Wir möchten uns bei Euch allen ganz herzlich bedanken. Wir sind wirklich überwältigt von so viel Anteilnahme. Damit haben wir nicht gerechnet. Wir haben neben den vielen Beiträgen im Forum noch unzählige liebe E-Mails und IM’s bekommen. Ihr habt uns damit wirklich sehr geholfen. Wir sind ständig zum Computer gegangen und haben uns über jeden Zuspruch gefreut. Es ist so schön zu sehen, dass man nicht alleine ist und viele andere in Gedanken bei uns sind.
Viele wollten wissen, was passiert ist. Aus diesem Grund versuche ich mal in Kurzform zu berichten.
Also bis zum 61. Tag Schwangerschaftstag war alles völlig normal. Ab dem 58. Tag haben wir ständig (alle 2-3 Stunden) Bifi’s Temperatur gemessen, damit wir den Temperaturabfall mitbekommen und wissen wann es losgeht. Bis zum Schluss war Bifi’s Temperatur übrigens nicht abgefallen.
Ab dem 60. Tag wollte Bifi nicht mehr fressen, was bei ihrer Körperfülle nicht weiter verwunderlich war. Auch nach Rücksprache mit anderen Züchtern war das kein Grund zur Besorgnis. Am Mittwoch spät abends (61. Tag) erbrach Bifi plötzlich ohne vorherige Anzeichen einen riesigen Schwall dunkles Blut mit Klumpen drin. Wir haben sofort Bifi ins Auto gebracht und ich habe das Erbrochene in eine Schüssel gepackt. Knapp 10 Minuten später waren wir bei der TÄin in der Praxis. Bifi machte wieder einen munteren Eindruck. Ihr wurde sofort Blut abgenommen. Die Organwerte und die Blutwerte waren fast alle völlig in Ordnung bis auf eine kleine Anämie. Aber auch die Anämie war absolut im Rahmen, da Schwangere (auch bei Menschen) zum Ende der Schwangerschaft das wohl öfter haben. Meine TÄin hat eine starke Magenschleimhautentzündung vermutet, da eben alle Werte ok waren. Eine Vergiftung haben wir ausgeschlossen, da wir uns sicher waren und auch noch sind, dass sie keine Möglichkeit hatte, irgendwas aufzunehmen. Sie hat Bifi dann ein Kontrastmittel übers Maul gegeben, was auch den Magen beruhigt. Am nächsten Morgen sollte ich wieder kommen.
Am nächsten Morgen bin ich mit Bifi wieder hin und wir haben erneut alle Werte überprüft, alles war immer noch in Ordnung. Die Welpen haben wir, genau wie in der Nacht zuvor, per Ultraschall überprüft und die Herzen schlagen sehen. Wir sind dann wieder nach Hause. Bifi war verständlicherweise schon ziemlich schlapp, aber wenn man die Welpenzahl bedenkt und das warme Wetter, nicht verwunderlich. Sie hat nur noch gesoffen und geschlafen. Am Nachmittag hat sie plötzlich wieder etwas Undefinierbares ausgebrochen, also wieder zum TA. Die wollte dann sofort einen Kaiserschnitt machen. Mir gefiel Bifis Zustand allerdings nicht, da sie sehr schlapp war. Darum habe ich nicht zugestimmt. Wir haben noch ein Röntgenbild gemacht und konnten auf diesem Abschnitt schon 11 Welpen sehen,
einen Mini-Magen und einen zusammengedrückten Darm. Bifi ist dann zur Stärkung an einen Glukosetropf gekommen und wir haben dann für den nächsten Morgen einen Termin zum Kaiserschnitt gemacht. Nach einer Stunde Tropf habe ich Bifi wieder mitgenommen und den Tropf mitbekommen, um sie Zuhause wieder dran zuhängen.
Ca. eine Stunde später wollen wir Bifi wieder an den Tropf hängen und da hat sie dann noch zwei Atemzüge gemacht und ist einfach gestorben. Alle Wiederbelebungsversuche durch uns sind gescheitert. Wir haben die tote Bifi dann auf die Ladefläche meines Autos gelegt. Ich habe mich dazu gelegt und sie die Strecke bis zum TA beatmet, um den Welpen noch eine Chance zu geben. Vom Zeitpunkt wo Bifi gestorben ist, bis zur Tür des TAes sind ca. 10 Minuten vergangen. Als wir dort angekommen sind, stand die TÄin schon auf der Straße, hat die Kofferraumklappe aufgerissen und Bifi dort direkt aufgeschnitten, um die Welpen noch zu retten. Ich habe versucht jedem einzelnen Welpen den Schleim abzusaugen, zu beatmen, zu massieren, zu rubbeln. Martin und die Mutter der TÄin haben geholfen. Es hat aber alles nichts genützt, die 15 Welpen waren alle erstickt.
Ich habe mich nach längerem hin und her überlegen, zusammen mit Martin bewusst gegen eine Obduktion entschieden. Ich denke nicht, dass Bifi einfach nur an Herz-Kreislaufversagen gestorben ist. Das ganze erbrochene Blut lässt mich und auch ein paar andere erfahrene Züchter vermuten, dass sie evtl. einen unentdeckten Tumor oder vielleicht eine geplatzte Ader oder was auch immer hatte. Wir werden es nie erfahren. Ich gebe niemanden die Schuld, weder mir noch der TÄin. Aus diesem Grund haben wir auch nicht obduzieren lassen. Wir wollten Bifi einfach so schnell wie möglich wieder mitnehmen, um sie und ihr Welpen zu begraben. Woran sie letztendlich gestorben ist, werden wir vermutlich nie erfahren. Aber ein Obduktionsergebnis hätte sie mir auch nicht wieder gebracht.
Ich habe diesen Bericht absichtlich ziemlich emotionslos gehalten, da die Ereignisse auch so schon schlimm genug waren. Vielleicht kann man sich trotzdem vorstellen, wie wir uns dabei gefühlt haben und noch immer fühlen. Wir bekommen die Bilder dieser Nacht einfach nicht aus unseren Köpfen!
Eine Bitte habe ich noch an Euch alle. Bitte sucht nicht nach Schuldigen. Ich tue es auch nicht! Wir hätten sicherlich nachmittags schon den Kaiserschnitt machen können, aber ich bin mir sicher, dass Bifi die Narkose nicht geschafft hätte. Vielleicht hätten wir ein paar Welpen retten können, das wäre möglich. Mich lassen allerdings nicht die verlorenen Welpen nicht schlafen!
Sehr traurige Grüße
Manu
P.S.: Das mit der Kurzform hat nicht wirklich funktioniert!