Hallo Barbara,
ich hoffe das es euch schon etwas besser geht und ihr diese Erlebniss hoffentlich bald verarbeitet
Da ich selber seit der letzten 10 Jahren Staffs führe, versuche ich mal meine Erfahrungen hier einzubringen.
1. gemäß der Verordnung aus Rheinlandpfalz gehören Pitbulls zu den als gefährlich eingestuften Hunden. Also ist die erste Frage - Ist in dem Mischling Pitbull enthalten oder nicht. Labis, wenn sie sehr stämmig sind, werden manchmal für Staffs gehalten, obwohl gar keiner enthalten ist. Mastiffs gehören nicht zu den Anlagehunden, würde aber das beschriebene Beissverhalten erklären. Wenn also nicht eindeutig nachzuweisen ist, das ein Pittbull mitgemischt hat, handelt es sich bei dem Hund nach dem Gesetzt erst mal um keinen gefährlichen Hund gemäß Hundeverordnung.
2. Die Hundeverordnungen sollen den Menschen schützen, aus diesem Grund gehen die Behörden bei Beissereien unter Hunden nicht automatisch davon aus ,das solche Hunde potentiell gefährlich sind. Beisereien kommen unter Hunden vor und werden als mehr oder weniger normal eingestuft.
3. Wenn du den Hund bei den Behörden meldest und diese einen Handlungsbedarf sieht, dann wird der Hund z.B vom Amtstierarzt besucht und beurteilt. Je nachdem wie der Hund sich zeigt, werden Auflagen erteilt oder auch nicht. Und falls Auflagen gemacht werden, wird nicht unbedingt kontrolliert ob diese auch eingehalten werden.
4. Melden würde ich den Vorfall, da falls der Hund öfters auffällig wird, dann die Überprüfung auf jeden fall eingeleitet wird.
5. Auch das ein Kind den Hund führt, da ist wieder die Rassefrage von Bedeutung, kein Staff/Pit, auch keine Auflage. Ob der Junge den Hund vernünftig führen kann, dies sollten sich die Eltern sich sicher mal fragen
Ich selber führe mit Ninja eine Hündin, die wir als Notfall zu uns geholt haben. Sie ist sicher ein Hund, wo viele kein Verständniss haben. das man sich so einen Hund zulegt. Ninja muss sehr schlechte Erfahrungen/Prägungen durchgemacht haben und ist sehr aggressiv gegenüber ihren Artgenossen. Dies wurde durch einen Vorfall im Jahr 2005 noch verstärkt, als uns ein freilaufender Hund angegriffen hat und die Hunde sich einen erbitterten Kampf geliefert habe ( Ninja war an der Leine). Seitdem ist sie der Meinung: Angriff ist die beste Verteidigung.
Wir arbeite konsequent an ihrem Verhalten, aber sie ist da schon sehr festgefahren. Obwohl sie ihren Artgenossen gegenüber wirklich gefährlich ist, ist sie Menschen gegenüber absolut lieb und verschmust.
Die Amtstierarztin hat uns besucht und wir haben keinerlei Auflagen erhalten, nur die Empfehlung sie in Wohngebieten anzuleinen. Wir selber führen Sie aber zum Schutz mit Maulkorb und immer angeleint, egal wo wir sind. Denn ich möchte nicht, das Sie andere Hunde verletzt und sich in ihrem schlechten Verhalten dann noch bestätigt.
Ich möchte dich nicht entmutigen, aber die Chance das du das erreichst, was du dir vorstellt, sind aus meiner Sicht nicht besonders groß!
Und mache es nicht an den sogenannten Kampfhunde-Rassen fest, dies hatte auch mit anderen Rassen passieren können. Der Rüde der sich damals mit unsere Ninja angelegt hat, war ein Schäfer-Mix.
Liebe Grüße
Martina