Du bist nicht angemeldet.

Persönliche Box

Neue Benutzer

Elbri(9. Mai 2024, 20:07)

Fridschnauz(28. April 2024, 16:53)

BaS(14. April 2024, 13:00)

Theo-retisch(30. März 2024, 16:05)

Ludi70(26. März 2024, 11:08)

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Das Schnauzer-Pinscher-Portal Schnaupi. Falls dies dein erster Besuch auf dieser Seite ist, lies bitte die Hilfe durch. Dort wird dir die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus solltest du dich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutze das Registrierungsformular, um dich zu registrieren oder informiere dich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls du dich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert hast, kannst du dich hier anmelden.

Paula100

unregistriert

91

Samstag, 14. Februar 2009, 10:01

Guten Morgen,

ich glaube, dass der Umgang mit Hunden zum großen Teil tatsächlich zu erlernen ist, in dem man a) die Sprache der Hunde verstehen lernt und in dem man b) lernt, was die menschliche Körpersprache dem Hund eigentlich signalisiert. Viele Hundehalter - ich gehörte früher auch dazu - sind sich nicht bewusst, welche Signale sie eigentlich durch ihre eigene Körperhaltung, durch ihre Stimme usw., dem Hund senden und wie diese Signale auf den Hund wirken.

Ein anderer Teil der Beziehung Mensch/Hund .... basiert aber wahrscheinlich auf einer "natürlichen Begabungen".... auf "einer Wellenlänge" zwischen Mensch und Hund. Dieser Teil der Beziehung ist nicht erlernbar .. der Mensch hat diese Begabung oder der Mensch hat sie nicht. So ist jedenfalls meine Erfahrung. Ich glaube aber, dass der "erlernbare Teil" - vorausgesetzt die entsprechende Liebe und Verbundenheit zu Tieren ist generell vorhanden (!) - sehr groß ist. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass sich die Beziehung "Mensch / Hund" wirklich positiv verändern kann, wenn man verstehen lernt "was der Hund sagt" und wenn man verstehen lernt "was man durch Körpersprache und Stimme dem Hund mitteilt".

Ergänzung:
Ein grundsätzliches Problem in der heutigen Gesellschaft ist allerdings - dies kann man beim Training beobachten - dass sich viele Hundehalter regelrecht schämen albern und fröhlich mit ihrem Hund über die Wiese zu tollen, VOR ANDEREN MENSCHEN!! In unserer Gesellschaft gilt doch häufig die Regel mgl. UNAUFFÄLLIG zu sein, wenig Emotion nach außen zu zeigen ... und ... wenn ein Hunde-Trainer sagt: "Mensch, freu Dich doch mal sichtbar. Drücke bitte Deine Freude und Begeisterung mit Körpersprache und Stimme aus, damit Dein Hund Dich versteht!" ... dann bekommen viele Hundehalter einen roten Kopf und sagen: "Ich kann doch hier jetzt nicht so albern sein. Ne, wie sieht das denn aus .... ".

Noch eine Anmerkung: das Hunde auf gute Trainer oft - von der ersten Minute an - besser und direkter reagieren als auf ihre eigenen Frauchen oder Herrchen, liegt meines Erachtens NICHT an der "natürlichen BESSEREN Begabung" der Trainer. Jedenfalls in den meisten Fällen. Ich denke, dass sich dort einfach das Wissen der Trainer um Körpersprache und Ansprache des Hundes wiederspiegelt. Der Umgang des Trainers mit dem Hund ist von der ersten Sekunde an anders, als der Umgang von dem "Menschen-Schüler" mit seinem Hund, der ja mit seinem Hund in die Hundeschule geht um zu lernen. Konkretes Beispiel: Der erste Trainer, bei dem ich mit meinem RS vor 13 Jahren war, hatte meines Erachtens KEINE natürliche Begabung im Umgang mit den Hunden. Er setzte sehr viel auf Druck und "Unterordnung, bis unter die Grasnarbe" und auf diesen Mann hat mein verstorbener RS trotzdem sofort reagiert, untertänig reagiert. Ich denke heute noch, dass es eben an der "autoritären Sprache, Stimme und Körperhaltung" dieses Trainers lag und nicht an einer Kommunikationsfähigkeit/natürlichen Begabung, die meinen RS reagieren ließ.

