Hallo,
meine eigenen Erfahrungen mit Hunden bezüglich Kastrationen:
RS-Hündin Morina hatte Total-OP wegen Gebärmuttervereiterung (beim 2. Wurf gab es Komplikationen, es waren zwei tote Welpen noch in der Gebärmutter, der TA holte diese raus und fragte, ob ich mit ihr weiter züchten wolle - die Chancen bei Behandlung ständen 50:50, mir war aber die Hündin selbst natürlich wichtiger als weiter mit ihr züchten zu wollen). Sie war zu dem Zeitpunkt 5 Jahre alt. Wesensmäßig keine Veränderung. Das Fell wurde weicher. Sie hatte vorher extrem hartes Haar. Im Alter wurde sie inkontinent, so ab ca. 8. Das war anfangs mit Tabletten in den Griff zu kriegen, bis sie dann wegen Herzschwäche wieder andere Tabletten nehmen musste, die entwässern... Es wurde so schlimm, dass ich sie erst tagsüber und dann dauerhaft zu meinen Eltern geben musste, die einen Garten haben und wo sie so oft raus konnte, wie sie wollte. Es brach mir das Herz, aber es war nicht anders machbar.
RS-Hündin Cina musste mit ca. 8 Jahren operiert werden (Pyometra). OP war schwer, sie brauchte einige Wochen, um sich zu erholen. Völlig fit war sie erst nach ca. einem halben Jahr. Keine Inkontinenz, auch im Alter nicht. Wesensmäßig keine Veränderung, aber das Verhalten anderer Hunde ihr gegenüber änderte sich. Bei Morina war das nicht aufgefallen, da sie kein Einzelhund war (ich hatte noch einen Schäferhund-Rüden dazu) und die beiden mit anderen Hunden nur oberflächlichen Kontakt, wenn überhaupt hatten. Cina war bei mir Einzelhund und hatte viel Kontakt mit anderen Hunden, beim Spazierengehen und am Hupla. Sie war sehr freundlich, dabei selbstbewusst und liebte es zu spielen und zu flirten. Aber die anderen wollten nicht mehr mit ihr, ignorierten sie oder bissen sie weg. Da sie sich nichts gefallen ließ, kam es öfter zu Raufereien. Es tat mir in der Seele weh, sie von anderen fernhalten zu müssen oder ihre hängenden Schultern zu sehen, wenn andere nichts von ihr wissen wollten... Klingt etwas vermenschlicht, aber da ich wusste, wie es vor der OP war, hat es mir einfach weh getan. Und das war der Hauptgrund, warum ich dann die Kleine (ZS-Hündin) kaufte - für meine Cina. Und ab da - nach kurzer Gewöhnungszeit, ca. zwei Wochen - war sie wieder richtig glücklich, und ich auch.
ZS-Hündin Cally ist nicht operiert. Sie hatte anfangs, die ersten zwei Jahre, etwas Probleme mit und nach den Läufigkeiten. Die Abstände waren relativ kurz (alle drei Monate), einmal musste sie AB bekommen wegen beginnender Gebärmutterentzündung. Mehrere erfahrene Züchter rieten mir, sie decken zu lassen, und das habe ich gemacht. Das war eine gute Entscheidung. Nach dem Wurf hat sich die Läufigkeit normalisiert, die Abstände sind größer geworden und keine Probleme anschließend.
Von meinen Rüden musste nur einer, mein letzter Schäferhund Sandor, im hohen Alter kastriert werden, weil sich ein Hodentumor gebildet hatte. Die OP verlief problemlos, der Tumor hatte auch noch nicht gestreut.
Alle anderen Rüden waren immer intakt, dabei waren auch zwei Deckrüden, die sich nur spinnert aufgeführt haben, wenn die Hündin in der Standhitze war. Die sonstigen Spinnereien bezüglich läufiger Hündinnen hielten sich im Rahmen, die Hunde wurden sportlich geführt und wenn nicht gerade eine läufige Hündin vor ihnen UO gelaufen und auf dem Platz markiert hat (was leider manchmal vorkam), war das auch in den Griff zu kriegen, auch beim Spaziergang, dann kamen sie halt öfter an die Leine oder ich lief andere Wege, mei, das macht mir nichts aus. Mein erster RS hatte schon ab und zu Liebeskummer, lag dann zuhause und jammerte, leckte sich öfter als sonst, aber nichts dramatisches. Ich wär nie auf die Idee gekommen, meine Rüden kastrieren zu lassen.
Grüsse,
Helen