Hallo Mareike,
Du bist nicht alleine damit: Das ist ein sehr häufig vorkommendes Problem, daß der Hund Sozialverhalten dem Spielzeug gegenüber zeigt, aber nicht dem HF. Und auch, daß Besitzer nicht ohne Spielzeug mit ihren Hunden spielen können. In den meisten Hundschulen wird sogar das Gegenteil gelehrt. Bloß nicht den Hund "beißen" lassen oder an der Kleidung zupfen - das führt zu Bissigkeit. So ein Quatsch! Das Gegenteil ist der Fall. Dieses ewige, "Nein, nein, nicht beißen," zeigt dem Hund ganz genau, daß Herrchen oder Frauchen ein bißchen Angst haben. (Vielleicht auch nur die Angst, daß das Verhalten ausarten könnte.)
Ich lasse meinen Hund auch in die Leine (oder meinen Gürtel) beißen. So habe ich IMMER einen Motivationsgegenstand dabei - auch in der Prüfung, klar im Sichtfeld des Hundes getragen!!
Ich spiele mit meinem Hund fast so wie Hunde untereinander spielen und tue das vom Welpenalter an. Das heißt: Alle Hundspiele sind Kampf- der Beutsepiele, Kontaktsport also! Zimperlich darf man dabei nicht sein, und gute Kleidung tragen auch nicht. Ich bin auch sehr häufig auf Knien und Ellenbogen und schubse und rangele mit ihm . Wichtig ist beim erwachsenen Hund nur eins: MAN MUSS DAS SPIEL STOPPEN KÖNNEN! Der Hund muß ein HZ wie "Schluß jetzt!" oder ähnliches kennen und absolut befolgen. Und danach kann das Spiel so ungestüm werden, wie der Mensch es aushalten kann, ohne die Kontrolle zu verlieren. ABER: Hunde jagen sich zwar gegenseitig gerne, aber ich jage meinen Hund NIE. (Ich will ihm nicht den Beweis liefern, daß ich nur einen Schweinsgalopp zustande bringe.) Er kann mir nachlaufen, nicht ich ihm.
Die meisten Hunde lernen sehr schnell, den Stoff der Kleidung zu ziehen und nicht das Fleisch darunter!
Wenn er sich ordentlich anstrengt, ziehe ich die Jacke aus und Hexer darf sie herumtragen, nicht unähnlich, wie man einem VPG Hund den Ärmel schenkt.
Trumler beschreibt dies sehr treffend in, "Mit dem Hund auf du."
Zitat:
"Hier können wir gleich mit unseren eigenen Möglichkeiten, die Verhaltesweisen des Kampfspieles nachzuahmen, viel zur künftigen Beziehung zwischen uns und unserem Hund vorbereiten. Kampfspiele sind nur mit körperlichen Kontakten austragbar. Unsere Hände sind hervorragende Werkzeuge und können sogar zwei Geschwister ersetzen! (...)
Wenn aus dem kleinen Welpen einmal eine Dogge oder ein Bernhardiner heranwächst, dann brauchen wir schon beide Hände und können ihm nur noch einen Kampfpartner liefern. (...)
Der Hund lernt im Spiel. Bei den Kampfspielen mit dem Menschen lernt er nun im besonderen, daß er uns niemals — niemals! — besiegen kann, daß wir viel stärker sind als er, und daß wir auch im Spiel stets die Führung behalten."
Usw. Ich kann hier nicht das ganze Kapitel abschreiben, aber es ist lesenswert.
Viel Spaß und frisch auf!
Vera
Und noch etwas: Der Hund muß klar im Kopf sein, sonst läßt man die Rangelei besser sein!!