VG

Andrea


92

Samstag, 14. Februar 2009, 11:30

RE:

Zitat

Original geschrieben von Paula100
Ein anderer Teil der Beziehung Mensch/Hund .... basiert aber wahrscheinlich auf einer "natürlichen Begabungen".... auf "einer Wellenlänge" zwischen Mensch und Hund. Dieser Teil der Beziehung ist nicht erlernbar .. der Mensch hat diese Begabung oder der Mensch hat sie nicht. So ist jedenfalls meine Erfahrung. Ich glaube aber, dass der "erlernbare Teil" - vorausgesetzt die entsprechende Liebe und Verbundenheit zu Tieren ist generell vorhanden (!) - sehr groß ist. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass sich die Beziehung "Mensch / Hund" wirklich positiv verändern kann, wenn man verstehen lernt "was der Hund sagt" und wenn man verstehen lernt "was man durch Körpersprache und Stimme dem Hund mitteilt".


@ Paula 100 ,

Genau so seh ich's auch ;) -:-


Zitat

Original geschrieben von Paula100
Ich denke heute noch, dass es eben an der "autoritären Sprache, Stimme und Körperhaltung" dieses Trainers lag und nicht an einer Kommunikationsfähigkeit/natürlichen Begabung, die meinen RS reagieren ließ.VG Andrea


und Deine Erfahrung mit jenem alten Trainer , auch Davon könnte ich ein Liedchen singen ;) ,

wobei -kleine Ergänzung ;) :

- ich AUCH die Erfahrung gemacht habe, dass bei manchem Jungspunt ein gezielter barscher Ton im rechten Augenblick auch Wunder wirken kann .
Natürlich darf und sollte dieser "barsche Ton" eher zu "Erziehungszwecken" als zu Ausbildungszwecken verwendet werden , denn bei Sport und Ausbildung sollte die Freude im Vordergrund stehen und der barsche Ton sollte auch NIE zur "Dauereinrichtung" werden !

Grüßle Gisela


Vera + Hexer

unregistriert

93

Samstag, 14. Februar 2009, 18:36

RE:

Zitat

Original geschrieben von Paula100


Noch eine Anmerkung: das Hunde auf gute Trainer oft - von der ersten Minute an - besser und direkter reagieren als auf ihre eigenen Frauchen oder Herrchen, liegt meines Erachtens NICHT an der "natürlichen BESSEREN Begabung" der Trainer.
VG

Andrea



Hi Andrea,

Das ist richtig. Ein Fremder hat immer den Vorteil, daß sich ein frecher Hund weniger sicher bei ihm fühlt und er sich daher besser benimmt – genau so, wie sich Kinder meist bei andern Leuten erst mal besser benehmen als zu Hause. Ebenso gibt es bei adoptierten Hunden das sogenannte “Engel-Syndrom,” d.h. daß sich der neue Hund erst mal lieb und gefügig zeigt. Die neuen Adoptiveltern sind begeistert. Nach ein bis zwei Monaten aber kommen die alten Probleme wieder zum Vorschein. Ich selbst nehme einen Beißer sofort vom Führer weg und gehe erst mal ans andere Ende des Übungsplatzes mit ihm – meistens vergißt er dann, daß er mir an den Kragen wollte.

Aber davon spreche ich nicht. Auch ich bin der Meinung, daß man in der Hunderziehung bei gutem Willen sehr viel lernen kann und vielleicht im Endergebnis bessere Resultate hat als ein begabter aber fauler Mensch. Aber das erklärt nicht, warum einige Menschen ein Gespür für Hunde haben – ohne vorherige Erfahrung. Genau wie es Reiter gibt, die ein spezielles Talent haben, gibt es solche, die nach Jahren immer noch “mit Akzent” reiten.

Ich sehe es in der Hundeschule sofort, ob das ein schwieriger Job wird oder ein angenehmer – und der Hund ist dabei selten das größere Problem. Selbst im Hochleistungssport gibt es HF und Hunde, die alle Übungen korrekt ausführen, d. h., man kann kaum Punkte abziehen – aber die Harmonie stimmt nicht so ganz. Und wieder andere, die machen viele Fehler, aber das Herz lacht einem im Leibe beim Zuschauen. Und oft sind solche HF noch gar nicht einmal die sportlichsten.

