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1

Donnerstag, 11. Oktober 2007, 12:12

warum Katrieren Tierheime ihre Abgabehund?

Hier die Begründung des Tierheimes Bochold zum Thema:

Warum kastrieren wir in der Regel unsere Abgabehunde?
http://www.tierheimbocholt.de/haltungstipps/hund_kastration.html
Wir vom Tierheim Bocholt geben in der Regel nur kastrierte Hunde - gleich ob männlichen oder weiblichen Geschlechts - ab. Ausnahmen bilden natürlich Welpen und alte Hunde.
Bei Welpen, vor allem reinrassigen Welpen und vor allem auch groß werdenden oder uns schon als Welpen schwierig erscheinenden Hunden machen wir bei der Überlassung der Hunde in die neue Familie die Kastration zu Bedingung. Diese wird dann vertraglich fixiert und von uns nachgeprüft.
Wir erfahren eine große Akzeptanz der Kastration bei Hunden. Viele neue Besitzer legen von vornherein sehr viel Wert darauf, dass die Hunde bereits kastriert sind oder versichern uns unaufgefordert, dass sie den Hund kastrieren lassen werden.

Die teilweise hohen Kosten für die Kastration werden dabei in Kauf genommen.
Menschen, bei denen von vornherein eine Kastration am Geld scheitern würde, bekommen von uns keinen Hund, denn sie sind dann auch nicht in der Lage, den Hund ausreichend medizinisch betreuen zu lassen, wenn er ernsthaft krank wird. Der Tierschutzverein kann auch nicht für alle medizinischen Kosten, die ein vermittelter Hund in seinem Leben verursacht, gerade stehen.
Die Vorteile einer Kastration überwiegen eindeutig gegenüber den Nachteilen.

Vorteile bei Hündinnen:
Ausbleiben der lästigen Blutungen (dies ist den meisten Besitzern am wichtigsten, die eine Hündin adoptieren) Garantiert keine Vermehrung (größter Vorteil für alle tierschützerisch denkenden Menschen).Keine Gebärmutterentzündung oder Gebärmutterkrebs.
Keine streunenden Hündinnen, die verzweifelt einen Rüden suchen.
Nachteil bei Hündinnen:
sehr selten - oft rassebedingt - kann Inkontinenz auftreten, einige Hündinnen neigen zu Übergewicht nach einer Kastration, dies liegt aber meistens an der Inkonsequenz der Besitzer

Vorteile bei Rüden:
das lästige Markieren wird oft etwas eingedämmt, vor allem bei früh kastrierten Rüden die Dominanz bei Rüden wird etwas neutralisiert, das Verhalten von Rüden untereinander ist angenehmer, weniger aggressiv das Streunen wegen läufiger Hündinnen entfällt die im Alter häufig auftretenden Prostatabeschwerden und andere hormonell bedingten Beschwerden entfallen aber das Wichtigste für uns Tierschützer: ein kastrierter Rüde produziert keine Welpen mehr
Nachteil bei Rüden:
evtl. Übergewicht, siehe Hündinnen
Die oft geäußerte Befürchtung, Hunde würden sich im Wesen total verändern, ist in den Bereich der Märchen zu verbannen. Leider müssen wir immer wieder feststellen, dass im Bereich der Hundekastration solche und ähnlich kuriose Aussagen im Umlauf sind.
Außerdem gibt es Hundebesitzer und Tierärzte, die, wenn es um die Kastration der Rüden geht, fast einem Männlichkeitswahn verfallen. Es ist doch immer wieder beschämend, feststellen zu müssen, dass einer Hündin eine eher schwere Operation mit Baucheröffnung zugemutet wird (man will ja das eklige Bluten zweimal im Jahr nicht), aber die 5-Minuten Operation des Rüden vehement abgelehnt wird.

Allerdings - warum sollen diese Dinge bei den Tieren anders sein als bei den Menschen?
Man sollte sich auch einmal Gedanken darüber machen, woher die meisten der Tierheiminsassen kommen. Häufig sind dies Schäferhunde, Rottweiler oder die so genannten Kampfhunde bzw. deren Mischungen, und oft waren es sog. Unfallwelpen („unsere Hündin ist abgehauen“), die Schweinekobenzüchtungen von Bauern (ein Wurf Welpen bringt mehr als ein Kalb) oder andere Nebenverdienstzuchten verantwortungsloser Zeitgenossen. Die armen Tiere werden als Billigware an jeden, der zahlt, abgegeben, um die Geldbörsen der „Vermehrer“ etwas aufzubessern.

