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Paula100

unregistriert

1

Donnerstag, 29. November 2007, 13:39

Hundeerziehung, nur durch positive Verstärkung ?

Hallo Portal-er,

angeregt durch einen Beitrag von Claudia_R im Thread "weglaufen" würde mich Eure Meinung zu nachfolgender Frage interessieren:

Ist es möglich einen Riesenschnauzer/Schnauzer/Zwergschnauzer oder Mitglieder der "Pinscher-Familie" AUSSCHLIESSLICH (!) durch POSITIVE VERSTÄRKUNG zu erziehen??? Ich frage mich das oft?? Ich habe ja einen alten RS-Herren und bin bei ihm, im Laufe der Jahre, auf Reaktionen gestoßen, bei denen mein Hund mir deutlich seinen Unmut gezeigt hat bzw. versucht hat, seinen Willen durchzusetzen. NICHT mit beissen, aber durchaus z.B. mit BRUMMEN!
ICH habe aber in den ersten Jahren viele Fehler gemacht in der Erziehung (mache heute noch welche ;) ) und frage mich deshalb immer, ob es bei einem RS/Schnauzer/Pinscher gar nicht erst zu solchen "Durchsetz-Verhaltensweisen" kommen würde, wenn man vom ersten Tag an AUSSCHLIESSLICH mit KONSEQUENZ und POSITIVER VERSTÄRKUNG arbeiten würde? Oder ... sind die Hundedamen- und Herren der PSK-Familie einfach vom Wesen her so selbstbewusst und stur, dass ein "deutliches Donnerwetter" ZWINGEND NOTWENDIG ist in der Ausbildung/Erziehung?

Was meint Ihr? Was sind Eure Erfahrungen?

VG

Andrea

Melle

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2

Donnerstag, 29. November 2007, 14:05

RE: Hundeerziehung, nur durch positive Verstärkung ?

Zitat

Original geschrieben von Paula100
... Oder ... sind die Hundedamen- und Herren der PSK-Familie einfach vom Wesen her so selbstbewusst und stur, dass ein "deutliches Donnerwetter" ZWINGEND NOTWENDIG ist in der Ausbildung/Erziehung?...
Hallo Andrea,
manchmal ist das wirklich notwendig (selbst bei meinen Tut-Nixen). Aber sonst meine ich, man kann auch unsere Rassen fast ausschließlich so ausbilden und erziehen.

Melle
Signatur von »Melle« Wer Hunde züchtet, lernt viel über Hunde, aber noch mehr über die Menschen!
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Matte, Melle, Gute, Narttu und Sora, Ihr seid immer noch bei mir - durch Eure Kinder, Enkel, Urenkel und jetzt schon Matte's Urururenkel!

marilinchen

unregistriert

3

Donnerstag, 29. November 2007, 14:28

Hallo Andrea,

also ich stimme Melle da voll und ganz zu. Ich bin ein großer Anhänger von "positiver Verstärkung" und würde mein Tier auch nie anders erziehen, allerdings sind die Schnauzer und Pinscher nun mal eine Rasse für sich. Ich sage nur, bei Pinschern und Schnauzern ist "die Eisenhand im Samthandschuh" das richtige Erziehungsmittel...

Viele Grüße
Lina

chaotina

unregistriert

4

Donnerstag, 29. November 2007, 14:43

hallo

also ich denke es kommt ein bisschen auf den einzelnen hund an, es gibt bestimmt hunde die nur durch konsequenz und positiver bestärkung zu erziehen sind. wichtig ist dabei, so denke ich die konsequenz. bei meiner reicht es meist böse zu sprechen und wenn es ganz schlimm kommt dann zieh ich sie am bart dicht vor mich und guck sie böse an während ich böse mit ihr rede, dann ist sie platt und macht danach alles nur noch ganz artig, sofort was ich sage. aber wo fängt es denn an nur positiv zu bestärken, der hund muss ja seine grenzen kennenlernen.
es gibt bestimmt auch welche die brauchen eben mehr druck da reicht böse gucken nicht!
glaube aber auch nicht das es nur an der rasse liegt.
aber ich glaube so wenig druck wie möglich, aber so viel wie nötig und das ist eben je nach hund verschieden stark.
lg inka

marilinchen

unregistriert

5

Donnerstag, 29. November 2007, 14:49

@inka
ich stimme Dir voll zu!!!

