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  • »Stefanie« ist weiblich
  • »Stefanie« ist der Autor dieses Themas

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Hunde: 2 RS-Mädels *2007 + *2005

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1

Samstag, 16. Juni 2007, 01:07

Ich hoffe, Dir geht es gut, alter Rabauke

Vor einer Woche ist hier wieder ein Schnauz eingezogen, doch bevor sich alles nur noch um sie dreht, hat mein alter Stinker hier noch ein Plätzchen verdient.
So lange hat er mich begleitet, so gross noch immer die Trauer.

Der Text ist ein Auszug seiner Homepage die ich vor kurzem aus dem Netz genommen hab...

Ich wollte vor Jahren einen Hund. Also ab ins Tierheim, und auf die Frage, was es denn für einer sein sollte... “der grösste”.
Bescheuertes Auswahlkriterium, ich weiss, aber es war das richtige wie sich rausgestellt hat, zumal sowieso grade nur 1 grosser Hund da war.
Und das war er, abgemagert, grade mal 17 kg, zerschunden, aggressiv, “zerlumpt”, vom angeblichen Riesenschnauzer keine Spur...einfach eine jämmerliche Erscheinung. Er war vom Tierschutz aus einem eingezäunten Garten geholt worden, wo er ohne Hütte oder sonstigen Unterschlupf über Monate gehaust hat und sich hauptsächlich selbst ernähren musste, oder von dem, was mitleidige Spaziergänger ihm über den Zaun warfen. Ab und an wenn die Besitzer zum grillen kamen, gabs dann Prügel. Von Welpe auf muss er dort gewesen sein, denn alles was er kannte war ebener Grasboden. Am Hals hatte er derbe Narben, die laut Tierarzt vom aufhängen stammten, denn erst als per Zufall Leute ihn am Baum hängen sahen und ihn grade noch rechtzeitig abgeknüpft haben, trat der Tierschutz in Aktion....und da war er dann....ein häufchen Elend....
Es muss wohl Liebe auf den ersten Blick gewesen sein, denn nach einem halben Jahr im Tierheim war ich der erste Zweibeiner den er nicht direkt zerfleischen wollte....
Die Entscheidung fiel, er oder keiner, doch es folgte lange Zeit ein Hickhack mit seinem Besitzer, der ihn allen Ernstes zurück haben wollte...
Nach ein paar Wochen durfte ich ihn endlich mitnehmen. Es ging ihm schon besser, aber noch lange Zeit waren wir wöchentlich Gast beim Tierarzt. Fast ein halbes Jahr hat es gedauert bis er überhaupt auf seinen Namen gehört hat und es war viel Arbeit und Geduld nötig um ihn zu dem zu machen was er jetzt ist.
Seine Aggression hat er immer noch, vor allem gegenüber Männern, aber wer wills ihm übel nehmen nach dem was er durchmachen musste...auch sein Heisshunger auf Katzen und andere Kleintiere ist geblieben, aber auch das ist verständlich, nachdem er sich wohl über 2 Jahre damit ernährt hat, und auch wenn er das jetzt nicht mehr braucht, der Jagdtrieb ist erhalten geblieben.
Um seinen Hass und seine Wut auf Menschen in eine kontrollierte Bahn zu lenken war viel Arbeit nötig. In erster Linie geht hier ein Dank, unter anderem, an die Hundestaffel vom Bundesgrenzschutz mit denen ich trainieren durfte.
Mit den Jahren wurde so aus ihm ein nach wie vor brandgefährlicher, aber leicht kontrollierbarer Hund.
Ich rate niemandem sich ohne Aufforderung in meine Nähe zu wagen...jeder ders trotzdem getan hat, hat es bitter bereut. Er verteidigt meine Tochter und mich mit seinem Leben. Er spürt genau wenn mir eine Situation unangenehm ist und stellt sich sofort und ohne Kommando zwischen uns und die “Bedrohung”. Fremde kriegen keine Chance...
Bekannte werden dann eher “umgeschmust”, und wenn 45 kg Hund auf Kuschelkurs sind gibt es kein Entrinnen :D

Mittlerweile ist er “alt”, ihn plagt im Winter das Rheuma, das treppenlaufen findet er auch nicht mehr so toll. Viel lieber lässt er sich die Sonne auf den Pelz brennen und liegt faul im Garten. Eine Futterallergie und diverse Alterstücken plagen ihn, aber noch geht es, er hat noch Spass am Leben und auch noch nichts an seinem Wesen und Charakter eingebüst....
Er ist jetzt 13, wird im November 14, und ich hoffe, es geht noch lange gut. 11 Jahre ist er nun bei mir und er hat mich nie enttäuscht. Er ist mein bester Freund, ist jeden Weg mit mir gegangen, war immer an meiner Seite, und wenn seine Zeit gekommen ist werde ich bei ihm sein auf seinem letzten Weg.
Wenn alles vorbei ist wird er in einer kleinen Urne wieder nach Hause kommen, für immer an seinen Lieblingsplatz, in der Sonne im Garten....


Heute ist der 12.08.06. Fast ein Jahr habe ich gebraucht, um das folgende überhaupt schreiben zu können. Es tut so unendlich weh ! immer noch...

