Ottomar,
bereits Räber vor knapp 30 Jahren sagte, daß eine Hunderasse nach 50 Generationen Reínzucht/Hochzucht genetisch am Ende ist und das Auftreten von Erbkrankheiten durch die Einschränkung des Genpools sich manifestiert. Sind wir vielleicht an diesem Punkt und sind es vor allem diejenigen Käufer/diejenigen Züchter, die Selektion auf ganz wenige ausgewählte Eigenschaften verlangen/betreiben (sei es optisch, sei es anderweitig), die maßgeblich zum Niedergang der Rassen beigetragen haben? Sind es die, die überhaupt erst den "Rassenwahn" begonnen haben und mit der Varianz der Eigenschaften von "ungeplanten" Hunden nicht zufrieden waren? Wer den "größeren Teil der Verantwortung" hat, weiß ich nicht - die, die nur dann kaufen, wenn mindestens eine Linienzucht auf den Bundessieger (egal ob Leistung oder Schönheit) drin ist, oder die, die nur solche erwünschten Verpaarungen machen?
Seltsamerweise werden hier bei mir nach wie vor die meisten Hunde relativ störungsfrei ziemlich alt/sehr alt (Großpüdel um die 15 - maximal 17 - Jahre, die beiden ältesten Zwerge sind zur Zeit gut 17 Jahre und lassen nicht vermuten, daß sie gehen wollen, meine DSH wurden 14, 13..... Jahre, abgesehen von einem "Totalausfall" mit 3 Jahren). Sollte ich eine so ungewöhnlich glückliche Hand bei der Auswahl meiner Hunde haben? Würde mich wundern, die meisten sind second hand und nicht bewußt ausgesucht, auch die Rassehunde mit VDH/FCI-Papieren....
Woran machst du fest, wer den "größeren Teil der Verantwortung" hat? Zucht ist nicht am Reißbrett planbar - Haltung/Fütterung schon eher. Und selbst dabei bleiben Überraschungen nicht aus.... Und trotz aller "Gleichförmigkeit" durch gelenkte Zucht ist jeder Organismus immer noch ein Individuum und hat möglicherweise ganz individuelle Eigenschaften und Bedürfnisse.
Li Gr S, die immer zuerst den Fehler bei sich selbst sucht, wenn mit den Hunden was nicht läuft und seltsamerweise meist fündig wird