Hi Alle,
Bei "richtiger" Mahlzeit verstehe ich die Hauptmahlzeit, und die ist bei uns abends. Ich selbst füttere nicht zwei gleich große Mahlzeiten. Spätmorgens gibt es eine kleinere Mahlzeit und zwar NACH dem Spaziergang, Radeln, Schutzdienst, Training usw. Dann ist erstmal mehrere Stunden lang Ruhe bis der Abenspaziergang (oder das Training, Toben mit andern Hunden oder was sonst noch) beendet ist. Danach gibt's Dinner (und zwar nicht GLEICH danach - auch hier warte ich mindestens 1/2 Stunde bis das Hecheln aufhört) und dann ist den ganzen Abend und die Nacht über Ruhe.
Ganz früh morgens gibt es eine Handvoll kleiner Hundekuchen, und selbst danach ist mindestens anderthalb Stunden lang Ruhe. Ich füttere nicht vor Aktiviäten, lieber lasse ich die Mahlzeit ausfallen, das schadet dem Hund auch nichts. (Würde den meisten von uns auch nichts schaden.:p )
Natürlich ist Ruhe nach dem Essen auch keine Garantie, daß nix passiert, aber ich denke, man erhöht seine positiven Chancen.
Magendrehungen können einige Minuten nach dem Fressen und auch noch Stunden danach auftreten. Da bin ich lieber vorsichtig.
Wir erleben in der Hundepension im Durchschnitt 1 Magendrehung pro Jahr. Wir geben dort morgens (und zwar NACH dem Spielen und Toben) die Hauptmahlzeit. Abends bekommen nur Junghunde und solche, die es wirklich nötig haben Futter. (80 % der Hunde sind hier sowieso zu fett, wahrscheinlich ist ein Mitgrund, daß sie kastriert sind.) Ein "Betthupferl" bekommen sie aber alle! In 19 Jahren sind alle Magendrehungen tagsüber passiert, und alle bis auf einen Hund konnten gerettet werden. Nachts schläft ja niemand bei den Hunden und da will ich leere Mägen! Wir hatten schon Hunde, die wurden morgens gefüttert, und fast 8 Stunden danach kam die Magendrehung. Bei anderen dauerte es kaum 20 Minuten. Deutsche Doggen sind ganz oben auf dieser traurigen Liste der Magendrehungen, aber auch bei Schäferhunden und Labradors kommt es relativ häufig vor. Wir hatten sogar einen Spaniel mit Magendrehung; der war kaum 2 Jahre alt!
Wenn ich abends ausgehe, füttere ich erst, wenn ich wieder daheim bin. Ich lassen einen Hund mit vollem Magen ungern allein. Mein Schäferhund hatte eine schnelle Magendrehung 20 Minuten nach dem Fressen - und ich habe damals schon frisch gefüttert (Flocken und Fleisch). Obwohl er sofort zum Tierarzt kam, konnte er nicht gerettet werden. Undenkbar, wenn wir nicht zu Hause gewesen wären, er mußte so schon genug leiden.
Auf einem Seminar des schweizerischen REDOG kam die Frage auf, was der HF wohl mache, wenn ein Einsatz käme, aber der Hund gerade gefüttert wurde. Antwort: "Vor 6 Stunden kommt mein Hund nicht in den Einsatz."
So sehe ich das auch.
Vera,
die vor Magendrehungen eine Heidenangst hat.