hat, dann rufe ich ihn von der unerwünschten Situation weg und schaffe dadurch für den Hund ein Erfolgserlebnis, denn für's Kommen gibt's 'ne Party. Und wenn er es nicht gelernt hat, dann wird er es lernen!

Und das so erlernte Kommen ist solide ohne dauernde oder periodische Wiederholung des Zwanges, denn es wird zur geliebten Gewohnheit.

Ich habe gerade eine 10-jährige Foxterrierhündin in der Pension; die habe ich mit 1 Jahr ausgebildet. Zum Kommen benützte ich die Wurfkette. Bei den ältlichen Besitzern funktionierte das aber nicht, die konnten auf 5 m nicht mal eine Scheune treffen, geschweige denn einen Terrierpo. Ich lieh ihnen also für 2 Wochen (mit Anweisungen!!!) ein TIG. Das schuf einen Instant Perfect Dog, denn die Hündin hatte ja gelernt, was sie tun mußte und hatte auch ein sehr gutes Verhältnis zu ihren Besitzern - was mit Voraussetzung für den Erfolg dieser Methode ist. (Das TIG funktioniert ja nach dem selben Prinzip wie die Wurfkette, nur braucht man nicht zielen zu können. Korrektes Timing ist leichter.)

Heute ging ich mit der kleinen Hündin spazieren (sie ist immer noch gut drauf) und nach 9 Jahren!!! funktioniert das Abrufen noch so gut wie in ihren besten Zeiten! und zwar OHNE Wiederholung des Zwanges. (Es ist einfach nicht wahr, daß man Zwang mit TIG oder sonstwie immer wiederholen muß. Nicht, wenn der Hund richtig vorbereitet wurde.) Es ist eine wahre Freude zu sehen, wenn sie wie eine kleine Kanonenkugel freudig angeschossen kommt. Ohne diese leinenlose Freiheit wäre diese kleine Hündin total neurotisch geworden. Die brauchte das, wie sie Luft zum Atmen brauchte.

Ich denke, die meisten Hunde brauchen diese relative Freiheit - es ist ein schreckliches Los, immer eingesperrt oder irgendwie angebunden zu sein. Wer würde da nicht neurotisch?

Ich lasse einen normalen Hund bei mir so gut wie keine negativen Erfahrungen machen. Ist der Hund aber erst mal verdorben (ein Beißer z. B. oder einer der gelernt hat, sein Gewicht gegen mich einzusetzen, oder wenn das Sozialverhalten des Hundes ernsthaft aus dem Ruder gelaufen ist, usw.) dann kriegt er was aufs Dach - aber nur dann.

Vera,

wie immer mit apostolischem Eifer :D



22

Samstag, 7. Februar 2009, 07:22

Vera @ Vera
Den Raketenabruf finde ich klasse,werden wir auf jeden Fall machen!Muß das eine relativ fremde Person sein die den Hund festhält,oder kann das z.B. auch mein Mann oder meine Tochter sein?
Zur Wurfkette-da hab ich wirklich Bedenken ob das was wird-hab`nicht so mit dem Zielen :( und Angst da eher etwas verkehrt zu machen.
Was ist ein TIG?

Oskar´s

unregistriert

23

Samstag, 7. Februar 2009, 10:14

Ich finde die Beschreibung wirklich gut, ausführlich und logisch. Aber ich sehe mich nie und nimmer

a) Oskar gezielt mit dem Ding treffen und
b) das Ganze dann auch noch so, dass er nicht merkt, dass es von mir kommt.