Welche Charakterzüge muß ein Mensch haben für diese Begabung. Ist es instinktiv? Angeboren? Ich glaube fast, ja. (Meine Oma erzählte jedem der Ohren hatte, wie ich – sobald ich sprechen lernte – einen Hund und ein Pferd wollte. Das war wohl keine der üblichen Kleinkindphasen, denn es ist mein Leben lang so geblieben. Auch waren mir in der gesamten Kindheit meine Steifftiere liebstes Spielzeug – Puppen aber nicht, trotz aller Versuche, ein artiges kleines Mädchen aus mir zu machen.) Aber eine wirkliche Antwort habe ich nicht.

Vera


94

Samstag, 14. Februar 2009, 19:33

RE: RE:

Zitat

Original geschrieben von Vera Reeves



Welche Charakterzüge muß ein Mensch haben für diese Begabung. Ist es instinktiv? Angeboren? Ich glaube fast, ja. (Meine Oma erzählte jedem der Ohren hatte, wie ich – sobald ich sprechen lernte – einen Hund und ein Pferd wollte. Das war wohl keine der üblichen Kleinkindphasen, denn es ist mein Leben lang so geblieben. Auch waren mir in der gesamten Kindheit meine Steifftiere liebstes Spielzeug – Puppen aber nicht, trotz aller Versuche, ein artiges kleines Mädchen aus mir zu machen.) Aber eine wirkliche Antwort habe ich nicht.

Vera




nu mußt Du mal ein meine Hühnerbrust (**) :D ,

Dieser Abschnitt könnte von mir stammen, mein erstes Tier habe ich zur Geburt bekommen, eine kleine "Schlafkatze" von Steiff, ich habe sie heute noch und eines meiner schönsten Geschenke ein fast lebensgroßer Dackel. (**) , trotzdem hat es 30 Jahre gedauert bis ich meinen ersten Hund hatte, aber dafür sind sie nun um so zahlreicher und wichtiger.

Falls jemand Schildkrötpuppen sammelt, ich hätte noch zwei originale abzugeben, höchstbietend selbstverständlich. ::

Vera + Hexer

unregistriert

95

Samstag, 14. Februar 2009, 20:43

Hi Judy,

ich fuhr immer meinen Teddy im Kinderwagen spazieren - und wurde dafür ausgelacht von den 'richtigen' Mädchen. ;( Danach setze ich den Kinderwagen in den Ruhestand uns spielte lieber mit Buben, die fand ich interessanter. In Süddeutschland tat man das damals nicht als artiges Mädchen. Die Norddeutschen waren weniger verklemmt. ) Meinen ersten Hund (RS) bekam ich mit 13. Davor führte ich die Hunde der gesamten Nachbarschaft aus. Seitdem bin ich nie ohne Hund gewesen. :)

Vera

Traudel

Forenlegende

  • »Traudel« ist weiblich

Beiträge: 5 247

Aktivitätspunkte: 26 815

Aktuelle Stimmung: Sonnig - gut

Hunde: 1 Zwergschnauzer schwarz, Valentino geb. Januar 2018 und 7 Riesen in meinem Herzen.

  • Private Nachricht senden
Benutzer
Mitglied

96

Samstag, 14. Februar 2009, 21:14

Ich habe meine Steiftiersammlung noch 22 Tiere :D :exla: :-)

Sind klein aber fein ;)
Signatur von »Traudel« Liebe Grüße, Traudel und alle meine Tierchen

