Ich denke, ein gewisser Gehorsam schließt den Schalk, die Jugendhaftigkeit und den Überschaum und das Temperament eines Hundes nicht aus. Im Gegenteil. Je mehr man Kontrolle hat — — und damit meine ich hauptsächlich das verläßliche ABRUFEN in jeder Lebenslage — desto mehr kann man den Hund auch Hund sein lassen und sich sogar an der Unbändigkeit und an den Flausen ergötzen. Man braucht den Hund nicht dauernd an der Strippe zu haben, und man braucht auch nichts zu verbieten. Wenn er was tut, was er nicht soll (auf andere Hunde oder Leute zurennen, an fremden Leuten hochspringen, vom Tisch klauen usw.) ruft man ihn einfach weg. Fertig.
Somit wird eine potentiell negative Situation und Erfahrung ins Positive gelenkt. Es wird nicht geschimpft, unterdrückt und gehemmt, sondern aktiviert, gelobt und belohnt für das Kommen. Der Hund freut sich, Herrchen oder Frauchen freut sich. Prima.
Wenn das rechtzeitig (und ich meine damit vom ersten Tag an, ganz egal was das Alter des Hundes ist) geübt wird, wird das Kommen zur Gewöhnung und man muß auch später, wenn der Hund mehr Unabhängigkeit entwickelt, nur wenig oder sogar garnicht strafen. Dem Hund kommt es kaum in den Sinn beim Abrufen nicht zu folgen, WEIL ER ES NOCH NIE GEMACHT HAT.
Ich fange das mit 8 Wochen an. Mit 8 Wochen und 3 Tagen kennt der Hund seinen Namen und kommt immer - und zwar freudig, weil es immer eine kleine Party gibt.
Wenn man diesen Zug verpaßt, dann ist es VIEL schwerer, das verläßliche Kommen zu erreichen.
Vera