Also müsste ich wie das ältere Ehepaar doch zur Fernsteuerung greifen ??? oder meinen Freund mitnehmen :?:

Erst mal mache ich mich jetzt an die Vorbereitung

Grüsse
Brigitte

Hanifeh

unregistriert

24

Samstag, 7. Februar 2009, 11:34

Hmmmm, mein Ansatz für die Kette ist ein völlig anderer :?:

Zitat

Man ruft nun GANZ LEISE und HINTER dem Hund stehend, denn der Hund darf nicht sehen, woher die Kette kommt!!!
Das scheint mir sehr oft der Knackpunkt für NICHT funktionierende Wurfketten, denn Hunde beobachten so gut, daß sie spätestens nach dem dritten Mal mitkriegen, daß Thors Hammer aus meiner Hand kommt. Und meine Hunde SOLLEN wissen, daß ICH gerade etwas von ihnen will, wenn die Kette fliegt - und zwar will ich, daß sie das, was sie gerade tun (oder tun wollen), abbrechen und sich zu mir herumdrehen, damit ich rufen kann. Praktisch ein überdeutliches HALLO!! - später funktionierend zum Abbruch von Gebell am Zaun, Nickeligkeit gegen fremde Hunde, Fressen von was-auch-immer, Jagdintention (ich habe nicht versucht, ob ich auch den bereits durchgestarteten Galgo - wohl aber den nicht ganz so irren Iren - damit bremsen könnte :?: ), Anspringen von Fremden (oder Bekannten) usw. .

Zu diesem Zwecke nehme ich den Hund (der nix können muß, aber bereits einige Zeit bei mir, erwachsen und halbwegs belastbar sein sollte), die Kette (13-gliedriges Kettenhalsband mit ovalen Gliedern - der sogenannte "Gesundheitswürger") und einen Helfer bzw. den Besitzer mit. Evtl. sichere ich den Hund mit einer langen Leine, wenn ich nicht sicher bin, ob er die Einwirkung verträgt. Ich lasse den Hund laufen und gehe mit dem Helfer sehr langsam hinterher. Wenn der Hund etwa 5 Meter vor mir ist und sichtlich auf etwas anderes konzentriert, werfe ich die Kette - zunächst neben den Hund. DANN also erst NACH dem Wurf (worauf sich jeder halbwegs normale Hund erstaunt umdrehen wird - tut er es nicht, fliegt eine zweite Kette hinterher und TRIFFT) bleibe ich stehen und rufe den Hund. Wenn er bei mir ist, lobe ich nicht überschwenglich, sondern bestätige kurz durch ein ruhiges "gut so!" - NICHT aufdrehen, spielen, quietschen usw., denn es ist eine Selbstverständlichkeit, daß ein Hund kommt, wenn ich rufe. Dann lasse ich den Hund ruhig neben mir stehen oder sitzen und schicke den Helfer, klimperfrei die Kette aufheben. Ist die Kette wieder in meiner Hand, gehen wir wieder los.

Wie es weitergeht richtet sich danach, wie der Hund beim ersten Mal reagiert hat: War er stark erschreckt, reicht es, auch weiterhin NEBEN ihn zu werfen, war er wenig beeindruckt, muß ich ihn stärker "antippen" - ich versuche also, den Po zu treffen oder sogar flach am Boden entlang zu werfen, damit sich die Kette um die Füße des Hundes ringelt. Ziel ist immer, daß der Hund das Schnüffeln (oder was auch immer er gerade tut) abbricht. Den Moment, wo er sich sozusagen "fragt, was er jetzt tun soll" muß ich erkennnen und DANN genau rufen!

Nach etwa dem 5.Mal wird der Hund versuchen, herauszufinden, warum ich ihn mit Ketten bewerfe. Manche Hunde gehen dann direkt neben mir und trauen sich nicht mehr, vorzulaufen - dann warte ich geduldig, bis sie sich DOCH wieder etwa 5 Meter entfernen und werfe wieder. Manche Hunde versuchen, durch einen schnellen Sprint aus dem 5-Meter-Radius zu entkommen - dann muß ich schnell sein und eine oder zwei Ketten, die treffen sollten, hinterherschicken. Manche Hunde zeigen Übersprungssignale (anspringen, sitzenbleiben..... alles ist möglich) - diese ignoriere ich und gehe ruhig aber bestimmt weiter, ohne den Hund zu beachten, bis er sich wieder von mir entfernt. Noch ein, zwei Mal werfen - dann sollte es sitzen!