Riho

Erleuchteter

  • »Riho« ist weiblich
  • »Riho« ist ein verifizierter Benutzer

Beiträge: 22 516

Aktivitätspunkte: 113 265

Hunde: Schnauzer pfeffersalz Hündin 14 Jahre alt

  • Private Nachricht senden
Benutzer
Mitglied

97

Samstag, 14. Februar 2009, 21:36

@ Vera und Judy,

ich hatte vor 50 Jahren schon einen einen "Job", den es damals eigentlich noch gar nicht gab - Dogsitter :D
Ich habe alle möglichen Hunde der ganzen Nachbarschaft ausgeführt. Meine Eltern durften damals keinen Hund halten und da musste ich mich halt auf andere Weise versorgen.
Es gab auch eine Schäferhündin, an die niemand, außer ihren eigenen Leuten, heran kam. Ich durfte. Der Nachbar ging mit ihr spazieren und kam an unserem Haus vorbei. Ich sprach die Hündin an - ich war damals gerade in der Schule - und Herrchen wollte sie weg ziehen. Die Hündin blieb stehen, schaute mich an, setzte sich neben mich und ich konnte sie streicheln. Herrchen schüttelte nur mit dem Kopf und wunderte sich sehr. Andere Kinder mochte die Hündin nicht leiden und die durften sie auch nicht anfassen. Da ich zu klein war, um mit ihr spazieren zu gehen, durfte ich zur ihr in den Garten und wir haben stundenlang aneinander gekuschelt dort gesessen. Und dann passierte eines Tages etwas Überraschendes. Der Nachbar wollte mir sagen, dass ich nun nach Hause gehen müsse und wollte mich an die Hand nehmen, da ging die Hündin auf ihn los. Das hat es niemals vorher gegeben. Da die Hündin im Zwinger lebte, musste ich mit ihr in den Zwinger gehen, habe die Türe geschlossen und gut wars. Sie gehorchte ihrem Herrchen aufs Wort und wenn ich nicht in der Nähe war, klappte das auch nach wie vor. Nur wenn ich bei ihr saß, durfte keiner in meine Nähe kommen.
Etwas Ähnliches ist mit der Wolfsspitzhündin einer meiner Tanten passiert. Die Tante hatte eine große Gärtnerei und die Hündin musste das Gelände bewachen. Mit ihr war nicht gut Kirschen essen und alle Nachbarskinder mussten einen großen Bogen um sie machen. Ich nicht, ich durfte sie anfassen. Eines Tages haben meine Tante und meine Oma mich gesucht und kamen bei der Suche auch an der Hütte der Hündin vorbei. Die ging zum großen Schreck von Oma und Tante auf die beiden los, was die sich überhaupt nicht erklären konnten. Dann hörten sie meine Kinderstimme "Lotti, komm her", und Lotti ging in ihre Hütte. Dort saß nämlich ich drin :D Oma und Tante waren nicht in der Lage, mich aus der Hütte zu holen. Sie kamen nicht an Lotti vorbei. Ich war ja brav und kam raus, um mit ins Haus zu gehen. Lotti ging den ganzen Weg neben mir, knurrte die Erwachsenen an und zeigte die Zähne. Erst auch mein "Kommando" hin, "Lotti Pfui", hörte sie auf. Ich hatte seither ein prima Versteck, wenn ich ungestört sein wollte - Lottis Hütte. Da kam keiner an mich ran, wenn Lotti in der Nähe war.
Meine Freundin war auch hundeverrückt, bekam aber keinen Hund. Da hatte sie die Idee, einen Hund zu klauen. Ich versuchte, ihr das auszureden, aber sie wollte einen Hund. Eines Tages standen zwei Nachbarinnen, etwas weiter die Straße runter, schon ewig lange zusammen und quatschten. Die eine Nachbarin hatte ihren Pudel an der Leine. Meine Freundin ging langsam da hin, machte den Pudel von der Leine und schleppte ihn weg.Die Nachbarin hat wirklich nix gemerkt. Wir gingen in den Garten einer alten Villa, in dem wir Kinder spielen durften und meine Freundin wollte mit ihrem geklauten Pudel schmusen. Der Pudel schaute mich an, kam zu mir und setzte sich auf meinen Schoß. Nun hatte ICH nen Pudel :-o Zu meiner Freundin wollte der Hund nicht mehr. Da ich die Idee mit dem geklauten Hund nicht so doll fand konnte ich meine Freundin überreden, den Pudel zurück zu geben. Sie traute sich aber nicht und so habe ich ihn nach Hause gebracht und erzählt, dass ich ihn auf der Straße gefunden habe. Das Frauchen war so froh, ihren Hund wieder zu haben, dass sie mir eine Belohnung geben wollte. Die konnte ich ja nun wirklich nicht annehmen ;) Ich habe sie dann gefragt, ob ich ihren Hund ausführen dürfte und sie war sofort begeistert von der Idee. Das war mein erster Hund in meinem Sitter-Job.
Diese drei Erlebnisse mit den Hunden hatte ich als Kind, das von Hundeerziehung und Kommandos nun überhaupt nix verstand. Was war das, was da zwischen den Hunden und mir vor sich ging :?:
Auf jeden Fall nichts Erlerntes.

