Das Schnauzer-Pinscher-Portal Schnaupi

Hallo zusammen,

ich habe mal eine Frage. Wir haben seit über einem Jahr unsere Zwergschnauzerhündin (im April wird sie 2 Jahre). Sie ist im Haus eine ganz liebe und macht überhaupt keine Probleme. Aber wenn wir unterwegs sind, z. B. im Wald oder auf Wiesen. Spielt sie mit anderen Hunden und ich rufe sie nach längerem Spielen zu mir, schaut sie nur und ignoriert mich. Auch ist sie im Wald einfach verschwunden und kommt obwohl ich sie rufe, dann wenn sie will. Ich war mit ihr in der Hundeschule und der Hundetrainer hat uns zusammen beobachtet und ist der Meinung, ihr fehlt die Bindung zu mir bzw. zur Familie. Bin für jeden Rat dankbar.

Gruß
Manuela :o

Hallo Manuela,
herzlich Willkommen hier im Portal!
Ich bin auch der Meinung, daß Deinem Hundchen die Bindung fehlt.
Wenn Sie im Wald verschwindet und nicht kommen möchte, drehe Dich doch einfach mal um und gehe (langsam) weg.
Natürlich mußt Du sie irgendwie schon im Auge behalten dabei. Ich habe früher bei meiner HÜndin immer gerufen: "Tschüss Ich geh", nachdem ich auch viel ausprobierte. Es hat dann gut geklappt. Der Hund muß Angst haben, Dich zu verlieren. Und wenn er angerannt kommt, mußt Du ihn loben und ihm ein Leckerlie geben.
Viel Erfolg!

Danke für Euere Antworten.

Ich gehe ja immer weiter und warte nicht auf sie. Manchmal laufe 5 Minuten weiter und sie kommt nicht. Wenn sie dann endlich kommt, gebe ich ihr klar ein Leckerlie und freue mich. Aber man läuft ja nicht nur im Wald, sondern gibt es ja auch Wege, da ist eine Strasse in der Nähe und da bin ich mir nicht mehr sicher, wie sie reagiert. Denn mein Zwerg ist recht furchtlos.
Gruß

Manuela :o

Hallo Manuela,

auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Portal.

Zu dem von dir beschriebenen Problem sagt unsere Trainerin immer so schön:

"Dein Hund liebt dich, aber er achtet dich nicht." :-o

Womöglich lässt sich dein Problem schon im Haus beheben. Schenkst du deiner Hündin zu viel Aufmerksamkeit? Spielst du mit ihr, wenn SIE es will? Wird sie gestreichelt, wenn SIE Lust dazu hat? Ist SIE zu Hause die Prinzessin?

LG
Anna

Hi Manuela,
warst du nur einmal in der Hundeschule? Dann würde ich sagen: Suche dir eine schöne Hundeschule oder einen Hundeplatz und arbeite regelmäßig mit deinem Hund, das fördert die Bindung zwischen Hund und Frauchen ungemein.
Wenn dein Hund im Wald dazu neigt wegzurennen, würde ich zunächst erstmal die Schleppleine einsetzen und diese dann bei Fortschritten nach und nach kürzen. Bringe deinem Hund ein Abrufsignal bei: d.h. konditioniere ihn z.B. auf eine Trillerpfeife, indem du ihn an der Schleppleine anleinst, dann pfeifst du und rennst (mit dem Ende der Leine in der Hand) weg. Beim erstenmal bekommt dein Hund wahrscheinlich noch einen Ruck, wenn du das paarmal gemacht hast wird er ohne den Ruck hinter dir her rennen bzw. zu dir kommen. Wichtig: gib ihm jedesmal, wenn er bei dir ankommt, etwas besonders Leckeres als Belohnung. Bald wird er bei einem Pfiff mit der Trillerpfeife sofort angerannt kommen. Du solltest dann nur noch ab und zu eine Belohnung geben (partielle Verstärkung).
Mache außerdem jeden Tag kurze, einfache Übungen mit deinem Hund (zum Grundgehorsam oder kleine Tricks). Belohne deinen Hund mit Leckerchen, mit einem Spielzeug aber auch mit Hilfe der Stimme oder durch Streicheln. Ich könnte mir vorstellen, dass Clicker-Training für euch beide sehr hilfreich wäre. Spiele regelmäßig mit deinem Hund (allerdings nicht Spiele, bei denen du einen Stock oder ein Bällchen oder etwas anderes wegwirfst, sondern nur Spiele, bei denen der Hund bei dir bleiben sollte).
Wer gibt dem Hund denn sein Futter? Wenn das jemand anderes in deiner Familie macht, aber du eben die Bindung zwischen deinem Hund und dir stärken willst, solltest du das Füttern selbst übernehmen.
Es gibt sicherlich noch viel mehr und bessere Tipps, aber ich hoffe, du hast schon mal ein paar Ideen, die dir erstmal weiterhelfen,
liebe Grüße,
Britta

Hallo Manuela,
du könntest es mal mit dem Clicker probieren.
Aga befolgt damit zuverlässig das nonverbale „Komm“.
Geübt haben wir das, weil sie manchmal meinte, das gerufene Kommando nicht sofort befolgen zu müssen und dann riefen wir schon mal einen Ton schärfer. Dadurch waren aber Passanten etwas verunsichert und deshalb trainiere ich seit einigen Wochen mit dem Clicker. Und es funktioniert super. Einmal geclickert, bleibt sie wie angewurzelt stehen, dreht sofort um und kommt. Dazu haben wir zuhause geübt. Bin dazu in den Keller gegangen, wo sie mich nicht sehen konnte und hab mehrmals geclickert. Neugierig kam sie runter und da gab es jedes Mal ein Stückchen ihres Lieblings-Leckerchens. Das hat sie sofort kapiert und seitdem kommt sie zuverlässig, überall, und holt sich ihr Leckerli ab.

LG Ruth – probier’s doch mal aus, vielleicht klappt es auch bei deinem Schnauzi

Hallo Manuela, es gibt ohne Ende Hunde, die eine tolle Bindung zu ihren Besitzern haben und trotzdem machen, was sie wollen - ganz einfach deshalb, weil sie gelassen werden und im Laufe der Zeit gelernt haben, daß sie es dürfen. Ich fände es deshalb etwas gewagt, auf ein paar Informationen hin von fehlender Bindung zu sprechen und schnelle Tips zu geben. Auf die Ferne kann man nicht beurteilen, WARUM dein Hund nicht hört, also wird man dir auch nicht zuverlässig antworten können bzw. werden die Methoden, die bei anderen gut funktionieren nicht unbedingt anschlagen.
Mein einziger Rat ist: such dir eine gute Hundeschule (eine, die an den Ursachen, nicht an den Symptomen abreitet) und kläre erstmal ab, warum dein Hund nicht kommt. Erst wenn du die Ursache kennst, kannst du sie beheben.

Mal rein Interessehalber: woran hat denn der Trainer die fehlende Bindung festgemacht und was sollt ihr ändern?
Grüße von Ela