Aus dem süßen Welpen ist schnell ein großer nach der Geschlechtsreife nicht mehr zu bändigender Hund geworden, der unter Vortäuschung von Allergie, Berufstätigkeit usw. im Tierheim abgeliefert wird. Durch den rechtzeitigen Besuch der Hundeschule wäre vielen Hunden das Elend erspart geblieben. Jetzt haben es die Tierheime in der Hand, gerade bei diesen Hunden eine weitere Vermehrung durch Kastration zu unterbinden und durch eine seriöse Vermittlung sicher zu stellen, dass diese Hunde in verantwortungsvolle fachkundige Haltung abgegeben werden.

Gegen eine Kastration kann natürlich die Auslegung des Tierschutzgesetzes sprechen, handelt es sich doch um einen Eingriff am gesunden Tier ohne medizinischen Grund.
Aber angesichts der weltweiten Überpopulation von Hunden und Katzen, die bei Millionen von Tieren zu einer Verelendung führt, sollten wir an solchen Gesetzesinterpretationen keinen Gedanken verschwenden und praxisbezogen handeln.

Nur die Vermeidung von weiterer Vermehrung gibt den Tieren in den Tierheimen eine Chance, vielleicht noch einmal ein neues Zuhause zu finden.
Ohne Eindämmung der Vermehrung der Tiere ist unsere Tierschutzarbeit eine Farce, weil wir nur an den Symptomen herumdoktern, ohne das Kernproblem zu beseitigen.


Engelfrauchen

unregistriert

2

Donnerstag, 11. Oktober 2007, 12:54

Hallo Walther,

mir ist spontan beim Lesen dazu einiges eingefallen. Dies betrifft insbesondere den Unterton einiger Formulierungen. Im Moment habe ich noch nicht wirklich den Nerv, mich damit zu befassen, aber sobald sich die Gelegenheit ergibt, komme ich darauf zurück. :m:

Viele Grüße

3

Donnerstag, 11. Oktober 2007, 13:30

engelfrauchen schreibt:

Zitat

sobald sich die Gelegenheit ergibt, komme ich darauf zurück
und das ist eine drohung! :p


sonrisa

unregistriert

4

Donnerstag, 11. Oktober 2007, 14:49

RE: warum Katrieren Tierheime ihre Abgabehund?

wenn ich ein tierheim wär, tät ich auch kastrieren! es gibt schon soooo viele arme hunde in den tierheimen... cih als tierheim würde auch mein maximalstes tun, damit nicth noch mehr auf mich zurollen... denn immer wieder gibt es menschen
- die auf ihre rüden ganzjährig oder auf ihre hündinnen während der hitze nicht imstande sind aufzupassen oder
- irgendwann auf die idee kommen, ihre hündin (ohne papiere, eventuell ohne untersuchungen) von irgeneinem xbeliebigen decken zu lassen - warum auch immer.
und das tät ich als tierheim nicht haben wollen! bei uns werden rassehunde vom tierheim nicht als solche abgegeben. die papiere werden (soweit ich weiß) vom tierheim eingezogen, und auch da wird jeder hund kastriert und dann eben als z.b. dobermannMISCHLING abgegeben (weil jeder hund ohne fci papier ein mischling ist). oder so ähnlich.

bei einem hund aus guter zucht liegt das ein bissl anders. leute, die sich über rassen informieren, sich für eine spezielle entscheiden, dann für einen best. züchter entscheiden und dort für viel geld einen welpen, genetisch gecheckt, entwurmt, geimpft, gechipt und geprägt, kaufen - von denen würde ich eher erwarten (eher! auch das mag nicht für alle gelten - ich kenn auch eine bernerhündin, die in die zucht gehen sollte, und 3 (!!)x ungeplant geworfen hat), dass sie imstande sind aufzupassen, dass er nicht jedes jahr wirft. (ein "hoppala" kann wirklich jedem passieren - und auch DAS würde ich als tierheim schon nicht haben wollen!) und wenn sie in die phase kommen, wo sie unbedingt selber welpis haben wollen - dann geht das ja auch auf dem "legalen" weg...

lg

Sören

Junior

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5

Donnerstag, 11. Oktober 2007, 17:11

Dazu fällt mir nur Folgendes ein:

Hier werden dem Tier ohne medizinische Indikation Schmerzen zugeführt und das Tier wird dem Risiko einer Vollnarkose und einer Operation ausgesetzt, die ebenfalls Komplikationen nach sich ziehen kann.