Meine kleine braucht halt manchmal auch "nen A... voll" (also nur bildlich, ich würde nie einen Hund schlagen oder ähnliches), danach weiß sie dann aber auch wieder, wer der Chef ist...Ich war als Welpe mit ihr in einem Kurs, wo es wirklich alles nur "heititeiti" ist und da gibt es dann auch schon mal Hunde, die dann die oberhand ergreifen und das ist dann nicht so witzig, gerade, wenn es dann in einer Familie ist, die einen Rotti als "Familienhund" haben und der Rotti ist der Meinung er wäre nun der Rudelführer, weil ihm niemand seine Grenze gezeigt hat und falsches Verhalten nicht unterbunden wurde...

Paula100

unregistriert

6

Donnerstag, 29. November 2007, 15:34

@Marilinchen

Hallo,

ich meinte keine "Heituteiti-Erziehung" :) , wie Du sie angesprochen hast, aber eine Erziehung die wirklich von Anfang an total ausschließlich mit Ruhe und absoluter Konsequenz durchgeführt wird.

Mein Problem - damals vor 11 Jahren war - dass ich eben NICHT immer die Geduld und die Ausdauer hatte bestimmte Situationen u.U. "50zig mal" mit meinem Hund durchzustehen, weil es mein Alltag (so habe ich es damals jedenfalls leider gesehen) nicht zuließ.

Beispiel:
Ich kam mit meinem Hund vom Waldspaziergang zurück, wollte unser Wohnzimmer saugen und mein junger RS sollte derweil 10 Minuten auf seiner Decke liegen bleiben. Mein Hund war der Meinung, dass es viel lustiger wäre "hinter dem Sauger herzurennen" als auf seiner Decke zu bleiben .. und so handelte er auch. Ich habe damals leider angefangen zu schnauzen, bin nervös geworden etc. ... mit dem Resultat, dass mein RS meine "Ohnmacht" richtig gespürt hat. :-| Heute denke ich aber, dass man solche Situationen gemeistert bekommt, in dem man seinen Hund "immer wieder" ruhig zurück auf die Decke führt und ihn belohnt, wenn er liegen bleibt. Also ... wirklich ... ohne Druck, aber mit DICKEN NERVEN!! ;) Vielleicht ist es unrealistisch, weil man sein eigenes Verhalten ständig kontrollieren müsste ...???... ich weiß es nicht .... ich würde aber diese Methode (v.g. ist ja nur EIN Beispiel) versuchen, wenn ich noch einmal einen jungen Hund hätte.

marilinchen

unregistriert

7

Donnerstag, 29. November 2007, 15:48

Auch hier kann ich Dir nur wieder völlig Recht geben. Ich wollte auch nicht sagen, dass Du diese "heititeiti"-Methode meinst, wollte nur ein Beispiel nennen, wie es nicht laufen sollte...Und ich denke auch, dass man mit Ruhe und Konsequenz, STÄNDIGER Konsequenz, am meisten erreichen kann. Leider hat man die Ruhe und den längeren Atem oft nicht...Aber ich wünsche uns allen ganz viel Ruhe, starke Nerven und Durchhaltevermögen und dass wir immer und ständig uns selbst und unser Handeln überprüfen mögen, damit der Hund immer weiß, was los ist ;)

Riho

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8

Donnerstag, 29. November 2007, 16:14

Hallo Andrea,

es gibt auch in der Hundeerziehung nicht nur schwarz und weiß und so kann man auch nicht jeden Hund mit der gleichen Methode erziehen. DIE Methode gibt es meiner Meinung nach nicht und Extreme, egal in welche Richtung, sind mir immer suspekt. MEIN Erziehungskonzept basiert auf posotiver Ver- und Bestärkung und absoluter Konsequenz. Aaaaaber - es gibt auch bei mir Grenzen, die kein Hund überschreiten darf. In manchen Fällen, wenn z.B. um die Gesundheit und das Leben von Mensch und Tier geht, verlange ich absoluten Gehorsam und setze den notfalls auch mal etwas härter durch. Ein Beispiel: Unsere Hunde dürfen nicht ohne Erlaubnis aus dem Auto springen. Das müssen sie von Anfang an lernen. Beachten sie dieses Verbot nicht, werde ich es mit Sicherheit nicht ignorieren, warten bis der Hund von seinem Straßenspaziergang zwischen den Autos zurück ist und ihn beim Reinspringen ins Auto auch noch belohnen. Wenn der Hund ohne Erlaubnis aus dem Auto springt, fliegt er schneller wieder rein, als er rausgekommen ist, und das nicht sehr sanft. Bei allen unseren Hunden war nur EIN solcher "Flug" nötig. Danach konnte ich die Heckklappe auflassen und sogar ein Stück weit weg gehen, ohne dass sie nur den Versuch unternommen hätten, aus dem Auto zu springen.
Man muss also immer ganz individuell schauen, was für welchen Hund in welcher Situation nötig ist.

