Du bist nicht angemeldet.

Persönliche Box

Neue Benutzer

Fridschnauz(28. April 2024, 16:53)

BaS(14. April 2024, 13:00)

Theo-retisch(30. März 2024, 16:05)

Ludi70(26. März 2024, 11:08)

Pepe(20. März 2024, 13:53)

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Das Schnauzer-Pinscher-Portal Schnaupi. Falls dies dein erster Besuch auf dieser Seite ist, lies bitte die Hilfe durch. Dort wird dir die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus solltest du dich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutze das Registrierungsformular, um dich zu registrieren oder informiere dich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls du dich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert hast, kannst du dich hier anmelden.

Jackos Frauchen

unregistriert

1

Freitag, 27. Juni 2008, 23:32

Will nicht rausgehen...

Hallo an alle,

ich hab unser Problem schon öfter mal am Rande erwähnt, aber da es inzwischen immer schlimmer wird, interessiert mich doch mal eure Meinung zu folgendem:

Unser Jacko (MSs, 3 Jahre alt) ist in Haus und Garten ein ganz normaler, ausgeglichener, fröhlicher Hund, ok, er bewacht ziemlich intensiv und bellt bei jeder Kleinigkeit, aber ansonsten haben wir zu Hause kein Problem. Er hilft uns auch bei einigen Dingen des Alltags (z.B. heruntergefallene Dinge aufheben) recht zuverlässig.

Wenn wir allerdings "zum Aufbruch blasen ;) ", sprich, rausgehen wollen, ergibt sich fast immer das gleiche Bild: Klein Marley (Zss, 5 Monate) steht schwanzwedelnd vor der Tür und kann es kaum erwarten, und Jacko klemmt sich zwischen Couchtisch und Sofa und hofft, dass ihn keiner sieht...Man muss ihn dann mehrmals sehr energisch rufen und oft noch im Flur anleinen, damit er überhaupt mitkommt. Bei Männe geht es dann noch irgendwie, mit mir will er oft gar nicht :m: !

Draußen ist es dann meistens recht schwierig, weil er, je nach Tagesform, vor diversen Sachen Angst hat, meist darauf aber mit Knurren bzw. anderen aggressiven Verhaltensweisen reagiert (hat auch schon geschnappt), so dass wir ihn nur in bestimmten, überschaubaren Situationen von der Leine lassen können. Wenn wir dann wieder zu Hause sind, verkriecht er sich (egal wie kurz die Runde war), in der Regel sofort wieder unter den Couchtisch und wirkt super geschafft.

Marley dagegen kriegt nach jeder Runde erstmal ´nen "Rennrappel" und steht dann da und fragt: "Und was machen wir jetzt tolles ?"

Nun meine Fragen,

1. Hat jemand eine Idee, woran es liegen könnte (gesundheitlich ist bei Jacko, soweit wir wissen, alles ok) ?

und 2. Wie würdet ihr damit umgehen, ihn einfach weitgehend im Garten und damit in Ruhe lassen, oder trotzdem Spaziergänge abfordern ? Schrittweiser Ausbau der Belastungen bringt leider erfahrungsgemäß auch nix, weil seine Tagesform eben extrem schwankt !

Wäre dankbar für hilfreiche Tipps !

Viele Grüße,
Sabine

Philiandela

unregistriert

2

Samstag, 28. Juni 2008, 00:05

Hallo Sabine, das ist wieder mal so´n Thema, auf das man aus der Ferne schlecht antworten kann, bzw. wo du 100 mögliche Übungs-Antworten bekommen wirst. Schreib doch mal noch ein paar Dinge wie: War das immer schon so? Seit welchem Alter ist Jacko bei euch? In welchem Umfeld ist er aufgewachsen? Wie geht ihr mit seiner Unsicherheit in konkreten Situationen um?
Ich mag nicht so gerne schnelle Tips geben, die die Ursachen nicht beheben und für eine "General-Desensibilisierung" müßte man euch zusammen in der Situation sehen.
LG Ela

  • »Stefanie« ist weiblich

Beiträge: 1 710

Aktivitätspunkte: 9 110

Hunde: 2 RS-Mädels *2007 + *2005

  • Private Nachricht senden
Benutzer
Mitglied

3

Samstag, 28. Juni 2008, 08:38

du schreibst gesundheit wäre ok...hast du auch mal die augen kontrollieren lassen?