Grüße von
Rita
Signatur von »Riho« Tue und lebe, was du für richtig hältst und vertraue dir. Alles andere ist Energie- und Zeitverschwendung.
Andreas Neumann

98

Samstag, 14. Februar 2009, 21:59

RE: RE:

Hallo DarthJin,

Zitat

Original geschrieben von DarthJin

Zitat

Original geschrieben von Claudia_R
Ist jeder Mensch also von Grundwesen und Psyche so ausgestaltet, daß er den perfekten Hundehalter abgeben würde?


So in etwa ja...


... nun genau das bezweifle ich.

Dafür ist meiner Meinung nach die Vielfalt der Menschen in diesen Bereichen viel zu gross.

Und es gibt bestimmte psychische Grundkonstellationen - die auch durch Training etc. pp. in der Grundbasis nicht veränderbar sind - , die Hunde nicht unbedingt als optimalen Hundeführer sehen.

Ausserdem würden mich dazu nach wie vor objektive Nachweise interessieren.

Und: Kneifen in der Diskussion akzeptiere ich garnicht gerne - Du kannst Rita/Riho gerne ignorieren (@Riho: Du verzeihst mir :k: ), aber auf eine sachliche Frage hätt ich schon gerne eine sachliche Antwort.

Gruß,

Claudia
Signatur von »Claudia_R« .. ich hab ja sonst nix zu tun ...

schnauzer.claudia-ringwald.de - Q, U-Man & Ziggy im Netz
www.riesenschnauzer-forum.de - Das Riesenschnauzer-Forum

Vera + Hexer

unregistriert

99

Sonntag, 15. Februar 2009, 03:04

Hi Rita,

ja ich war auch so ein Kind - hunde- und pferdenärrisch.

Mein Großonkel hatte einen Dobermann, der oft biß, auch seinen Herrn. Die Großtante blieb ihm sowieso aus dem Weg. Nur mich liebte er! (Ich habe ihn auch nicht getreten und meine Launen an ihm ausgelassen. ;D ) Mir vertraute er vollkommen und ich ihm. Ich war 5.

Auf Verwandtenbesuch in der damaligen "Ostzone" an der Ostsee saßen die Herrschaften bei Kaffee und Kuchen. "Wo ist denn Vera?" "Die ist draußen bei Hasso." (Dem Kettenhund - ein DSH). "Oh Gott! Der beißt! Hol sie bloß da weg!" Ich aber saß bei Hasso und wedelte ihm die Fliegen von den Ohren. Danach liebte er mich und wir durften am Strand zusammen spielen. In seine Hundehütte bin ich auch gekrabbelt - ich durfte alles. Ich versuchte sogar, ihm das Leiterklettern beizubringen, das wurde aber nix. Damals war ich 9.

Und Hunde habe ich auch ausgeführt. Einen schwarz-roten Langhaardackel, Lumpi, durfte ich immer übers Wochenende behalten. Er schlief dann vor meinem Bett und Sonntags gingen wir im Schwarzwald wandern - ohne Leine. Heute werden die Dogsitter noch dafür bezahlt. Ich war schon froh, wenn ich irgend einen Hund an der Leine hatte, denn ich kam mit allen zurecht. Ich hatte auch eine Mutter mit Hundeerfahrung, und die konnte mich beraten. Vielleicht habe ich ja die Leidenschaft für Hunde und die Liebe zur Natur mit der Muttermilch eingesogen. :D

Okay - das ist ja dann verständlich, daß man mit Hunden umgehen kann, wenn man als Kind schon hundenärrisch war. Aber was ist mit denen, die nie zuvor mit einem Hund zu tun hatten - Hunde waren einfach nicht an ihrem Horizont - und wenn sie dann doch mit einem konfrontiert werden, tun sie genau das Richtige, und zwar nicht als Zufallstreffer. Da tritt eine Begabung zutage, die kein Mensch da vermutete, die Person selbst vielleicht am wenigsten. Das ist dann als ob man einer Ente das Schwimmen beibringen will. - DAS finde ich faszinierend. Wo kommt diese Begabung her?