Abschließend lasse ich den Hund "drüber schlafen" - mindestens eine Stunde an einem ruhigen Ort das Erlebte verdauen und "überdenken". Für alle weiteren Anwendungen NICHT "nur klimpern" sondern besonders anfangs IMMER werfen, sparsam einsetzen (nicht für jedes Kläffen, nur für die Briefträger-Bellorgie, bei der man anders nicht durchdringt z.B.) und nach dem Abbrechen des Verhaltens immer eine Alternative anbieten (KOMM hat sich bewährt). Wenn das Signal etabliert ist, funktioniert es auch nach Jahren noch, selbst wenn es lange Zeit nicht gebraucht wurde (die Whippethündin einer Freundin hat rund um ihre Läufigkeiten Anwandlungen von Zickenterror gegen fremde Hunde beim Spazierengehen - alle halbe Jahre eine Kette reicht, um sie daran zu erinnern, daß dies nicht erwünscht ist z.B.).

Aaaaaaaber irgendwie scheint mir die Kette eine Krücke, die sich selbst überflüssig macht, wenn man eine andere Basis im Verhältnis zu seinen Hunden findet. Früüüüüüher (noch vor 5 Jahren) habe ich jeden meiner Hunde auf die Kette eingestellt, weil ich daran gezweifelt habe, daß ich sie anders "bändigen" kann. Wenn ich es jetzt rekapituliere, sind die letzten "Neuzugänge" auch ohne Kette ganz gut zu bremsen....
Li Gr S

mercedes122

unregistriert

25

Samstag, 7. Februar 2009, 11:54

Egal welche Methode jetzt sinnvoller ist, was ist, wenn ich immer mit dem Hund allein bin?
Ich habe keinen Helfer und müßte diese Übung allein aufbauen.
Habt ihr da auch einen guten Ratschlag?

Riho

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Hunde: Schnauzer pfeffersalz Hündin 14 Jahre alt

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26

Samstag, 7. Februar 2009, 12:25

Hallo Vera und Sabine,

ist mächtig interessant, eure unterschiedlichen Intentionen zur Wurfkette zu lesen.

Das Futtertreiben kenne ich schon seit vielen Jahren von Gottfried Dildei. Funktioniert bei Fresssäcken hervorragend, bei futtertechnischen Mäkelfritzen weniger und bei Zwergrassen ist man bald reif für eine Bandscheiben-OP.
Den Raketenabruf üben wir schon mit den Junghunden. Der Knackpunkt ist dabei immer der Mensch, weil viele Leute sich weder schnell vom Hund entfernen, noch ihn aus der Ferne oder selbst bei Körperkontakt ausreichend motivieren können. Die stehen da wie die Ölgötzen
- seufz 8-|
Das Handling mit der Wurfkette finde ich persönlich - je nach Hund - sehr schwierig. Bei Sturköppen, die was aushalten, mag das gut gehen. Bei etwas weicheren Hunden - so MEINE Erfahrung - ist es schwierig. Bevor ich mich damit an den Hunden versucht habe, wurde erst mal "blind" geübt. Ich habe nämlich die Blüten von den Sträuchern gehauen, aber keinen Gegenstand, der für den Hundepo stand, getroffen. Als ich darin fix genug war, zeigte sich im Training genau das Problem, was Sabine anspricht - die Hunde hatten nach dem zweiten oder dritten Mal geschnallt, worum es ging und ich hatte die größte Mühe erstens die Kette unbemerkt aufzuheben (Hundi kam geflitzt und schaute, was ich da aufhebe) und zweitens meine Wurfbewegungen so hin zu bekommen, dass Hundi meine Armbewegungen nicht sah. Ich hatte die allermeiste Zeit auch keinen Helfer bei den Spaziergängen zur Verfügung, der die Kette aufsammeln konnte. Ich habe sie dann schon liegen lassen, um sie auf dem Rückweg wieder mit zu nehmen. Entweder habe ich sie nicht wieder gefunden oder sie war weg.
Korry z.B. ist ein Seelchen und bei ihr habe ich die Kette natürlich neben sie auf den Boden geworfen (sie war auch gut aufs schnelle Kommen konditioniert, nur beim Anblick größerer Hunde kam sie nicht sofort und kläffte die erst mal an). Sie hat sich dann hin geworfen und spielte den sterbenden Schwan. Auf dem Weg zu mir war sie fast "gelähmt" und danach mochte sie gar nicht mehr von mir weg gehen und einen fröhlichen Spaziergang haben. Bei ihr kam dann die Feldleine zum Einsatz und die war sehr effektiv.
Bei Enja mit ihrem bekloppten Jagdtrieb hätte ich Backsteine werfen können. Die war weg von der Welt und nicht mal im - durch die Feldleine abgesicherten - Abstand von 5m zu beeinflussen.