gewohnte umgebung muss man ja nicht so deutlich sehen können, fremde umgebung und keine klare sicht kann schon angst machen...

ansonsten wie phili schon schreibt, wie schauts um die hintergründe aus, ist mal was passiert, wann hats angefangen, verhält er sich draussen im garten normal, nur rein beim spaziergang so etcpp

sofern er im eigenen garten normales verhalten zeigt, könnte auch das wieder mit der eingeschränkten sicht/bekanntes umfeld greifen, dann würd ich ihn testweise mal in nen fremden zaungesicherten garten setzen.


evtl kannst du sein verhalten mal filmen damit man sich ein besseres bild machen kann wie das bei euch abgeht. bzw hund sich verhält, von dem moment an, wenn du den beschluss fasst spazieren zu gehn
Signatur von »Stefanie« ()_()_.-" "-.,/)
;.. `; -._ , ` )_
( o_ )` __,) `-._)

"Wir geben dem Hund den Rest unserer Zeit, unseres Raumes und unsere Liebe, doch der Hund gibt uns alles, was er hat!" unbek.

4

Samstag, 28. Juni 2008, 08:42

Hallo Sabine,

mal ganz naiv frag

ihr habt ihn doch in Bonn mitgehabt. Was können die Portaler sagen, die ihn dort gesehen haben??

Denn das war ja wohl fremde Umgebung in Potenz.


Hanifeh

unregistriert

5

Samstag, 28. Juni 2008, 09:56

Wum,
als ich ihn in Bonn sah, war er zurückhaltend - aber er wurde dort wohl schon vor meiner Ankunft von irgendeinem Riesen verrollt. Deswegen wollte er auch nicht die Arbeit eines Behinderten-Begleithundes zeigen... Auffallend schissig/gestreßt kam er mir nicht vor, es kann aber sein, daß ich es nicht bemerkt habe, weil soooooooooo viel zu gucken war.

Sabine,
hat Jacko schon öfter solche Erfahrungen gemacht, daß ihm "draußen" irgendwas Unangenehmes passiert ist?
Li Gr S

6

Samstag, 28. Juni 2008, 10:28

Hallo Sabine,

spontan würde mir noch einfallen die Augen untersuchen zu lassen.
Wenn die gewohnte Umgebung o.k. ist und er draußen ängstlich ist, könnte auch mal eine Beeeinträchtigung des Sehvermögens eine Rolle spielen.
Ist er denn generell draußen gestresst, oder nur in bestimmten Situationen ?


LG Uli

7

Samstag, 28. Juni 2008, 10:58

Hallo Sabine :k:,

@all

ich kenn den Jacko ja nun auch - hab ihn auch mal auf einer Ausstellung geführt bzw. es versucht - leider ohne Erfolg, und zwar wegen unsicherem Verhalten.
Grundsätzlich mag Jacko mich - hat sich auch wahnsinnig gefreut, als er mich vor kurzem nach längerer Zeit wiedersah, aber so gross ist das Vertrauen eben nicht, daß er stressige Situationen mit mir meistern könnte.

Für mich hört sich das ganze nach der Verfestigung einer Grundstruktur des Hundes jetzt im Erwachsenen Alter an.
Leider liebe Sabine, seid ihr ja aufgrund der Rollstühle etwas eingeschränkt in Euren Handlungsmöglichkeiten im Vergleich zu jemandem wie mir z. B..

Meiner Meinung nach ist das Problem nur lösbar, wenn er lernen würde, daß bei Euch - egal wo es ist, - Ruhe ist. Auch wenn etwas vorfällt, was ihm Angst macht.

Mein Vergleichsbeispiel ist da mein Q, der z. B. auf Sylvesterknallerei (jetzt bei uns im Rahmen der EM bei jedem Spiel im Stadtteil zu hören) sehr ängstlich reagiert. Mein Mann kann dann im Grunde nicht mit ihm raus - wenn ich mit ihm rausgehe, dann ist er auch verunsichert - sucht aber stark meine Nähe. Und dann gibt sich das auch im Laufe des Spazierganges (selbst wenn weiter Knaller kommen) und er hält sich meist zwischen Undercover Man (der vollkommen unbekümmert voraus läuft) und mir auf. Allerdings habe ich in solchen Situationen von ihm auch verlangt, daß er dicht an meiner Seite läuft und nicht panisch Richtung nach Hause fliehen will. Und ich habe versucht selber gelassen und unbeeindruckt zu bleiben (blos nicht selber erschrecken, unsicher sein) und selber geübt souverän zu bleiben. Das war für ihn ziemlicher Stress - er hat es aber gelernt - und insgesamt mehr Sicherheit gewonnen.

