Seit dem Kleinkindalter fand ich Hunde toll, besonders den der Nachbarn - Spitz "Prinz".
Also war vehementes Nörgeln angesagt "Will Prinz!!!" (nörgel,nörgel)
Als ich 4 war, bekam ich einen Bruder und Mama suchte händeringend einen Babysitter für mich. Papa brachte von einem Autohändler, der einen Wurf Mischlingswelpen (Mutter Rauhaardackel / Vater Zwergschnauzer) hatte, unsere 9 Monate alte "Asta" mit nach Hause. Aussehen ganz Zwergschnauzer und Charakter auch ganz Zwergschnauzer - nur eben 1975 unkupiert. Unsere Familie hatte 16 Jahre lang eine tolle Zeit mit Asta.
3 Monate später kam mein Vater mit einem Zwergschnauzer "Pinky", auch 9 Monate, unter dem Arm nach Hause - anders hätte er ihn nicht durch die Türe bekommen - denn er war panisch beim Anblick von Menschen. Er hatte ihn für billig Geld beim Massenvermehrer erworben. Während mein Vater kein Verständnis für das Tier aufbrachte und Pinkies Ablehnung persönlich nahm, ging ich mit ihm "arbeiten" und versuchte "Mensch" mit positiven Erlebnissen zu verknüpfen. Ich bemerkte, dass er ein fast normaler Hund werden konnte, wenn ein zweiter Hund dabei war. So hab ich daheim einen zweiten Hund vorgeschlagen. Am nächsten Tag war der Hund verschwunden. Mein Vater hat ihn weggebracht und kam mit einem Cairn-Terrier nach Hause. Dieser Hund sollte für 14 Jahre ihr Glück werden.
Zwischenzeitlich war ich verlobt und in eine Mietwohnung gezogen. Im Spanienurlaub hatte die Putzfrau immer ihren Zwerg unter dem Rock herlaufen, auch ein kleiner "Schisser". Unweigerlich mußte ich an Pinky denken und mir kamen immer wieder die Tränen. In mir keimte der Wunsch nach einem Schnauzer.
Jetzt kam mein größter Irrtum dem ich je aufgesessen bin: mein Vater behauptete jahrelang, der Vater von Asta sei ein Riese gewesen (wohl noch nie einen zu Gesicht gekriegt). So kam es, daß ich auf eine Zeitungsannonce reagierte, in dem für Rsn Familienhunde aus Hobbyzucht geworben wurde. Wir sind 3Std hin gefahren und hatten auf der Rückreise Rsin Orka dabei, charakterlich ein waschechter Arbeitshund, der jedem Sportler Freude macht - wie sich später für uns zu spät herausstellte. Und so beendeten wir das Chaos nach 5 Monaten indem wir sie über Züchter in geeignete Hände übergaben.
Ein Jahr lang war das Thema Hund ad acta. Mieter aus dem Haus holten sich einen Hund aus dem Tierheim und erzählten mir von vielen tollen Hunden dort und einem älteren Zwergschnauzer. Ich war innerhalb einer halben Stunde mit meinem Mann dort. Die Pflegerin von "Ronny" erzählte mir seine Geschichte (öfter Pensionsgast, Herrchen plötzlich verstorben, 6mal vermittelt, zu bossig, soll nicht mehr vermittelt werden). Wir durften mit ihm Gassi gehen - er wollte erst nicht und zitterte am ganzen Körper. Als wir dann erst mal draußen waren, wollte er nicht wieder zurück. Im Tierheim zitterte er wieder und kroch unter meinen Rock (aha - Verknüfung!!!). Leidenschaftlich diskutierten wir mit Pflegerin, weil wir Ronny gleich "retten" wollten. Sie kam gleich mit uns mit, besah sich die Wohnung und ließ sich die Einverständniserklärung des Vermieters zeigen - danach war Ronny uns!!! Er fühlte sich sofort wie zuhause und hob dann gleich mal sein Bein. Am nächsten Tag wollte Herrchen ihn auskämmen und er bewies Schutzhundqualitäten indem er sich in Herrchens Arm verbiß, so daß er zum Nähen weg mußte. Aber wir gaben nicht auf. 3 Wochen intensive Arbeit folgte, dann hatte er seinen Platz verstanden und entwickelte sich fortan nur zu seinem Vorteil.
Mit 8 Jahren ließ ich ihn kastrieren, mit 9 brauchte er ein neues Kniegelenk und mit 10 tauchten Herzprobleme auf. Das Herz entartete langsam, bis er mit 11,5 Jahren an einer Art Herzinfarkt plötzlich verstarb.
3 Monate später nahm mich mein Mann mit zu einem Wurf Mittelschnauzer mit. Alles stimmte: Die Chemie zum Züchter, die Hunde. Letztlich wurde ich von einer Hündin ausgesucht und mein Mann von einem Rüden. Die Züchterin hatte auch keine Bedenken, wenn wir beide nehmen - von unserer Sachkunde hatte sie sich vorher überzeugt. Ab der 5. Woche durften wir 2mal die Woche kommen und sogar mit beiden Hunden alleine raus in die nahe Wiese gehen. Als wir unser Paar mit 9 Wochen holten, waren wir 4 schon ein Team - und so blieb es, bis zum Schluß.
3 Jahre konnten wir keinen mehr zu uns nehmen (beruflicher Umzug und Start in einem Miethaus ohne Hunde). Nach einem weiteren Umzug ins eigene Haus sollte wieder ein Hund her. Ein Gefährte für unseren Sohn. Nach langer Suche zog unsere Zwergin Grace bei uns ein und weil sie sich deutlich unwohl fühlte als Alleinhund, kam dieses Jahr noch der stabile Corgi Ceddi als Weggefährte dazu.
Ein Leben ohne Schnauzer kann ich mir nicht vorstellen und auch auf unseren Sohn ist unser Geschmack schon übergeschwappt.