Grüße von
Rita

Signatur von »Riho« Tue und lebe, was du für richtig hältst und vertraue dir. Alles andere ist Energie- und Zeitverschwendung.
Andreas Neumann

Jackos Frauchen

unregistriert

9

Donnerstag, 29. November 2007, 23:12

Hallo Andrea,

ich unterscheide üblicherweise in:

1. Erlernen von neuen Kommandos bzw. üben eines Kommandos unter erhöhtem Schwierigkeitsgrad, und

2. Ausführen eines bekannten Kommandos unter "gewohnter", weil trainierter, Ablenkung.

Im ersten Fall kommt für mich nur positive Verstärkung infrage, halte ich einfach für sinnvoll und weitgehend frei von schädlichen Nebenwirkungen, hat außerdem bei uns immer super funktioniert. Gegebenenfalls muss man "Sicherheitsvorkehrungen" treffen, damit der Hund bei einem Fehlverhalten keinen Schaden nimmt.
Im zweiten Fall (der dann eigentlich nur "bewusster Ungehorsam" sein kann) rappelt´s im Karton, da bin ich dann auch nicht sonderlich fein in der Wahl der Mittel (Wurfkette, Sprühhalsband) meistens reichen aber auch ein bis zwei solcher Erlebnisse, und wir verstehen uns wieder bestens...

Ich habe Ausbildungserfahrungen mit den verschiedensten Rassen und kenne viele (z.B. Retriever), die sich fast ausschließlich über positive Vertärkung erziehen lassen, die Schnauzer gehören meiner Meinung aber eher nicht dazu, da sie meist recht selbstbewusst sind und, zumindest in jungen Jahren, ständig ihre Grenzen suchen, dafür hat man mit 4 - 5 Jahren einen extrem zuverlässigen Hund, das liebe ich so an diesen Rassen... (**)

Viele Grüße,

Sabine

Philiandela

unregistriert

10

Donnerstag, 29. November 2007, 23:24

Hallo Andrea, ich glaube auch nicht, daß es DIE Methode schlechthin gibt, aber: ich bin fest davon überzeugt, daß es nicht nur mit positiver Verstärkung oder Konsequenz geht. Allein diese beiden Möglichkeiten schließen sich per definitionem aus. Laut verhaltensbiologischen Definitionen bedeutet positiv lediglich, etwas hinzutun (und nicht etwa "gut" oder "Belohnung"), negativ bedeutet wegnehmen (und nicht "schlecht" oder "Strafe").
Es gibt also folgende Möglichkeiten der Einflußnahme:
- Positive Belohnung: etwas angenehmes hinzufügen, um eine Verhalten öfter zu bekommen
- Positive Betrafung: etwas unangenehmes hinzufügen, um ein Verhalten seltener zu bekommen
- Negative Belohnung: etwas unangenehmes weglassen, um ein Verhalten öfter zu bekommen
- Negative Bestrafung: etwas angenehmes weglassen, um ein Verhalten seltener zu bekommen

Jegliches reglementieren im Sinne von verbieten oder korrigieren (EIN Aspekt von Konsequenz) ist also etwas anderes als positive Verstärkung. Abgesehen davon halte ich es für unsinnig und praxisuntauglich, einem Lebewesen mit von Natur aus komplettem Repertoire für positive/negative Belohnung/ Bestrafung nur mit einem Teil des biologischen Ganzen erziehen zu wollen, das funktioniert nicht und ist meiner Meinung nach auch nicht artgerecht (aber heutzutage so wunderbar politisch korrekt :D ). Das gilt übrigens nicht nur für Pinscher und Schnauzer.
@Rita: Ich bin ganz bei dir, das Beispiel mit dem Auto ist super.

LG Ela

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