Liebe Grüsse,

Claudia
Signatur von »Claudia_R« .. ich hab ja sonst nix zu tun ...

schnauzer.claudia-ringwald.de - Q, U-Man & Ziggy im Netz
www.riesenschnauzer-forum.de - Das Riesenschnauzer-Forum

8

Samstag, 28. Juni 2008, 12:28

Neu aufbauen

Hallo Sabine,
ich denke Claudia hat da Recht. Jacko ist unsicher mit euch zusammen und das hat sich nun sehr gefestigt.

Helfen könnte vielleicht ein sog. Abschaltraining, wie Claudia schreibt, Jacko müsste lernen dass ihm mit euch zusammen nichts passiert und er sicher sein kann. Das wäre eine langwierige Sache, ob es wirklich was bringt ist schwer zu sagen da ihr mit jacko ja eine Vorgeschichte habt.

Er erwartet gewisse Reaktionen von euch, und ihr von ihm.


Wäre es möglich z.B. mit dem Auto irgendwo hin zufahren, ihn rauszunehmen, dann hinsetzen (könnt ihr ja überall) und einfach nichts tun. abwarten bis Jacko ruhig wird, dann mit super leckerchen vollstopfen oder seine tagesration Futter geben , ins Auto und wieder nach Hause fahren. Spaziergänge sind da wenig hilfreich, da man die Gefahrenstellen immer schnell verlässt ohne dass der hund sich darauf einstellen kann.

Das müssten anfangs ganz ruhige Stellen sein wo nichts ihn erschrecken kann.

Franzi hatte ja mal eine Phase dass sie fast jeden Passanten angebellt hat. Ich bin wochenlang zu einem Supermarkt-Parkplatz gefahren und hab mich da hin gestellt. Anfangs ganz am Rand des Parkplatzes, dann immer näher.

Heute ist das alles vergessen, war aber ein langes Stück Weg.

Ich drück die Daumen für Jacko. Wenn Du bedenkst dass er noch so jung ist und sicher noch 10 Jahre vor sich hat sollte man schon versuchen seine Angst zu nehmen und Vertrauen aufzubauen.

Liebe Grüße

Elke


Riho

Erleuchteter

  • »Riho« ist weiblich
  • »Riho« ist ein verifizierter Benutzer

Beiträge: 22 512

Aktivitätspunkte: 113 245

Hunde: Schnauzer pfeffersalz Hündin 14 Jahre alt

  • Private Nachricht senden
Benutzer
Mitglied

9

Samstag, 28. Juni 2008, 13:33

Hallo Sabine,

in Bonn konnte ich Jacko nur kurz erleben, weil ich mich ja den ganzen Tag um strubbelige Hunde kümmern musste :D

Mein Eindruck von ihm ist der eines überforderten und dadurch total verunsicherten Hundes, der dadurch, dass er nicht in sich selbst ruht, immerzu etwas für ihn bedrohliches erwartet - was auch immer das sein mag. Mir ist auch aufgefallen dass er, wenn er sich nicht wohl fühlt, NICHT eure Nähe sucht. Entweder habt ihr versäumt, an der Bindung zu arbeiten oder er fühlt sich für euch verantwortlich und mit dieser Rolle ist er hoffnungslos überfordert.

Ich strapaziere mal wieder die Alphastellung im Rudel. Die Hunde und wir sind zwar total unterschiedliche Individuen, die nicht auf der gleichen Ebene miteinander kommunizieren können, aber die Hunde haben trotzdem Instinkte und Bedürfnisse die wir kennen, und mit denen wir nach unseren Möglichkeiten umgehen sollten.

