Hallo zusammen,
es gibt verschiedene "Pinkeltheorien", die zum Teil auch von Wissenschaftlern kommentiert wurden, nur - die Hunde halten sich nicht immer an diese Erkenntnisse.
Mein Zwergi Korry z.B. steht in der Rangordnung meiner drei Mädels an letzter Stelle und pieselt immer über die Pfützen der Großen. Sie wird dann ganz hektisch und kann gar nicht abwarten, bis die fertig sind. Sie setzt sich dabei auch nicht hin, wie Mädchen das üblicherweise tun, sondern sie winkelt ein Hinterbein seitlich nach vorne ab, sie markiert also. Wie passt das mit der Theorie zusammen, dass der, der drüberpieselt, der Ranghöhere ist
Ich denke, da passt eher die Theorie der Zusammengehörigkeit - "das ist mein Rudel zu dem ich gehöre und das muss ich der Hundewelt kundtun".
Das Reviermarkieren ist wohl wieder eine andere Sache. Unsere Hunde haben ja noch sehr viel artspeziefisches Verhalten des Wolfes in sich. Das Problem ist nur, dass sie nicht wie die Wölfe oder die Hundeartigen in freier Natur so viel Platz haben, um ihre Instinkte auszuleben. Es werden Hunde gezwungen, zusammen zu leben, die das in der Natur niemals täten, und ich denke mir, dass da das Reviermarkieren auch mal aus dem Gleis laufen kann und oft ein übertriebenes Verhalten gezeigt wird. Im Naturrudel lebt eine relavit kleine Anzahl von Tieren in einem relativ großen Gebiet und die "Chefs" haben die Aufgabe, das für einige wenige potentielle Eindringlinge abzugrenzen. Unsere Hunde in ihrem beengten Lebensraum treffen auf jede Menge potentieller Eindringlinge und müssen ihr "Revier" für all diese vielen Eindringlinge abgrenzen. Neeee - was ne Arbeit :-o
Das Markieren im Fortpflanzungsbereich ist wieder eine andere Geschichte. Da müssen die Mädels kundtun - "hallo Jungs, bald dürft ihr ich euch alle mit mir amüsieren" und die Jungs bekunden den Mädels, dass gerade sie die Allerbesten für diese Aufgabe wären, und das meint natürlich JEDER Rüde von sich. In der Natur ist auch das sehr weise geregelt. Da haben nur die Chefs den Anspruch, die stärkste Hündin zu decken. Da versucht höchstens mal der "Fizechef" diese Rolle zu übernehmen, und wenn der Leithund noch stark genug ist, setzt es Haue und die Sache ist wieder geklärt. In unserer zivilisierten Welt leben die Hunde nicht in geklärten Hirarchien, da ist fast jeder ein "Chef", der Anspruch auf eine läufige Hündin anmeldet. Da müssen wir uns nicht wundern, dass sich auch in diesem Bereich merkwürdige Verhaltensweisen entwickeln. Es gibt Hunde, die strullern alles zu jeder Zeit an und machen daraus fast eine Doktorarbeit. Andere sind total cool und markieren nur die für sie wichtigen Stellen, und wieder andere haben es durch Überforderung aufgegeben, irgendetwas pieselnderweise zu regeln. Die entleeren sich nur und halten sich ansonsten aus dem Nachrichtengeschäft raus.
Wenn ich das alles so überdenke bin ich froh, ein Klo zu haben und mir keine Gedanken machen zu müssen, warum, ob und wann ich da hin gehe
Grüße von
Rita