[Center] ist es zeit mein freund?
ist es zeit uns auf den weg zu machen?
zeit lebwohl zu sagen?
zeit für immer abschied zu nehmen?

morgen, übermorgen wissen wir es...

jetzt ist die zeit der tränen und der tiefen dankbarkeit...
die zeit in deinen vielleicht letzten stunden dir noch einmal alles zu geben was dir immer so gefiel...

ich geh den weg mit dir bis zuletzt

danke
danke für alles

mein freund


devil 19.9.05
[/Center]

Vorangegangen war, dass er plötzlich nicht mehr die Treppe hinunter kam, umfiel, ausrutschte, stolperte, das ganze unter herzzerreissendem Gejaule. Unten angekommen gings auf einmal wieder. Er war zwar wackelig, aber entsprechend seinem Alter fidel wie immer, war den ganzen Tag im Garten, lag faul in der Sonne. Abends die Treppen hoch war er zwar langsam aber er lief hoch.
Am nächsten Morgen das selbe Spiel. Ich hab ihn am ersten Treppenabsatz liegen lassen und hab eine Trage gebastelt aus Bettlaken damit ich ihn tragen kann. Winselnd hat er sich die Treppe runter gekämpft, das meiste Gewicht hab ich gehabt, aber er musste unglaubliche Schmerzen haben.
Mein Hund war kein Jammerlappen, wirklich nicht. Er hat nie gejammert wenn man ihm mal auf die Pfote gestanden ist, wenn er sich mal die Pfote an ner Scherbe aufgeschnitten hatte, auch nie bei den Spritzen die ich ihm lange Zeit täglich geben musste. Nie..

Wir sind direkt zum Tierarzt. Bandscheibenvorfall durch Wirbelarthrose. Ich war geschockt, zum operieren war er zu alt, er hätte das nicht geschafft. Es gab eine minimale Chance es mit Medikamenten wieder hin zu kriegen, also haben wirs versucht. Zusätzlich gegen die Schmerzen bekam er Morphium das ich selbst dosieren sollte, nach Bedarf.

Wieder zuhause und unter Drogen ging es dann einigermasen. Die Tragekonstruktion wurde perfektioniert und ich hab ihn jeden Tag in den Garten getragen und abends lief er alleine hinauf. Er hat gespielt, sich im Grass gewälzt, alles war wie immer, nur dass ich jeden Tag die Morphiumdosis verdoppeln musste, um ihm das zu ermöglichen. Es fiel mir schwer, so unendlich schwer den letzten Entschluss zu fassen, doch es wurde einfach nicht besser. Eine Woche lang würden die Tabletten ausreichen wenn ich die Dosierung weiter so erhöhen musste.
Nach 4 Tagen war nicht die geringste Verbesserung zu verzeichnen. Ich habe mir Urlaub genommen um meine Zeit ganz ihm widmen zu können. Er hat autofahren geliebt, also bin ich die letzten Tage mit ihm spazierengefahren an seine liebsten Plätze, habe ihn vollgestopft mit all dem Futter was er nicht haben durfte wegen seiner Allergie, alles sollte er nochmal haben und erleben...

Am vorletzten Tag habe ich noch ein paar Fotos gemacht. Er war den ganzen Tag an seinem Sonnenplatz im Garten. Nach und nach hat sich meine ganze Familie von ihm verabschiedet. Jeder kam nochmal um ihn mit Leckerbissen zu verwöhnen.

Am 26.9.05 bin ich mit ihm alleine in den Wald, zum allerletzten mal, der allerletzte Spaziergang, nur er und ich. Es dauerte nicht lange, so weit konnte er ja nicht mehr laufen, und dann bin ich mit ihm wieder zum Tierarzt. Es fielen nicht viele Worte. Ich habe dem Arzt gesagt dass es nicht besser geworden sei, und dass er nicht länger leiden sollte. Er wurde nochmal gewogen,53 kg. Ich musste ihn auf den Tisch wuchten und festhalten. Sie fanden die Vene nicht, er hatte kaum Blutdruck, das pieksen tat weh und er presste sich fiepend und jammernd an mich, während die in seinem Bein stocherten. Aber es war kein Schmerz, er war ja voll gepumpt mit morphium. Er sah mich an mit fragendem Blick, wieso schickst Du mich weg, ich will doch bei dir bleiben, lass mich nicht gehn...
Dieser Blick verfolgt mich noch heute, mitsamt dem schlechten Gewissen, er wollte noch nicht gehen...

Langsam sank er in meinen Armen in sich zusammen und starb, und mit ihm ein Teil von mir.




[Center] † 26.9.05
kein leid dauert ewig
nichts ist unendlich
jetzt bist du frei
[/Center]
Signatur von »Stefanie« ()_()_.-" "-.,/)
;.. `; -._ , ` )_
( o_ )` __,) `-._)

"Wir geben dem Hund den Rest unserer Zeit, unseres Raumes und unsere Liebe, doch der Hund gibt uns alles, was er hat!" unbek.

