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Sind erfahrene Deckrüden triebhafter? Oder lassen sie sich schwerer kontrollieren?

Es gibt die Anschauung, dass wenn Rüden erst mal „auf den Geschmack“ gekommen sind, sie schwerer zu händeln sind?

Meine bisherigen Beobachtungen sind Folgende: Es gibt sone und sone Rüden, soll heißen es gibt sehr heißblütige, überschäumende Rüden und andere, die ich mal die „cooleren“ Typen nennen möchte.

Sind die Rüden jung - hierbei kenne ich mich mehr bei den DP-Rüden aus - sind sie meist nicht nur sehr temperamentvoll, sondern auch besonders triebhaft, und geraten schon lange vor der Standhitze einer Hündin und auch viel zu lange danach total aus dem „Häuschen“ und ...leider auch aus der Kontrolle. :-o

Meiner Beobachtung nach wird das aber mit der Zeit immer besser und zwar UNABHÄNGIG davon, ob sie mal (decken) „durften“ oder nicht. Lässt man ihnen einen möglichst natürlichen Umgang mit Hündinnen, lernen sie mit der Zeit, dass mit ner Hündin vor (oder nach) deren Standhitze nicht gut „Kirschenessen“ ist. Sie lernen den spezifisch anderen Duft (zur Standhitze) richtig einzuordnen und nähern sich dann nicht mehr unnötig außerhalb dieser Zeit nach dem Motto „hat eh noch keinen Sinn“ oder „da hol ich mir ja eh nur wieder ne Watschen“ . Ich habe diese Beobachtung gemacht, sogar bei deck-unerfahrenen Rüden: Auch sie lernen, ihr Glück nur dann zu versuchen, wenn es sich wirklich „lohnt“.

Also ich glaube nicht, dass Rüden, sobald sie mal "auf den Geschmack gekommen sind" , besonders triebhaft und schwerer kontrollierbar werden. Ihre „persönliche“ Veranlagung triebhaft oder weniger triebhaft haben sie von der Natur einfach mitbekommen und die ist völlig unabhängig davon , ob sie schon mal „durften“ oder nicht, und wie gesagt mit zunehmendem Alter werden sie alle etwas „gelassener“.
Das wäre meine derzeitige Meinung nach meinen persönlichen Beobachtungen zum Thema.

Wie sind Eure Erfahrungen, Rüdenbesitzer ?

fragende Grüße von Gisela

Hallo Gisela,
viel kann ich dir nicht sagen, weil ich nie Rüden hatte die decken durften.
Unsere beiden Beaglerüden früher sind bei jeder läufigen Hündin völlig durchgedreht, waren nicht mehr ansprechbar und wollten durch Wände gehen. Sie hätten sich ernsthaft verletzt, deshalb mußten sie damals beide kastriert werden. Damals gabs hier noch keine Hundeschulen oder Trainer, ob das damit vll in den Griff zu bekommen gewesen wäre???
Ivo ist ja nun schon kastriert seitdem er 16 Monate alt ist. Ich gehe davon aus, daß er nie decken durfte. In der Huschu war neulich eine Hündin die wohl schon im Anfang der Läufigkeit war, alle Rüden sind ständig zu ihr hingelaufen, und Ivo wollte sie ständig niedermachen :-o . Ich war ziemlich stinkig, habe leider erst hinterher erfahren daß die Hündin eben läufig war.
Also scheinen auch kastrierte Rüden noch Probleme damit zu haben, wobei es mich doch gewundert hat daß er sie nicht umschwänzelt hat sondern sie tatsächlich nur untergebuttert hat.

Ich bin auch gespannt auf die weiteren Antworten!

Liebe Grüße Alke

Hallo, Gisela,

deine Vermutung ist nach meiner Erfahrung ganz richtig:

Junge Rüden sind weniger gelassen als ältere. Der Grad der Triebhaftigkeit ist von Individuum zu Individuum verschieden, Und erfahrene Deckrüden - so wie mein Leon - wissen sehr genau, wann es sich lohnt, die Hündin "vernaschen" zu wollen. Ist diese nicht in der Standhitze oder stimmt sonst etwas nicht (komme darauf zurück), machen sie sich erst gar nicht die Mühe.