Vera, ich finde deine Beschreibung sehr gut, einleuchtend und nachvollziehbar, nur - der Hund muss es auch mit machen und das tun sie halt nicht alle. Ich persönlich verleihe dem zuverlässigen Kommen lieber Nachdruck mit der Feldleine. Der Hund soll ja wissen, dass er dran hängt, in meinem Einwirkungsbereich ist und kommen soll, weil ICH das so will. Einen Überraschungseffekt mit der Leine gibt es nur einmal, und das reicht in den allermeisten Fällen nicht aus. Bei Korry reichte eine Woche intensives Feldleinentraining fürs zuverlässige kommen, bei Angie dauerte es etwas länger, bei Enja kann man es abhaken wegen des wahnsinnigen Jagdtriebes. Übrigens hat Angie die Wurfkette aufgenommen, und mir gebracht :D

Grüße von
Rita
Signatur von »Riho« Tue und lebe, was du für richtig hältst und vertraue dir. Alles andere ist Energie- und Zeitverschwendung.
Andreas Neumann

Liljakk

unregistriert

27

Samstag, 7. Februar 2009, 12:32

Zitat

Aaaaaaaber irgendwie scheint mir die Kette eine Krücke, die sich selbst überflüssig macht, wenn man eine andere Basis im Verhältnis zu seinen Hunden findet. Früüüüüüher (noch vor 5 Jahren) habe ich jeden meiner Hunde auf die Kette eingestellt, weil ich daran gezweifelt habe, daß ich sie anders "bändigen" kann. Wenn ich es jetzt rekapituliere, sind die letzten "Neuzugänge" auch ohne Kette ganz gut zu bremsen....


Danke -:-

Ganz abgesehen davon, daß es m.M. nach 99 % nicht schaffen mit Wurfkette ordentlich umzugehen.
Auch ich , traue es mir nicht zu (insbesondere wegen offensichtlicher Optik-werf-Probs) .

Für mich wieder Stichwort: Bindungsarbeit schon beim Welpen ! dann brauch ich so ne Kinkerlitzchen nicht.

Ansonsten Vera: super erklärt -:- -:-

VG Kerstin

Hanifeh

unregistriert

28

Samstag, 7. Februar 2009, 13:48

Hi Evi, Rita und Kerstin

Zitat

Ich habe keinen Helfer und müßte diese Übung allein aufbauen.
Die einmal etwa 20 Minuten, die es zum Konditionieren braucht, wird sich doch wohl ein Opfer finden lassen, das in der Lage ist, etwa 10 Mal eine Kette aufzuheben :?: .


Zitat

ich hatte die größte Mühe erstens die Kette unbemerkt aufzuheben (Hundi kam geflitzt und schaute, was ich da aufhebe) und zweitens meine Wurfbewegungen so hin zu bekommen, dass Hundi meine Armbewegungen nicht sah.
Zum Konditionieren brauchst du einen Helfer, der für dich die Kette holt, damit sie nicht an der falschen Stelle klimpert. Wenn der Hund erstmal geschnallt hat, daß er sich umdrehen soll, wenn ihn die Kette trifft, weil er ja WEISS, daß sie von dir kommt, kommst du prima allein klar.