Günther Bloch hat in einem Artikel in der letzten "Hundewelt" in seinen Beobachtungen der Wölfe, bei denen er erlebte, wie der Leitrüde Nanuk einen Grizzly Bären angriff zur Verteidigung seiner Alphahündin, etwas sehr interessantes geschrieben:

"Leitrüde Nanuk lehrte uns damals eine ungemein wichtige Lektion fürs Leben: Wer ein ernstzunehmender "Alpha" sein will, steht in brenzligen Lebenslagen ohne jegliches Wenn und Aber für seine Familienmitglieder ein. Als "Alpha" scheut man in einer akuten Gefahrensituation weder ein Risiko, noch lässt man seine Lebensgefährtin nebst Nachwuchs im Stich. Nachdem man als Leittier eine Gefahr erkannt und analysiert hat, zeigt man Präsenz und handelt spontan und entschlossen. Will man innerhalb eines Gruppengefüges als Persönlichkeit und Respektperson Anerkennung finden, sind "Ausreden" völlig fehl am Platze.
Und noch etwas haben die Wölfe Peter und mir sehr eindrucksvoll vor Augen geführt: Leitrüde und Leitweibchen bekleiden keinen unterschiedlichen Sozialrang, sondern handeln vielmehr auf Augenhöhe gemeinsam. Sie sind ein eingeschworenes Team."


Sollten wir Hundehalter uns hinter den Spiegel stecken - oder?!

Auf eure Situation mit Jacko umgemünzt heißt das, dass Jacko - möglicherweise durch eure Lebenssituation - in eine Rolle gedrängt ist, der er nicht gerecht werden kann und mit der er hoffnungslos überfordert ist. Er bleibt lieber in der für ihn sicheren "Höhle", weil draußen im Leben etwas auf ihn wartet, mit dem er absolut nicht zurecht kommt. Er ist nicht der Hund, der Verantwortung übernehmen kann, er braucht eine Sicherheit, die ihr ihm geben müsst und auf die er sich in für ihn brenzligen Situationen zurückziehen kann.

Was für Jacko draußen bedrohlich ist oder ihm zumindest so erscheint, können wir hier natürlich nicht wissen. Das kann nur jemand vor Ort mit euch zusammen herausfinden, der euch mit Jacko im Alltag in Aktion sehen kann.

Grüße von
Rita
Signatur von »Riho« Tue und lebe, was du für richtig hältst und vertraue dir. Alles andere ist Energie- und Zeitverschwendung.
Andreas Neumann

Vera + Hexer

unregistriert

10

Samstag, 28. Juni 2008, 19:55

Rita hat das mal wieder hervorragend beschrieben! -:-

Hinzufügen möchte ich nur noch, daß Rollen und Positionen im Rudel (auch im Mensch-Hunderudel) nicht in Stein gemeißelt sind, sondern mehr einem sozialen Vertrag ähneln, als einer festgelegten Hackordnung.

Mein Hexer, z. B. weiß, daß ich in den meisten Situationen die Rolle des Alphatieres beanspruche. Ich beschütze ihn, nicht umgekehrt. (Auch dann, wenn wir andere Hunde treffen. ICH gebe den Kötern den Befehl abzuhauen, Hexer sitzt hinter mir und darf nicht eingreifen, solange ich nicht die Kontrolle verliere).

Als ich mir aber mal eine sehr schmerzhafte Muskelzerrung auf dem Hundeplatz zuzog und hilflos am Boden lag, baute sich Hexer vor mir auf, kein Fletschen, kein Bellen, keine Bürste, nur ein tiefes Grollen. (Ich wußte damals noch gar nicht, daß er das in sich hatte, weil er sich meistens wie ein fröhlicher Hanswurscht benimmt). KEINER traute sich an ihm vorbei, um mir zu helfen - auch nicht die Polizeihundeführer. Erst als ich Hexer HINTER mir Platz machen ließ (was er nur widerwillig tat) konnte man mich zum Vereinsheim schleppen, und er lief ganz zahm mit.

In meiner Kindheit war unsere erste RS Hündin, Amsel, eine sehr wesenstarke Hündin vom alten Schlag, bei mir sehr beschützerisch, bei meiner Mutter weniger, und bei meinem Vater so gut wie gar nicht. Dabei gehorchte sie uns allen aufs Wort! Ich nahm sie in die Pfadfinderstunde mit, wo sie wie ein Lamm mit Kindern war. Nur die meisten Erwachsenen durften nicht an mich ran.

Unsere Schäferhündin ist gegen andere Hunde aggressiv, aber da steckt auch ein bißchen Angst dahinter. Die ist ganz froh, wenn sie nicht die Entscheidung treffen muß, sich den anderen Hund vorzunehmen. (Und das ginge wohl meistens blutig aus!) Es gibt ihr Sicherheit, wenn wir ganz offensichtlich die Situation unter Kontrolle haben und sie beschützen.

Vera



Social Bookmarks