Das mit dem "stimmt sonst etwas nicht" habe ich kürzlich erlebt: Leon sollte eine Hündin decken, was er am 1. Tag auch tat. Am 2. Tag stand die Hündin zwar, aber nach einem kurzen Versuch aufzureiten brach er die ganze Aktion einfach ab und interessierte sich nicht weiter. Die Hündin blieb auch leer. Ich bin nun gespannt, ob sie überhaupt wieder einmal aufnimmt.

Denn an Leon konnte es nicht liegen. Er ist seither schon 2mal Vater (von insgesamt 12 Welpen) geworden.

Liebe Grüße

Marlies

Einer meiner Notfallhunde war ein sehr erfahrener Toy-Deckrüde, der bei seiner Vorbesitzerin 9 Jahre ausschließlich im Käfig gehalten wurde (markiert ja sonst überall ) und nur zum Decken rauskam. Dies war bisher der einzige Rüde, den ich ohne medizinischen Grund kastrieren lassen habe, denn er deckte ALLES, was sich bewegte, Rüde, Hündin, heiß, nicht heiß - einmal sogar meinen Kater.
Mein eigener Rüde, der auch regelmäßig deckt, ist ruhig bis es sich lohnt (weiß auch, wann in der Standhitze der Eisprung stattfindet, deckte bereits mehrfach erfolgreich Hündinnen, die woanders leer geblieben waren, wählte dann "ungewöhnliche" Tage) und in meiner Anwesenheit auch zusammen mit einer standheißen Hündin abrufbar und gut zu händeln. Je älter und erfahrener er wird, umso besser.
Li Gr S

Hallo,
ich habe jetzt meinen zweiten Rüden, wobei der erste nie gedeckt hat, der zweite schon. Ich finde auch das jeder Hund unterschiedlich reagiert, kommt eben ganz auf den Hund an. Mein erster Riese wollte alles decken was nicht schnell genug auf dem Baum war, ob nun Standhitze oder nicht. War irgendwo eine Hündin läufig, ist er abgedreht, nichts gefressen und ist zu Hause nur unruhig hin und her gelaufen.
Macho weiß wann es sich lohnt aufgeregt zu sein und wann nicht, einmal riechen und dann geht der Tag weiter wie vorher auch. Allerdings muß ich auch zugeben das Macho ein Rassist ist, wobei ich mir da nicht sicher ist ob es daran liegt das er decken durfte. Vielleicht können mir mal andere Deckrüdenbesitzer mitteilen wie das bei ihren Rüden so ist. Ich habe hier in der Straße einige unkastrierte Hündinnen, für die sich Macho auch während der Standhitze überhaupt nicht interessiert. Zwei Häuser weiter gibt es aber eine Riesendame, da war das dann total anders. Aus gesundheitlichen Gründen ist sie aber vor zwei Jahren kastriert worden und da gibt es jetzt auch nichts mehr zu jammern.

Hallo Ihrs,
passt zwar nur am Rande hier rein, aber trotzdem die Frage: ab welchem Alter kann man denn sagen, welchen Typ Rüden man hat?

Chess, RS, jetzt fast 17 Monate findet den Geruch (Piesel) von läufigen Hündinnen sehr verlockend und versenkt auch seine Nase mit Wonne da rein. Aber ansonsten kann ich bei ihm keine weiteren Anzeichen erkennen, wenn eine läufige Hündin in der Nähe ist oder war. Wär schön, wenn das so bliebe .

Gruß
Anke

Hallo Anke,

ich glaube, das ist ne Frage, die Riho mit all ihrer Erfahrung gut beantworten könnte, aber vielleicht melden sich auch noch Andere mit viel Rüdenerfahrung.

Wenn ich das hier alles so lese, auch den anderen thread vom "Onanieren" , da kommte es mir fast so vor als ob "Kleinhunde" duchschnittlich "sexuell bedürftiger" sind als die Großen, gibt doch auch den netten Spruch " sp...wie Nachbars Lumpi " . Lumpis sind normalerweise Dackel, also Kleinhunde, und auch das würde meine Theorie bestätigen.

Grüße von Gisela