Zitat

Sie hat sich dann hin geworfen und spielte den sterbenden Schwan.
Das sollte innerhalb einer Woche vorbei sein, wenn der Hund herausgefunden hat, welches Verhalten erforderlich ist, um das olle Klimperteil zu vermeiden - nämlich gucken, wenn man gerufen wird, egal was grad spannender erscheint.

Zitat

Übrigens hat Angie die Wurfkette aufgenommen, und mir gebracht
Jo, solche Kandidaten hatte ich auch - dürfen sie nicht, AUS wirkt da ganz nett....

Zitat

daß es m.M. nach 99 % nicht schaffen mit Wurfkette ordentlich umzugehen.
Komplett d'accord - das ist der Grund, warum ich bisher NIE eine "Gebrauchsanweisung" öffentlich in einem Forum für die Kette gegeben habe. In den meisten Fällen fahre ich selbst hin und konditioniere den Hund - selbst dann gibt es noch genug Leute, die trotz aller Warnungen solange "nur Klimpern" (weil es anfangs ja auch bombig wirkt - aber eben nicht dauerhaft!) bis sich der Hund kaputtlacht, weil nix "Ernstes" kommt :m: .
Li Gr S

Vera + Hexer

unregistriert

29

Samstag, 7. Februar 2009, 18:40

Also Ihr Lieben,

jein, jein, und jein.

Ich sammel meine eigenen Ketten auf. Aber NACHDEM ich den Hund gelobt und ihn wieder zum Spielen geschickt habe, und ohne Geklirre. Nehme aber auch immer mindestens zwei mit. In Brennesseln und Brombeerhecken nach Ketten zu suchen ist nix für mich! Einen Helfer brauche ich nur zum Festhalten des Hundes (und da ist es egal, wer den Hund hält.)

Es gibt Leute, die vermurksen noch die einfachsten Konzepte. Da kann man beschreiben bis man umfällt - und sogar zeigen und dauernd erklärend dabei stehen - und es wird einfach nichts. Warum das uns abhalten sollte, Hundebücher zu schreiben oder zu lesen, weiß ich nicht. Manche kapieren es und manche nie. So is das Lehm ehm.

Meine erste Erfahrung mit der Wurfkette machte ich aus Peter Burtziks Buch. Ich war damals 15 Jahre alt. Wir hatten 2 einjährige RS Hündinnen; die zwei waren eine ziemliche Rappelbande und kamen, wann sie wollten. Die kurze Beschreibung in Burtiks Buch leuchtete mir ein und genügte für mich vollkommen, die Wurfkette effektiv einzusetzen. Das Ding wirkte wie ein Wunder und zwei Wochen später kamen die zwei Lauser (ich habe zunächst mit jedem einzeln geübt, natürlich) zuverlässig und schnell, und das blieb so bis an ihr Lebensende (außer bei Hasen). Von da an wurde bei jedem meiner Hunde die Wurfkette - nach Burtziks Beschreibung - kurz eingesetzt. Meine Hunde kommen schnell und freudig - auch unter Ablenkung!

Wenn ich die Methode aus einer kurzen Beschreibung effektiv anwenden kann, traue ich das auch andern zu, es aus meiner viel detaillierteren Beschreibung zu lernen. Und wie gesagt, manche lernen es nie, ganz egal wieviel Hilfe man gibt. Bei Leuten, die schon beim Füttern wie Ölgötzen dastehen, wird das natürlich nichts - Gell Rita?

Wir haben damals ja überhaupt nicht mit Futter und Spieli gearbeitet, dennoch funktionierte die Methode für mich, weil ich ein gutes Verhältnis zu meinen Hunden hatte und habe und sie mir fast bedingungslos vertrauen. Jeder Hund weiß bei mir genau wo er dran ist - es gibt keine Grauzonen und das schafft Vertrauen. (Jeder Mensch weiß auch, wo er bei mir steht! :D ) Da ich aber immer wieder in der Hundeschule sehe, wie sehr Hunde ihren Menschen mißtrauen, obwohl die es gut mit ihnen meinen, habe ich das Futterdrängen und das Abrufen mit positiver Motivation vor die Arbeit mit der Wurfkette gesetzt. Bei vielen ist diese Vorbereitung notwendig und bei den andern schadet sie nicht!

