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Hallo Natalie,

hast Du schon mal probiert erstmal das Tragen im Laufen zu versuchen?

Mir hat letzte Woche jemand gezeigt, wie er das Apportieren und ruhige Tragen bei seinen Junghunden aufbaut (der macht den Vorsitz zuletzt).
Voraussetzung ist, daß der Hund Interesse am Holz hat und es aufnehmen will (ist bei Dir ja so). Dann wird geworfen (Hund ist an der Leine) und in dem Moment, wo der Hund aufnimmt, läufst Du los und motivierst den Hund mit dem Holz mit Dir mitzulaufen.

Wenn das Holz runterfällt hat der Hund (zumindestens bei der "Vorführung", die ich gesehen habe), die Tendenz zurück zum Holz und aufnehmen - das verhinderst Du durch die Leine und ziehst den Hund langsam weg (nicht rucken). Du läufst mit ihm weiter - dicht am Holz vorbei und lässt ihn aufnehmen - und dann wieder laufen. Wenn er wieder im laufen fallen lässt, dann wieder gleiche Prozedur und eventuell auch mal dicht am liegenden Holz vorbeilaufen, ohne daß der Hund rankommt.

Wichtig dabei ist, daß der Hund hin zum Holz will - und das dichte vorbeilaufen (wichtige: keine Leinenrucke - nur sanftes ziehen und am rankommen hindern) nimmt der Hund zunehmend besser auf. Er hält dann auch erstmal beim laufen fester - denn fallenlassen ist ja nicht so toll ("man" kommt ja nicht so schnell wieder dran).

Wenn der Hund dann im laufen fest und ruhig hält, dann beginnt man ihn erst in die Fussposition zu holen und später im laufen dann vor den Hund gehen - ihn ins Vorsitz bringen - Holz abnehmen (das geht am Anfang sehr schnell - die Zeit des Haltens im Vorsitz wird langsam verlängert).

Bei dem was ich gesehen hab, wurde die Tendenz zum Holz hin vom Hund her stärker und er hielt im laufen fester. Und das beim ersten Versuch - die Einheit lief ca. 5 Minuten wobei der Hund ca. 4, 5 mal das Holz aufnahm und jedesmal länger und ruhiger festhielt.

Vielleicht ist das was für Dich.

Grüsse,

Claudia

Hallo Claudia,

ich bau das Apportieren eh von hinten auf. Meine Hundis haben erst einmal das ruhige Halten im Sitzen gelernt. Dann wurde das Holz an der Leine im Laufen getragen. Dann habe ich es zwischen den Hund und mich gelegt - Hund in meiner Blickrichtung. Bei allen Aktionen lernte er sofort das Kommando "Bring", was für ihn hieß, Holz im Fang. Wenn das Holz zwischen uns lag, kam "Bring", Hund hat das Bestreben, das Holz aufzunehmen und zu mir kam er dann automatisch. Zunächst habe ich nur das Zu-mir-bringen geübt, dass korrekte Vorsitzen kam später. Das war immer der letzte Baustein in der Übung. Meine Mädels - außer Korry, mit dem Bandscheibenhund habe ich das nicht trainiert - holen zuverlässig und halten lange und ruhig.

Grüße von
Rita

Hallo Nathalie,

noch eine Variante - auch auf Seminar gesehen

Das Bringholz wird geworfen - Hund rennt hin und nimmt auf - kommt ein Stück Richtung Frauchen, und Frauchen hat das ultimative Spieli oder Lecker, je nachdem, was für das Hundetier am wichtigsten ist. Hund lässt zu Beginn, wenn er das Tolle bei Frauchen sieht, das Holz fallen und kommt gelaufen - macht nix. Später bekommt er die Bestätigung nur, wenn er das Holz im Vorsitz ruhig hält. Da ist das Zeitfenster gefragt. Zuerst kommt die Bestätigung (das tolle Teil bei Frauchen) schon nach kurzem Auf-dich-zu-laufen. Dann muss er immer näher zu dir kommen, um bestätigt zu werden. Allmählich bekommt er das Tolle nur, wenn er ganz nah vor dir sitzt UND HÄLT. Tut er das nicht, gibt es nix. Der Anreiz bei dir muss natürlich das absolute Highlight für Floyd sein, das für ihn unbedingt Erstrebenswerte.

Grüße von
Rita

Hallo Rita,

ich bin im Moment am überlegen, ob ich es bei meinem jungen Rüden auch wieder "von hinten" aufbaue - oder eben über die von mir oben beschriebene Methode.

Bei Q hab ich damals ja noch nicht geclickert und das ruhig halten lernen im Sitzen war schon Stress - für uns beide. Und er hat den Stress teilweise immer noch und knautscht in bestimmten Konstellationen.

Daher fand ich die von mir oben beschriebene Methode so interessant, weil sie an ein paar Ecken anders arbeitet.
Unter anderem baut der Hund hier auch Trieb auf das ruhig am Boden liegende Holz auf und eben nicht nur auf die Wurfbewegung.
Denn da ist ja manchmal auch ein Problem: Aus dem Wurf direkt sprintet der Hund gerne los (sitzt auch schon unruhig eventuell) - aber wenn das Holz tot liegt passiert nix.

Ausserdem ist mein Junior von Anfang an die Sorte Hund, die super gerne alles anschleppt an Spielzeug, Bällen - was auch immer - aber es eben mir vor die Füsse wirft um dann zu fordern, daß ich mit ihm weiterspiele - werfe - oder eben was auch immer.
Naja - und als er sich das angewöhnt hat - so mit 2, 3 Monaten - da hab ich einfach versäumt das ruhige halten zu üben

Leider fällt uns das jetzt auch im Schutzdienst "vor die Füsse" - denn da macht er das mit dem Ärmel auch gerne.

Grüsse,

Claudia

@ Claudia

Wenn du clickerst, ist das doch überhaupt kein Problem. Da kannst du doch so präzise arbeiten, dass du alles genau auf den Punkt bringen kannst. Zum Beispiel das vorzeitige Wegspurten zum Holz. Wenn er ohne "Bring" lospest - Pech gehabt, gibt nix. Wartet er das "Bring" ab, C&B. Auch hier kannst du doch wunderbar mit dem Zeitfenster arbeiten. Zu Beginn das "Bring" schon nach ganz kurzem Sitzen und dann immer länger sitzen lassen.

Wenn er wirklich gut auf den Clicker konditioniert ist, bekommt man damit Fehler doch sehr schnell wieder raus. Ich hatte auf dem Hupla z.B. einen BH-Hund, der schon ...zig Prüfungen gelaufen ist. Plötzlich macht er in der Freifolge aus der Bewegung statt "Sitz" "Platz". Nach drei Clickersitzungen war der Fehler weg - und zwar dauerhaft.

Grüße von
Rita