Bevor jetzt hier wieder auf die Richter losgegangen wird - auch Richter sind nur Menschen. Und der Standard lässt nunmal einen gewissen Spielraum, das fängt schon bei der Größe an. Unterschiede in den Bewertungen haben z.T. auch ihren Grund in der unterschiedlichen Bewertung des Haarkleids, darüber haben wir schon oft diskutiert. Die einen Richter stufen einen Hund zurück, weil er Puschelhaare an den Beinen hat, die anderen sehen das als optimal und schön an und vergeben Spitzenbewertungen.
Dazu kommt, dass die Richter angehalten sind, künftig auf die Rutenhaltung zu achten, was bei der KSA in Nürnberg am 1. Mai konsequent durchgezogen wurde und Hunde mit korrekter Rute eben besser bewertet und nach vorne gestellt wurden.
Es wurden ja auch schon Hunde zum BOB gemacht, weil eben kein anderer da war... Sicher hatte der vorher ein V bekommen, um überhaupt in die Wertung zu kommen, aber das ist keine Garantie, dass er beim nächsten Mal bei einem anderen Richter auch ein V bekommt.
Extreme Unterschiede vom V1 zum G sind eher selten, das hat aber auch unterschiedliche Gründe. Mal hat ein Richter einen Zahnfehler "übersehen", weil der HF geschickt genug war, das Gebiss entsprechend zu zeigen - und erzähle mir keiner, das geht nicht
Es sei denn, der Richter sieht es sich selbst an, was eher bei den Kleinen vorkommt als bei den Riesen...
Für mich bezeichnend ist immer die Auswahl der Rassebesten und des BIS. Da zeigt sich, ob die vergebenen V1 tatsächlich berechtigt waren, wenn alle zusammen laufen. Das konnte man letztes Wochenende bei der KSA in Nürnberg gut sehen, es waren allesamt wunderschöne Vertreter ihrer Rasse, die Auswahl fiel sehr schwer und ich hätte kein Richter sein mögen
Ungerechtigkeiten - "wieso hat jetzt der ein V und der andere nicht?" - oder schlechtere Bewertungen können immer mal vorkommen, wie Ingrid schon sagt - wie beim Tanzen oder Eiskunstlaufen, es spielt der subjektive Faktor immer eine Rolle, auch der politische, muss man ganz klar sagen.
Das ist z.T. im Hundesport nicht anders - im VPG lässt auch da die Sportordnung den Richtern einen gewissen Spielraum, und wer ganz korrekt richtet, wird oft zu schnell als "hart" abgeurteilt. Aber mir war und ist so ein Richter, der hart, aber fair ist, jedenfalls wesentlich lieber als einer, der mir alles schenkt und beim nächsten falle ich auf die Nase
Außerdem haben gerade solche korrekten Richter ein gewisses Fingerspitzengefühl, das den anderen oftmals fehlt...
Und ich denke, genau so ist es auch beim Zuchtrichten.
Grüßchen,
Helen