(Ja Rita, nach Dildei, obwohl der die Futtermethode von Joanne Plumb-Fleming, die sie entwickelte, geklaut hat, und der Mann hinter der Scheune ziemlich knallharte und haarsträubende Sachen mit den Hunden anstellt. Quick and dirty. Das macht er aber nicht auf ein Video. 8-| Aber ich schweife ab. :nuho: )

Ich wiederhole: Ich benütze die Kette NICHT, um unerwünschtes Verhalten abzubrechen. Sie wird nur zum Festigen des Kommens eingesetzt - und so wenig wie möglich aber so viel wie nötig! Danach rufe ich meine Hunde von unerwünschten Handlungen weg. Ich laufe nicht ewig mit einer Kette in der Tasche herum!

UND NUN VERAS GROSSEs BEICHTGEHEIMNIS: Ich bin ein schlechter Schütze und werfe wie ein Mädchen. :-o Das ist aber wurscht. Wenn man manchmal trifft, ist das genug! EIN Treffer hie und da gibt dem Training viel Aufwind! Auch die Kette, die dem Hund an den Ohren vorbeisaust, hat Wirkung. Und - ja doch -natürlich ahnt oder weiß der Hund spätestens nach dem 3. Mal, woher das Geschoß kommt. Aber dann beginnt er auch schon zu realisieren, daß Kommen Sicherheit bedeutet. Wenn man aber damit anfängt, die Kette an den Hund zu schleudern, während der herguckt, muß er doch denken: Jetzt ist die Alte total ausgerastet und wirft mir Sachen an die Birne; da bleibe ich lieber weg! MIT DEM ELEMENT DES ERSCHRECKENS STEHT UND FÄLLT DIE WURFKETTENMETHODE.

Ceterum Censeo:

Viele Wege führen nach Rom. Wenn was gut funktioniert soll man es nicht reparieren. Wer mit seiner Methode Erfolg hat und/oder zufrieden ist, soll sie nicht ändern. Ich habe die Wurfkettenmethode - so wie ich sie anwende - erklärt, weil ich gefragt wurde, weil ich es wichtig finde, daß man sich über andere Methoden informiert und als probate Alternative (oder Ergänzung) zum Schleppleinentraining für die, die es sich zutrauen. Wer Zweifel hat, soll es bitte bleiben lassen.

Aber nach Einstein ist der Inbegriff des Wahnsinns, etwas dauernd zu wiederholen und sich ein anderes Resultat zu erhoffen. Viele HF benützen wochen- und monatelang die Schleppleinen, und vielmals bleibt die Leine ein Leben lang am Hund - und der Hund lernt das Kommen nicht! Dann ist es Zeit, etwas zu ändern.

Schade, daß wir das nicht über ein Bier oder einen Kaffee diskutieren können.

Vera






Riho

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Hunde: Schnauzer pfeffersalz Hündin 14 Jahre alt

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30

Samstag, 7. Februar 2009, 19:13

@ Vera

Außer Dildei kenne ich noch paar "Supertrainer", die in der Öffentlichkeit vom Saulus zum Paulus wurden, aber hinter der Scheune......... :-o
Ich habe von ihm auch nur das Futtertreiben übernommen und das Voraus zum Teil. Sonst nix ;)

Wenn man Otto-Nomal-Hundehalter mit ner Wurfkette "bewaffnet", lernt der Hund am schnellsten, dass man besser nicht zum Chef zurück kommt. Ich will nicht sagen, dass ALLE ONH dösig sind, aber leider erleben wir auf dem Hupla Sachen, Sachen sag ich dir, da ist man in Versuchung :405:
Aber wem sage ich das :D

Grüße von
Rita
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Andreas Neumann

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