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Hallo zusammen

Ich habe wieder eine Frage zum Fährten.
Da Naomi auf den letzten drei bis vier Fährten nur noch gewuselt, fast gestöbert hat, dachte ich mir was aus und möchte gerne eure Meinung hören.
Wir wohnen an die Landwirtschaftszone angrenzend. Und ich dachte mir ich lasse sie die nächsten paar Wochen täglich mindestens eine Mahlzeit mit einer kurzen Fährte suchen. Da jetzt alle Wiesen gemäht werden, ist es einfach jeden Tag irgendwo ein Stück zu finden, auf dem man arbeiten kann.

Was meint ihr, überfordere ich den Hund so, oder könnte das ein Weg sein ihr wieder Genauigkeit beizubringen?
Sie hat schon öfter 200 Schritt-Fährten mit wenig Futter absolut sauber gearbeitet. Sie weiss also, worum es geht.

Ich freue mich auf eure Meinungen
Liebe Grüsse
Andrea

Wie legst Du die Fährten? Wie alt ist der Hund? Welchen Ausbildungsstand hat er/sie? Wie benützt Du Futter? Am Geschirr oder am Halsband? Eine Leine oder zwei?

V.

Hallo Claudia, hallo Vera

Naomi ist fast 8. Ich habe aber erst mit 6 angefangen zu fährten und am Anfang nur hin und wieder. Regelmässig fährten wir seit ca. einem Jahr.
Sie sucht am Halsband. Zwei Leinen hatte ich auch schon drauf, mit mässigem Erfolg.
Ich lege die Färten mit Futter so ca. alle 5 bis 15 Schritte. Als Gelände haben wir hier Wiesen in verschiedenen Wachstumsstadien und Wald. Hier versuche ich möglichst abzuwechseln.
Ich lege Fährten mit 2 bis 3 Winkeln und 1 bis 2 Gegenständen. Halt immer mal wieder anders.

Ich hoffe alle Fragen beantwortet zu haben.

Gestern und heute bin ich mit ihr wirklich zur Zeit des Fütterns (einmal abends und einmal morgens) fährten gegangen. Das lief gar nicht schlecht. Ich denke wenn sie richtig hunger hat läuft sie besser. Einzig das Stück das Schräg zum Geländeverlauf lief war noch ein ziemliches Gewusel.

Ich bin gespannt was ihr weiter meint.

Liebe Grüsse
Andrea

Hallo Andrea,

vielleicht machst Du zuviel des Guten? Gerade beim Fährten ist oft weniger mehr. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine "kreative Pause" von mind. einer Woche nochmal einen enormen Fortschritt bringt. Irgendwann wird auch das tollste Hobby langweilig, wenn man es exessiv betreibt Und das Gelernte setzt sich in dieser "Erholungszeit".

Außerdem würde ich Dir ein Geschirr empfehlen, auch leichte Einwirkungen am Hals können bei einer so konzentrierten Arbeit schon irritieren.

LG Kathrin

Hallo Andrea,

auch ich halte täglich Fährten - und gar zweimal! - für zuviel.

Darüberhinaus ist es sehr schwer, Rat aus der Distanz zu geben, ohne Dich oder Deinen Hund zu kennen. Trotzdem versuche ich es, und dann kannst Du ja rausschmeißen, was nicht zu passen scheint.

Dieses "Wuseln" heißt für mich, daß der Hund das Fährten nicht richtig beherrscht - auch wenn es manchmal ohne Gewusel geht. Ich würde also wieder mit zwei kurzen Leinen anfangen, die am Halsband befestigt sind und dann durch Ringe an der Seite des Fährtengeschirrs laufen - somit kannst Du sie steuern. Der Hund muß hungrig sein, und auf der Fährte sollte viel Futter liegen.

Alternativ kannst Du auch die zwei Leinen unter den Achseln des Hundes nach hinten laufen lassen. Das klappt aber nicht so gut. Am besten ist es, zwei Ringe seitlich an ein normales Fährtengeschirr zu basteln.

Wenn Naomi dann zu wuseln anfängt und nach links oder rechts von der Fährte weg auszubrechen beginnt, kannst Du sie daran hindern. Sag "Nein!" - aber nicht als Drohung oder Tadel ausgesprochen, sondern als Markierung für etwas Unrichtiges - so im Sinne von "Falsch!" Bleib stehen, aber Steuer sie NICHT auf die Fährte zurück - das muß sie alleine machen. Hindere sie einfach nur daran, grobe Fehler zu machen. Sobald sie wieder auf der Fährte ist gehst Du mit, und dann kommt ja auch Futter und Du kannst isie bestätigen mit "Ja" oder "Gut" etc.

Wichtig ist, daß sie SOFORT daran gehindert wird, wenn sie die Fährte verlassen will. Nicht erst den Hund stoppen, wenn sie 3 Schritte von der Fährte abgewichen ist. Dazu gehört natürlich, daß Du GANZ GENAU weißt, wo Deine Fährte liegt, was im Wald und auf der Wiese etwas schwierig sein kann.

Bei der ganzen Sache mußt Du von hinten Ruhe und Geduld ausstrahlen. Der Gedanke ist, dem Hund zu HELFEN, und das muß Du vermitteln.

Bis sie Geraden auch wirklich gut ausarbeitet, würde ich von Winkeln erst mal absehen.

Und noch etwas: Viele fährtenunerfahrenen Hunde wuseln, bis sie sich 'eingesucht' haben - und dann ist die Fährte meist schon zu Ende. Hiergegen hilft oft, mehrere kleine Fährten (zwei oder drei) hintereinander zu legen.

Hoffentlich klappts!

Vera

Liebe Vera, liebe Kathrin

Vielen Dank für eure Tipps. Ich glaube auch manchmal, dass ich nochmals von vorne anfangen muss.

Ich denke zuerst versuche ich mal zwei, drei Fährten nacheinander zu legen. Einfach mal um zu sehen was passiert.
Deine Beschreibung von einem neuen Aufbau finde ich sehr gut! Der genaue Fährtenverlauf ist für mich in der Zwischenzeit nicht mehr so ein Problem, wir werden im Verein sehr darauf "gedrillt" das Gelände zu lesen und uns unsere Fährten genau zu merken, das klappt schon sehr gut. (Leider fehlen uns aber die wirklich erfahrenen Leute, die einem bei jedem Problem helfen können. Dafür habe ich aber zum Glück euch )

Ich werde übers Wochenende auf jeden Fall pausieren. Naomi und ich gehen am Samstag in einen dogdancing Kurs und am Sonntag machen wir einfach Pause ( 8-) Kathrin). Am Montag starten wir dann wieder. Ich melde mich sobald es etwas zu erzählen gibt.

Nochmals Merci und euch allen ein schönes Wochenende
Liebe Grüsse
Andrea