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1

Montag, 12. November 2007, 15:18

Kopfschmerzen?

Hallo,
angeregt durch einen anderen Thread frage ich mich, ob es möglich ist, bei einem Hund Kopfschmerzen zu diagnostizieren.
Gibt es Untersuchungen darüber, oder bestimmte Verhaltensmuster auf die man achten sollte?

Zweite Frage: Kann man selbst erkennen ob ein Hund eine Gehirnerschütterung hat?
Wie gefährlich ist das für einen Hund? Muß man das bei Verdacht sofort untersuchen lassen?

Gruß, Alke

Engelfrauchen

unregistriert

2

Montag, 12. November 2007, 16:18

Hallo Alke !

Meine Erfahrungen beschränken sich auf das Verhalten bei einem Schädel- Hirn- Trauma nach einem Verkehrsunfall sowie einem Hund mit einem Gehirntumor.

Im wesentlichen waren zu beobachten:

Apathie des Hundes, "in sich hineinhorchen";
Berührungsempfindlichkeit des Kopfes sowie der Ohren (Streicheln);
eingeschränktes Gesichtsfeld;
Schräghaltung des Kopfes (wahrscheinlich in Richtung des wahrgenommenen Hauptschmerzes);
Vermeidung fast jeder Bewegung (starres Sitzen);
Vermeidung auch von Augenbewegung (Fokussieren eines Gegenstandes o.ä.);
sehr leises Wimmern.

Eine Gehirnerschütterung erkennst Du sicher bei Gleichgewichtsstörungen und Erbrechen.
Die Grenze zum Schädel-Hirn-Trauma ist fließend, deshalb würde ich bei Verdacht sofort untersuchen lassen und CT veranlassen.


Viele Grüße

3

Montag, 12. November 2007, 16:26

Wir haben mal bei unserem Tierarzt über eigene Kopfschmerzen gegklagt. Unser Tierarzt hat uns, nachdem wir ihm die Art der Kopfschmerzen beschrieben haben, ein Mittel empfohlen. Er hatte es allerdings auch vorrätig. Als er unser erstaunen bemerkte, sagte er uns "auch Hunde hätten Kopfschmerzen". Wie er diese allerdings diagnostiziert darüber kann ich nichts sagen.

Walther

4

Montag, 12. November 2007, 19:05

Kopfschmerzen

ALKEEEE !!!
Liebe Grüße, Mor

5

Dienstag, 13. November 2007, 11:20

Das Thema Kopfschmerzen beim Hund hat mich ein wenig googeln lassen. Ich habe hierzu folgende Aussage gefunden:

Schweizerische Vereinigung für Kleintiermedizin
Kopfschmerzen zeigen sich etwa durch Berührungsempfindlichkeit am Kopf und Hals oder in schwereren Fällen in einer Steifhaltung des Nackens. Unter Umständen sind Hunde mit Kopfschmerzen auch apathisch, lichtscheu und ziehen sich in Verstecke zurück.

Das sind in etwa die gleichen Symptome wie sie Michaela sie bei Schädel- Hirn- Trauma nach einem Verkehrsunfall sowie einem Hund mit einem Gehirntumor beschrieben hat. Wobei die Symptome bei Gehirntumoren wohl aufgrund der vorhandenen Kopfschmerzen zu beobachten sind.

Walther

6

Dienstag, 13. November 2007, 12:44

Aha, das ist ja sehr interessant, vielen Dank.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß leichte Gehirnerschütterungen (beim Menschen) nicht unbedingt zu eindeutigen Symptomen führen, man sich aber trotzdem schonen sollte. Schwierig ist es, das bei einem Hund zu erkennen. Pauschal schonen find ich auch nicht gut :?:
Vermutlich muß man das im Einzelfall sehen.
Ob der TA beim Hund genauso wie es beim Menschen, durch leuchten in die Augen, eine Gehirnerschütterung erkennen kann? :?:

Riho

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7

Dienstag, 13. November 2007, 15:53

Hallo Alke,

ich habe gestern mit meiner TÄin darüber gesprochen und sie sagte, dass man Kopfschmerzen beim Hund nur sehr schwer erkenn könne. Da die Krankheitsbilder bei Mensch und Hund aber sehr oft identisch sind, geht man bei bestimmten Erkrankungen davon aus, dass Kopfschmerzen vorhanden sind.

Grüße von
Rita
Signatur von »Riho« Tue und lebe, was du für richtig hältst und vertraue dir. Alles andere ist Energie- und Zeitverschwendung.
Andreas Neumann

8

Mittwoch, 14. November 2007, 08:54

Hallo Alke, unsere Eyla hatte sich vor einiger Zeit eine Gehirnerschütterung zugezogen. Sie hat sich ganz heftig an einer Ecke eines Roll-Pflanzencontainers den Kopf gestoßen. Wie immer sagte sie keinen Mucks und äußerlich war keine Verletzung zu erkennen, so daß wir uns eigentlich keine Gedanken machten. Am nächsten Morgen gingen wir wie immer zum Strand und plötzlich lahmte sie mal links, mal rechts. Dann wollte sie garnicht mehr laufen, hielt den Kopf schief und schrie und jammerte. Und wenn Eyla wirklich mal schreit, weiß ich es ist ernst.
Also ging es direkt zum Tierarzt zum Röntgen. Diagnose: Gehirnerschütterung, die auf die vorderen Gliedmaßen strahlte (deshalb das Lahmen).
Kopfschmerzen hatte sie wohl auch mal. Nämlich nachdem Eyla sich unsere Caipi´s (2 Stück) einverleibt hat!!!! Das war aber eindeutig ein "Brand". Sie lag im Korb, hatte die Pfote über den Kopf gelegt und dachte garnicht ans Aufstehen. Nach Rücksprache mit dem TA gab es eine Asperin und ein erfrischendes Bad in der Nordsee zur Regeneration!
LG Angelika