Traudel

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2

Samstag, 16. Juni 2007, 06:42

;( ;( ;( ;(
Signatur von »Traudel« Liebe Grüße, Traudel und alle meine Tierchen

Hera-Heike

unregistriert

3

Samstag, 16. Juni 2007, 08:06

Liebe Stefanie,

der Schmerz einen geliebten Freund verloren zu haben, letztendlich sogar die Entscheidung über den Zeitpunkt treffen zu müssen wird wohl lange andauern. Ich kann es Dir sehr nachempfinden und ich hoffe, dass Dein neuer Hund Dich trösten kann auch wenn Du den alten nie vergisst.

Hut ab für die Mühe und die Liebe die Du investiert hast. So etwas würden nicht viele tun – aber es hat sich gelohnt. Dein Hund wird Dir ewig dankbar sein !

Mitfühlende Grüße, :k:
Heike

Onchi 8505

unregistriert

4

Samstag, 16. Juni 2007, 09:58

Liebe Stefanie, mir laufen die Tränen ;( ;( ;(
aber ihr hattet eine schöne Zeit und die hast du ihm ermöglicht.
LG ELke

5

Samstag, 16. Juni 2007, 11:31

Hallo Stefanie !!

Das ist sehr traurig......doch ist es zugleich auch wichtig, das du dir die Dinge mal von der Seele schreibst. Ich kann das zu gut nachempfinden. Wir hatten damals MAx auch aus dem Tierheim befreit und er bedankte sich mit unendlich viel Liebe und Dankbarkeit.
Am 7.08. ist es dann auch ein Jahr her und es tut nach wie vor weh! Wenn auch nicht mehr zu weh!! Ich werde Max nie vergessen und wenn es sich jährt, dann werde ich versuchen auch etwas zu schreiben.....versuchen.....
Ich finde dazu gehört ne Menge Mut, Kraft und v.a. viel, viel Liebe !!!
Ich finde , da hast du viel Mensch gezeigt und meinen Respekt vor Dir hast Du allemal.
Mit Deinem neunen Schnauz wünsche ich Dir, das Ihr auch ein schönes und glückliches Leben führen könnt.
Bei uns ist ja auch ein neuer eingezogen. Das ist nun schon 10 Monate her und er bereichert das Leben hier ungemein.

Lg Moses

Marlies

unregistriert

6

Samstag, 16. Juni 2007, 13:17

Hallo, Stefanie,

auch mir laufen die Tränen, denn auch ich habe schon einige meiner geliebten Hundekameraden gehen lassen müssen. Ich weiß, wie weh das tut. Man vergisst das nie, genauso wenig wie man die Hunde jemals vergisst.

Aber denke daran, dass du deinem Hund unter dem Einsatz von viel Geduld und Liebe das schön Leben ermöglicht hast. Und du hast die richtige Entscheidung getroffen, ihm weitere Sxhmerzen zu ersparen.

Ich wünsche dir mit deinem neuen Hund viel, viel Freude, und dass ihr eine lange Zeit miteinander verbringen könnt.

Liebe Grüße

Marlies

pfeffersalz

unregistriert

7

Samstag, 16. Juni 2007, 20:10

abschied

ich bin von deiner erzählung ganz gerührt. besonders die etwas älteren hundemenschen unter uns haben sicher mindestens ein mal diese entscheidung treffen müssen.

ich habe bei meinen beiden mädchen genau gewußt, wann es so weit war. ich habe es als letzten liebesbeweis gesehen, sie gehen zu lassen.....

du hast glaube ich eine ganz besondere beziehung aufbauen können, da ist die leere danach umso größer....

es ist schön, dass du dir nach der zeit der trauer wieder 4 pfoten ins haus geholt hast.....

ich wünsche dir viel freude und vor allem ein langes glückliches leben mit deinem schnauzi

lg vera + zarah, die bald 2 jahre bei uns lebt und unser leben total auf den kopf gestellt hat :exla:

Guddi

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8

Samstag, 16. Juni 2007, 20:20

Solche Geschichten greifen jedesmal mein Gemüt an, wird einem doch dabei bewußt,
daß früher oder später auch die Stunde an unseren Hundefreund und uns kommt!
:( :( :(

Sehr schön und einfühlsam geschrieben ...... -:- -:- -:-






:streichenln:
Signatur von »Guddi« LG Guddi
Benni für immer im Herzen

in lieber erinnerung an meinen benni..............
http://bennisgeschichten.npage.de

spieder

unregistriert

9

Samstag, 16. Juni 2007, 20:31

Hallo Stefanie,

Hut ab, super was du für deinen Schatz getan hast. Mir laufen die Tränen.

Liebe Grüße
Tina

10

Sonntag, 17. Juni 2007, 17:16

Hallo Stefanie
Ich sitze hier nachdem ich das gelesen habe und heule auch wieder.
Auch ich musste meinen geliebten Schatz vor 3 Wochen gehen lassen ,aber glaube mir es ist sicher das Beste .Jetzt können sie hinter der Regenbogenbrücke gemeinsam ohne Schmerzen spielen. Ich weiss wie schwer es ist ,ich denke jeden Tag an meinen Schatz.


LG Claudia

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