Bis hierher habe ich gelesen.
Ich kann verstehen, dass Ihr Euch fast alle durch einen freilaufenden, anstürmenden Hund unter Umständen belästigt fühlt und es schöner findet, wenn dieser Hund abrufbar und gehorsam in (fast
) jeder Reizlage bei Herrchen/Frauchen im Platz abwartet, was denn nun geschieht.
Das ist das Ziel, das stimmt.
Aber auf dem Weg dorthin sind über Jahre Übungen zu meistern, zu verankern - und unterwegs gibt es auch öfter einmal "Rückschläge". :-o
Ich gehe beispielsweise mit 2 Zwergenmädels und einem Riesenmädel auch manchmal auf eine große Obstwiese oberhalb unseres Hauses. Die beiden Kleinen laufen so gut wie immer frei, zumal die Große derzeit mit Geschirr, Feldleine und Kurzführer am Halsband läuft und via Spielen und Beschäftigung lernen soll, dass man keine Vögel jagt. ;D
Wir sind schon relativ weit mit diesem Training. Zwar rückt sie gelegentlich noch aus, aber lange nicht mehr so weit, wie früher; das Gelände ist auch eher überschaubar, und beim Zurückkommen dreht sie eher nochmal eine große Raserunde aus Spaß an der Bewegung. :p Aber sie kommt. Wir arbeiten also daran. (**)
Nun gehen auf dieser großen Wiese am Waldrand auch andere Menschen mit ihren Hunden spazieren. Habe ich Onya dann nicht zufällig an der Leine und bei mir, rennt sie dorthin. Es interessieren sie niemals die Menschen, sondern immer die Hunde. Was sie einerseits noch üben soll, macht sie in der Begegnung mehr als wett. (**)
Ein Hund, der ihr signalisiert "Ich will nicht", wird nicht beschüffelt oder bedrängt, sie zieht sich zurück. Der Mensch dazu ist völlig uninteressant. Ein Hund, der zeigt "Komm spielen" - mit dem wird gelaufen und getobt. (**)
Bitte bezieht doch in Eure - berechtigten - Überlegungen auch einmal ein, dass Hunde nicht als fertig ausgebildete Wesen auf die Welt kommen, sondern ihr - menschenangepaßtes - Verhalten immer das Ergebnis oftmals langjährigen geduldigen Trainings ist, dessen Weg von mehr als einem Rückschlag gepflastert ist. Das wäre schön. 8-)
Erwische ich (Mensch !) den richtigen Moment, ist sie auch dann abrufbar - meist mit dem Spielkameraden auf den Fersen.
Die Kleinen im Gegensatz rennen mit lautem Schlachtgebrüll Richtung anderer Hund, stoppen dann auf ca 3 meter Entfernung und warten ab. Eine von beiden weiterhin laut bellend. Hat der fremde Mensch Leckerchen und hält sie auch noch hin "die sind ja niedlich"
, springen sie hoch und nehmen die Leckerlis. Da kann ich machen, was ich will.
Es gelten also unterschiedliche Maßstäbe.
Was bei den Kleinen durchgeht - das darf der Große sich niemals erlauben.
Und noch etwas: alle 3 Hunde wissen auf dem Platz sehr wohl, was sich gehört !
Aber zwischen Hundeplatz und "richtigem Leben" liegen Welten - die unsere Tiere nicht immer miteinander in Verbindung bringen ! :-o
Liebe Grüße