Vera



Emma Piel

unregistriert

100

Sonntag, 15. Februar 2009, 07:34

Kindheit

Ich finde es schön, dass hier auch einge die gleichen Kindheitserfahrungen gemacht haben. Bei mir mußte alledings die Katze in den Kinderwagen. Und die bissige Schäferhündin vom Autohof hat jeden Tag mein Pausenbrot bekommen.
Aber ich glaube einfach, dass Kinder im Herzen noch sehr ehrlich sind und ein Hund spürt genau, wie frei und ehrlich sein Hundeführer ist !
Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum manche Menschen so gut mit Hunden können.
Ehrlichkeit bedeutet auch, seinen Hund so zu erziehen, abzuricheten, auszubilden, dass der Hund es " versteht ", was ich von ihm will. Natürlich kann man bei der Ausbildung seinen Hund auch austrixen. Bei Kindern würde ich sagen auf die pädagogisch wertvolle Art.
Und wenn ich mit dem Hund ein ehrliches Verhältnis habe, dann ist es mir wurscht, ob die anderen an meinem Verstand zweifeln ! Ein Kollege hat mich mal gefragt, warum ich Selbstgespräche führe ? Ich habe geantwortet, dass ich mit meinem Hund geredet habe . Hat er nicht verstanden.
Aber auch ich habe hin und wieder schon einen meiner Hunde " geschlagen " . Eine Situation war die, dass meine Malihündin am frühen Morgen vor der Meisterschaft meinen Kater im Maul hatte und ihn in Sekundenschnelle durchgeknickt hätte. Ich mußte ihn ihr regelrecht aus der Schnauze prügeln. Aber der Kater hat überlebt und wir haben ( vielleicht desshalb ) die Meisterschaft gewonnen.
Die zweite Situation war die , dass mein zweiter Lieblingsrüde gebraucht zu mir kam. Am ersten Tag beim Füttern drehte er sich blitzschnell um und wollte mich beißen. Die Futterschüssel war schneller !!! Und weh getan hat ! Und die dritte Situation war die, dass mein erster Lieblingsrüde ein Bambi im Maul hatte, analog Kater. Und da ich schon gerne entscheiden möchte, wer wen tötet , mußte es sein. Ich hatte auch keine anderen Mitttel zur Wahl, als meine Hände. Und das Reh hat zwar überlebt, doch ich hatte neben einem verdeckten Herzinfarkt 2 Wochen blaue Hände.
Ich denke, man sollte das Wort schlagen, differenzieren. Ich habe auf einer Nachwuchssammlung bei Djamila ( wunderbare Sache !!! ) eine Familie kennengelernt, die hatten eine 6 Monate alte Hündin nach Lieblingsrüde Nr.1, die mir sehr gefiel. Ich fragte den Besitzer , ob ich sie anfassen dürfte ( man ist ja höflich ). Er antworte nicht und schaute mich verstört an. Ich griff also nach der Hündin und streichelte sie. Plötzlich ( nicht unerwartet ) ging das Hündchen los. Ich kniete dann auf ihr und habe sie am Boden festgenagelt. Ich fragte beiläufig, wie lange die Hündin sich schon so verhält ? Daraufhin zeigte der 14 jährige Sohn mir seine Hände ! Grün, lila, blau, zernarbt !!! Ich äußerte mich dann in etwa so, dass die Hündin bei mir mit so etwas nicht durchgekommen wäre. Daraufhin antwortete die Ehefrau, was man denn machen sollte, in den Hundebüchern steht, man soll einen Hund nicht schlagen. Ich sagte dann , ich würde sie auch nicht schlagen, wenn meine Hunde so etwas mit meinen Kindern tun würden. Sie dann, was würden sie denn machen ? Ich antworte , ich würde sie verprügeln ( Hatte aber indirekt mehr an die Besitzer gedacht )!
Aber das sind natürlich extreme Ausnahmen . Wir haben sie dann auf einen kompetenten HUPLA verwiesen , mit dem Hinweis, dass sonst der Hund eingeschläfert werden würde oder im TH landet.Sie waren wohl auch zwei, dreimal da. Ich weiß leider nicht, was aus ihr geworden ist. schade. Ich bin jedoch sicher, der Hund hätte so nicht werden müssen !!! Und dann mit 6 Monaten, schlimm ! Also , man sollte genau abwägen, was in welcher Situation Sinn macht. Emma Piel

Social Bookmarks