9

Mittwoch, 14. November 2007, 12:36

Ein Artikel den ich im Internet gefunden habe befasst sich ausgiebig mit dem Schmerzempfinden bei Tieren und im speziellen bei Hunden. Da hier das Thema Kopfschmerzen bei Hunden verfolgt wird finde ich die Aussagen in diesem Artikel recht interessant auch wenn hier Schmerzen unter einem größeren Blickwinkel betrachtet werden:
(eingefügt habe ich aus Gründen des copyright nur den Beginn des Artikels, der gesamte Artikel kann in der Hundezeitung im Internet nachgelesen werden.

Walther


[navy]Schmerz
Was ist Schmerz, wie empfinden Tiere Schmerz?
Unsere Sensibilität ist nicht vergleichbar dem eines anderen Lebewesens. Menschen, die sich diese Frage gar nicht erst stellen, behandeln ihre Tiere genau so empfindungsarm. Die Frage stellt sich aber für Tierfreunde - im kleinen wie im grossen Bereich. Wenn wir Menschen schon nicht den Schmerz bei anderen Lebewesen, hier: Hunden nachempfinden können (wir bilden uns das höchstens ein) - wie können wir ihn erkennen?

"Versuche haben gezeigt, dass der Mensch gar nicht in der Lage ist, Schmerzen bei Tieren aufgrund des Verhaltens sicher zu beurteilen", meint die Schmerzforscherin Elisabeth Hardie (North Carolina State Universität in Raleigh).

Man kann Schmerzen nicht endgültig messen. Schmerz-Skalen, die zum Beispiel bei Pferden auf die Schmerzzeichen wie Herz- und Atemfrequenz, Körpertemperatur und Schweissbildung, Scharren und Unruhe, Entlastungshaltung, Schmerzgesicht, Zähneknirschen oder Leerkauen, Umdrehen zum kranken Körperteil und Aufstehen, Hinlegen, Wälzen berechnen sollen, gibt es bei Hunden nicht. Ausserdem sind es Scheinobjektivitäten, denn es ist eine subjektive Betrachtung des Beobachters.

Wege aus diesem Dilemma führen nach Tierärzten nur über das Augenmass, die Erfahrung und den Tierverstand. Um zu erkennen, ob der Hund Schmerzen hat, muss man ihn kennen: die Reaktionen, das Verhalten bei "Strafe", seine Art, Rangordnungen auszutragen.

Einen Teil der Pharma- und Medizinforschung haben wir Tieren zu "verdanken". Unfreiwilligen - das wird wohl niemand bestreiten - Versuchstieren. Nicht selten werden den Tieren dabei Schmerzen zugefügt.

Durch falsche Ernährung oder Bewegungsarmut, körperliche Überforderung, überhitzte oder feucht-zugige Lager- und Aufenthaltsräume kann ein Hund wesentlich mehr Schmerzen erhalten als durch einen Knuff oder Biss.

Es gibt auch eine überholte Methode der Verhaltensforschung (Behaviorismus), die Tiere auf Reiz-Reaktions-Apparate reduzierte. Jegliches Innenleben der Tiere wird dabei geleugnet mit dem nicht sehr intelligenten Argument, dass man die Tiere darüber nicht befragen könne und deshalb Schlussfolgerungen nicht wissenschaftlich seien. Die behavioristische Betrachtung erwies sich als nützlich für die Naturwissenschaftler, die ohne moralische Bedenken mit den Tieren "arbeiten" wollen. Wer aber ein Innenleben - und damit ein Empfinden leugnet, der braucht sich keine Gedanken um Gefühle und Schmerzen machen.

Dies trifft auch auf Gewaltdresseure zu, die mit Hilfsmitteln arbeiten, um Hunde zu etwas zu zwingen, was der Dresseur vom Tier will. Sie arbeiten mit Schmerzeinwirkung, behaupten aber, dass das Tier dies ja gar nicht so empfinde. Eine Schutzbehauptung. Es sind samt uns sonders eigennützig so argumentierende Unsensible, oder bewusste Quäler.

Ein Mensch, der selbst nur grobe Gefühle, überwiegend nur psychische oder physische Schmerzen gelernt hat, wird es schwer haben, andere Empfindungen einzuschätzen und zu respektieren.

Einfach: Ein Grobian wird auch mit seinem Hund so umgehen. Die Einstufung in "harter" oder "weicher" Hund entbehrt oft jeder begründbaren Grundlage. Oft genug sind es bloss Stammtischparolen oder Wunschdenken. Es ist schlicht subjektiv, welches Wissen und welche Sichtweise der Beurteilende an den beurteilten Hund anlegt. Dies trifft ebenso zu auf die Begriffe "stur" oder "eigensinnig". Dabei geht das Urteil meist nur vom eigenen Massstab aus. Und von Schwierigkeiten, das Anderssein zu respektieren. Dies gilt eben für alle anderen Empfindungen.[/navy]

volständiger Text Hundezeitung im Internet


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