Original geschrieben von Stefanie
@emily
mein ta hat meinen wauz bisher noch gar nicht geimpft, ich hab sie komplett 'fertig' bekommen. das ist das, worüber wir diskutiert haben und was ich noch so sinngemäs im kopf hatte...
@ Stefanie: Sorry, keine Ahnung mehr, worüber wir mal diskutiert haben
im übrigen hab ich grade erst gelesen, dass sich im raum berlin die staupe wieder drastisch ausbreitet. da vogti aus berlin ist wenn ich richtig informiert bin, wär ich da durchaus vorsichtig, grade da von der staupeimpfung abzuraten. wo ichs gelesen hab müsst ich jetzt nochmal raussuchen ob ichs find
Ja, das wird in regelmässigen Abständen geschrieben. Komischerweise sind solche Meldung sehr selten mit Zahlen belegt....
Auch bei den Menschen breitet sich ja immer mal wieder eine Mumps-, Masern- oder was-auch-immer-Epidemie aus. Aber da werden zumindest mal ein paar Zaheln (Erkrankungen pro 100 Einwohner oder so) veröffentlicht.
Zum eigentlichen Hinweis "wäre ich vorsichtig, gerade von Staupeimpfung abzuraten" möchte ich folgendes sagen:
Erstens: Vogits Hund ist geimpft, und das mehrfach
Zweitens: Er reagiert mit einer Impfbeule. Das ist auf Dauer nicht gesund, sie fragt ja auch nach ALternativen
Drittens: Eine Staupe-Impfung schützt weit länger als ein Jahr. Das Nachimpfintervall von einem Jahr ist genauso willkürlich gewählt wie 2, 3 oder 5 Jahre es gewesen wären.
Das hat mittlerweile auch der Bundeverband praktizierender Tierärzte erkannt und empfiehlt bei adulten Hunden ein dreijähriges Nachimpfen.
Auf der Seite von Mo Peichl kann man dazu noch folgendes nachlesen:
Link
Zitat aus genanntem Link:
"Die Dauer des Immunschutzes nach Impfung gegen Staupe, Parvo und Hepatitis beträgt nach US-Studien sieben Jahre und mehr, wenn ein Lebendimpfstoff verwendet wurde. Aber auch Impfstoffe mit abgetöteten Erregern schützen mehrere Jahre.
*snip*
Generell gilt: Parvo und Staupe bedrohen vor allem die Welpen und solche adulten Tiere, deren Immunsystem geschwächt ist, zum Beispiel durch schlechte Ernährung, bestehende Krankheiten oder Streß. Die Erreger können zumal in (schlechten) Zuchten ein anhaltendes Problem sein. Interessanterweise bekommt man dort die Infektionen auch durch ständiges Impfen gar nicht in den Griff.
Ein möglicher Grund für jüngere Ausbrüche von Staupe und Parvo ist das Auftreten neuer Virenstämme, gegen die die heute verfügbaren Vakzinen nichts ausrichten. Diese neuen Stämme werden von Hunden aus dem Ausland, vor allem aus Osteuropa, eingeschleppt. Tierschützer, die Hunde nach Deutschland bringen, sollten sich dieser Gefahr bewußt sein. Das Einschleppen neuer Erregertypen und daraus folgende Ausbrüche können jedoch nicht, wie es geschieht, als Argument dafür herangezogen werden, daß die Hunde auf jeden Fall jährlich gegen Parvo und Staupe geimpft werden müssen – es würde ja gar nichts nützen.
*snap*
Kommt ein gesunder Hund mit Erregern, gegen die er früher einmal geimpft wurde, in Kontakt, so erhält er dadurch einen „booster“, quasi eine natürliche Impfauffrischung: Sein Abwehrsystem bildet neue Antikörper gegen das Virus. Wozu also dann dauernd nachimpfen? Dieses Prinzip des natürlichen boosters gilt für viele Infektionskrankheiten.
Die jährlichen Auffrischungsimpfungen (gegen Staupe und andere virale Erreger) sollen der Theorie nach die Menge der erregerspezifischen Antikörper wieder erhöhen. Ob sie das wirklich tun, ist sehr die Frage. In Studien, die Ron Schultz an Hunden gemacht hat, zeigte sich, daß die Antikörpertiter nach der Wiederholungsimpfung gar nicht signifikant stiegen: Das Immunsystem hat sich auf die Impf-Antigene gestürzt, wie es sich auch auf einen richtigen Erreger („Wildvirus“) stürzen würde. Schon deshalb sind die ständigen Auffrischungsimpfungen fragwürdig. Profitieren können davon allenfalls Tiere, bei denen die vorherigen Impfungen nicht funktioniert haben, also Impfversager. Die sind aber selten. Durch eine gute Grundimmunisierung, die lege artis am gesunden Tier im Welpenalter vorgenommen wurde, sind die meisten Hunde geschützt. Und ob den Impfversagern durch immer neue Impfungen geholfen ist, ist sehr die Frage. Man sollte sich statt dessen Gedanken machen, was an ihrem Immunsystem nicht stimmt, und sie von Virusausscheidern fernhalten. Denn ob ein Tier mit einem Erreger fertig wird, hängt auch immer vom „virus load“ ab, also von der Menge der Erreger. "
Zitatende
Deshalb bleibe ich dabei: Meiner Meinung nach hat er für sein Leben genug Impfungen bekommen aber natürlich ist jede Impfentscheidung eine persönliche Entscheidung.
Wenn ich aber die Frage von Vogti lese, was denn das alles für Kauderwelsche sei was im Impfpass steht, frage ich mich, wo ist da ein Impfgespräch geführt worden? Wie hat der TA beraten, dass Vogti eine Entscheidung treffen konnte?
Stefanie, wenn es bei Deinem TA anders gelaufen ist, sei glücklich. Ich befürchte, die Mehrheit der Hundehalter bekommt KEINE Aufklärung, sondern der Hund ne Spritze mit "Undefinierbarem" verpasst und den Hinweis, nächstes Jahr wieder zu kommen.
Gruß,
Emily
edit: Fehlerteufel