Nachdem es nun also so zu sein scheint , dass es bis dato leider keine „umwerfenden“ neuen Erkenntnisse gibt, möchte ich auf Ralf Wiechmanns Arbeit ein wenig eingehen:
Darin sehe ich folgende „Säulen“ für die Bekämpfung von HC bei den D.P. sowie bei anderen von HC gefährdeten Populationen . Sehr einleuchtend erscheint mir (persönlich) auch, dass wohl die meisten in einem geschlossenen Zuchtbuch geführten Hunderassen mit ihrer Populationsgröße von (Ne) < 200 als sehr kleine und damit „gefährdete Populationen“ einzustufen sind.
1. S.37/ 9.Diskussion: „wer die Häufigkeit von Erkrankungen , welche auch durch erbliche Komponenten begünstigt werden, in einer Population (z.B.Hunderasse) absenken möchte, darf nicht mit erkrankten Tieren züchten.
Genau dieses fordert nicht nur unsere HZW, Frau Keil, dieses fordert sowohl die ZO des VDH als auch die des PSK !
2. S.36 ff : Maßnahmen zur Minimierung der Inzucht : a). ausgeglichenes Geschlechterverhältnis (Anm. G.K: ist wohl gleichbedeutend mit Deckzahlbeschränkung für Rüden) b). Erhalt der vorhandenen Familien c) Paarungsplanung zur Inzuchtlimitierung
.
(b.und c) :
Genau Dieses wird auch in dem Entwurf der VDH-ZO vom 2.12.06
empfohlen., könnte sich mit der Zeit also auch immer mehr durchsetzen.
3. S.41 ff: „Somit sollte der Zuchteinsatz möglichst alter Hunde , in Verbindung mit einer möglichst zeitnahen Augenuntersuchung , die Sicherheit einer Anpaarung deutlich erhöhen bzw. S.25 : „die Zuchtverwendung von jungen Rüden sollte deshalb eingeschränkt werden"
Dieser Punkt sollte den Züchtern allerdings noch mehr ins Bewusstsein gerückt werden.
Heritabilität/ Vergleich mit HD:
Laut Wiechmann scheint die Heritabilität von HC in den meisten Rassen zwar nur „mittelgradig“ zu sein etwa vergleichbar mit der Heritabilität von HD, ABER sie hängt auch (S.9) vom Zeitpunkt der Schätzung (der Heritabilität) ab ! Zumindest zum jetzigen Zeitpunkt, da praktisch noch keine Merkmalsträger von HC selektiert wurden, erscheint uns DP-Züchtern diese Erblichkeit doch seeehr offensichtlich :-o :-o :-o
Und selbst wenn sich später mal- nach erfolgten Selektionen - herausstellen sollte, dass die Erblichkeit von HC „nur“ mittelgradig sein sollte - vergleichbar mit HD - [red] ist das nicht ein ZUSÄTZLICHES Argument dafür, „das Kind nicht weiter in den Brunnen fallen zu lassen“, sprich zumindest mit der Selektion der früh Befallenen lieber gestern als heute zu beginnen ? ? [/red]
Ralf wiechmanns Vergleich HC mit HD erscheint mir sehr einleuchtend , denn beides sind offenbar polygen bzw. oligogen bestimmte Defekte !
[red]Sollten und könnten wir daher nicht aus den Erfahrungen mit HD in vielen Rassen lernen ?[/red]
denn hätte man bei vielen Rassen mit der HD-Röntgenuntersuchung und den entsprechenden Selektionen in den Anfängen nicht gar sooo lange gezögert, müsste man sich heute nicht den Kopf zerbrechen über kaum durchsetzbare Zuchtwertschätzungsprogramme mit Untersuchung von Verwandten ?
Vielleicht haben wir eine realistische Chance bei sofortiger Selektion - zumindest der früh erkennbaren Merkmalsträger - um solch aufwendige Maßnahmen wie die Entlebucher (Wiechmann S.23) in Zukunft herum zu kommen ? Vielleicht haben wir ja Grund zur Hoffnung, dass sich HC bei den DP (und evtl. anderen PSK-Rassen) noch nicht soo gefestigt hat wie etwa bei den „Entlebuchern“ bzw. wie HD in vielen Rassen ???
Grüße Gisela