Die OP wird aus Bequemlichkeit durchgeführt (Ausbleiben der Blutungen bei Hündinnen, Ausbleiben des Markierens beim Rüden) und um ggf. Krankheiten zu verhindern (Gebährmutterentzündung, etc.).

Warum wurde nochmal das Kupieren der Rute verboten? Oder warum wurde das überhaupt gemacht? Ich sehe hier durchaus Gemeinsamkeiten.

Und ja: Ich bin kategorisch gegen ein Kastrieren aus prophylaktischen Gründen ohne Medizinische Indikation.

Dazu zitiere ich das Tierschutzgesetzt: "Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen." Und ja, ich sehe hier keine "vernünftigeren Gründe" als beim Kupieren der Ruten oder Ohren.

Viele Grüße

Sören

franzel

unregistriert

6

Donnerstag, 11. Oktober 2007, 17:17

...

@ Sören- besser kann man es kaum ausdrücken. -:-
Und da regen sich Leute über das Kupieren auf-is auch nicht meine Sache aber die Parallelen sind schon da.
Gruss

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7

Donnerstag, 11. Oktober 2007, 18:23

Dem Argument, man fügt einem gesunden Hund Schmerzen zu..., stimme ich zu. Das hat mich auch sehr "bewegt" als das Thema bei uns anstand (meine Hündin ist kastriert) und mir danach schon zu schaffen gemacht. Aber der Hund leitet 3-4 Tage, danach ist er wieder ziemlich fit auch wenn die Fäden noch nicht gezogen sind.

Aber mit dem Kupieren kann man es meiner Meinung nach nicht gleichsetzen. Ubrings, das Kupieren hatte wohl auch mal eine Begründung, angeblich wurden den Schnauzern die Ruten kupiert um zu verhindern, daß beim Rattenjagen sich keine Ratte im Schwanz verbeissen kann. Hat mir ein Vertreter der "Kupierfraktion" mal so erklärt - keine Ahnung ob das stimmt.

Heute dient das Kupieren jedenfalls nur noch der Schönheit bzw. was der Mensch im Rassestandart festlegt (z.T. im Ausland ja noch aktuell) während die Kastration, gerade aus Sicht eines Tierheimes die unkontrollierte Vermehrung eindämmen soll. Und die Tierheime sitzen voll, mit Hunden die aus ungewollten Verpaarungen sich ergeben haben.

LG Dagmar
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8

Donnerstag, 11. Oktober 2007, 18:32

@Sören

-:- -:- -:- -:-

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

Da man im TH nur kastrierte Hunde bekommt, ist für mich ein Grund, nie einen Hund aus dem TH zu nehmen.

Komischerweise wird das schon seit Jahren praktiziert, um ungewollte Hunde zu vermeiden und trotzdem sind die TH immer noch voll :?:

Die Rechnung scheint nicht so ganz aufzugehen.

Viele Grüsse von Anke
Signatur von »Halina« Der Hund im Bett zerknittert und verschmutzt das Laken, aber er glättet und reinigt die Seele.
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9

Donnerstag, 11. Oktober 2007, 18:44

Puhhhhh Walther, mir wird ganz schwindelig beim Lesen :-o

Wie fein kann man sich doch alles so zurecht reden, wie man es braucht.

Uns Züchtern ist es verboten, den Welpen die lästigen Daumenkrallen entfernen zu lassen, die dem erwachsenen Hund sehr oft wirklich schlimme Schmerzen bis hin zur dann großen Operation bereiten können. Da pochen die Türschützer aufs Tierschutzgesetz. Aber bei der Kastration soll man "an solche Gesetzesinterpretationen keinen Gedanken verschwenden" :?:

Da passt einiges nicht zusammen.

Hunde machen nun einmal Mühe, und unkastrierte Hunde machen etwas mehr Mühe. Aber das will der "moderne" Mensch ja nicht mehr haben. Mühe machen darf heutzutage ja nichts mehr. Es ist ja alles soooooo anstrengend :-|

Ich hör lieber auf, sonst schreib ich noch etwas, was Anlass zu neuem Portalknatsch geben könnte, und das darf ein guter Mod nicht ;)

Grüße von
Rita
Signatur von »Riho« Tue und lebe, was du für richtig hältst und vertraue dir. Alles andere ist Energie- und Zeitverschwendung.
Andreas Neumann

10

Donnerstag, 11. Oktober 2007, 18:46

Ich bekam meine Dana unkastriert aus dem TH...... :?:

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