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Zitat

Original geschrieben von Ottomar

Zitat

Original geschrieben von Engelfrauchen

Völlig wertfrei läßt sich folgendes sagen: TÜV oder DEKRA-Zertifizierungen sind auch in der freien Wirtschaft ein für das Unternehmen wünschenswertes Qualitätsmerkmal. Es werden auch Dienstleistungen zertifiziert. In der Wahrnehmung der Kunden setzt sich langsam durch, daß die Zertifizierung der Herstellung und des Vertriebes eines Produktes einen bestimmten Prozeßablauf garantiert, der anerkannten Normen folgt.
So weit, so gut. Jetzt werdet Ihr sagen: "Ein Hund ist kein Produkt !" Das ist leider nur bedingt richtig.

Bei einer Qualitätsmanagement-Zertifizierung wird nicht das Produkt, sprich Hund, zertifiziert sondern das Verfahren und die Rückverfolgbarkeit, laßt euch das von einem Auditor und jemanden der Qualitätsmanagementsysteme erarbeitet sagen.
Deshalb erst informieren und dann über etwas herziehen, sonst macht man sich schnell lächerlich.

mfg
Ottomar

Michaela hat über den Prozeßablauf geschrieben, der den anerkannten Normen folgen soll. Sie hat nirgends geschrieben, daß das Produkt zertifiziert wird.

@Melle:

nicht ganz, es sollte dann eher heissen "dann könnten wir uns zertifizieren lassen", denn dazu gehört ja die Überprüfung eines entsprechenden Auditors (nicht des PSK).
Falls Ottomar keine wesentlichen neuen Erkenntnisse beizusteuern hat, dann gebe ich Dir recht. Zu "meiner" Zeit bedeutete die Zertifizierung nicht weniger, aber auch nicht mehr.

Die Frage bleibt jedoch, ob es für die züchterische Qualität ausreicht, lediglich ein vernünftiges -ich reduziere das mal provokant- Ablagesystem zu haben.

@ Melle und Unschuldslamm
Ich habe beim TüV mal angerufen und gefragt, wie die einen Hundeverband Zertifizieren. Der freundliche Mitarbeiter am anderen Ende schluckte, schluckte noch einmal und fragte nach welcher ISO???? Ja, dass wollte ich ja gerade von ihm wissen. ISO 9001?? oder so dient lediglich der Zertifizierung der Büroabläufe, erklärte mir der freundliche Mitarbeiter. Nicht der Zertifizierung des Zuchtgeschehens. Also wissen wir nun doch eindeutig, welche Bedeutung die TÜV Zertifizierung für den Verein hat.
Ich teilte ihm mit, dass ich es dann für bedenklich halte, wie das zertifizierte Unternehmen mit der Zertifizierung wirbt, da dem unbedarften Leser ja eigentlich vorgemacht wird, die Zucht sei TÜV geprüft. Er versprach sich - leicht genervt - darum zu kümmern. Was interessiert den TÜV schon die Hundezucht??

Lachende Grüße
Willy

Hallo,

ein gut geführter Zwinger braucht sich vor keiner Zertifizierung scheuen, noch dazu, wenn ihr bedenkt, das ein Auditor nur prüft, ob ihr das, was ihr selbst normgerecht schriftlich fixiert habt, dann auch in der Praxis umsetzt.
Ihr werdet sehen, ein Zertifikat reduziert sich im Laufe der Zeit auf einen Zusatzkostenfaktor der dann als legitimes Marketinginstrument genutzt wird.

Gruß, Frank

Engelfrauchen hat das doch sehr schön erläutert und Willy auch.
Es können nach DIN ISO EN 9001: 2000 Verwaltungs- und Produktionsabläufe jeglicher Betriebe zertifiziert werden. Die Philosophie ist, dass festgelegte und kontrollierte Abläufe auch weniger fehlerhafte Produkte erzeugen.
Selbstverständlich könnte auch der PSK seine Verwaltungsabläufe zertifizieren lassen, dann würde bestimmt die PuS auch pünktlich erscheinen!

Und für den, den’s interessiert: KOSTEN-NUTZEN:
Seit 6 Jahren sind wir nach Industrie-Norm zertifiziert. Ohne dieses Zertifikat könnten wir nicht an die Autoindustrie und ihre Sateliten liefern. Aber es kostet es eine Menge Geld, vom Arbeitsaufwand mal ganz abgesehen, der mit Einführung und den jährlichen Audits voran- und nachgeht.
Die Kosten belaufen sich seit Einführung auf ein wunderbares Reisemobil der gehobenen Klasse im Bereich ab 7 Meter Gesamtlänge und richtig guten PS unter der Motorhaube, samt Automatic-Getriebe und automatischer Kaffeebereitung und . . . . . und . . . . !


LG Ruth – hat dieses System umgesetzt und setzt immer weiter um: am 30.04.2007 ist’s wieder soweit!

@Ruth

Wieso kann sich der PSK das dann nicht leisten, denn die Beiträge und Gebühren sind deutlich höher, als beim NICHT-PSK-Verein....

Hallo zusammen,

mir scheint, als reduziere sich die Diskussion im Moment auf die Euronorm ISO 9001-9004? Falls es da noch Mißverständnisse gibt, bin ich gern bereit, mit einigen gesammelten Zeitungsausschnitten auszuhelfen. Dazu ein paar Auszüge aus "Partner Hund" und "Hundewelt", in denen es um die Zertifizierung des CBS e.V. (Club für Belgische Schäferhunde) geht:
"Bei der TÜV-Zertifizierung werden auch nicht die Hunde begutachtet, sondern der Zuchtverein - seine Organisation, der Rassestandard, die Beurteilung und Prüfung der Zuchttiere, die Anforderungen an die Welpenaufzucht und weitere vereinsinterne Regelungen."
" Für den CBS e.V. hieß es Rechenschaft ablegen über: Kontrollen der Züchter und Zwinger, strenge Einhaltung des Rassestandards, Auswahl der Zuchttiere, tierärtzliche Untersuchungen der Eltern- und Jugntiere, Qualität des Futters, Schulungen der Mitglieder etc. Jeder Schritt, jedes Verfahren, jede Tätigkeit müssen dabei schriftlich so festgehalten sein, dass sie überprüfbar sind. Am 12. Juni ist es soweit - der Club erhält offiziell als erster Rassehund-Zuchtverein Europas die Auszeichnung "TÜV-zertifiziert nach DIN/ISO 9002"
" Das gesamte QMS (=Qualitäts-Management-System) ist durchgängig in einem Handbuch dokumentiert. Es ist beispielsweise beschrieben, in welcher Weise der CBS e.V., die Zuchtverantwortlichen, der einzelne Züchter die festgelegte Qualitätspolitik des CBS e.V. definiert, und wie das Erreichen das Zuchtzieles erreicht wird. Besonders wichtig ist, dass hierbei nicht die Hunde zertifiziert werden, sondern die Vielzahl von Umständen, Voraussetzungen und Forderungen, die dazu führen, dass der Käufer einen wesensfesten, erbgesunden und dem Rassestandard entsprechenden Hund erhält."
Insgesamt sind es fünf Seiten, die ich an dieser Stelle unmöglich aufführen kann. Aber im Großen und Ganzen waren es oben die Eckpunkte.

Nifu, die dienstlich auch gerade an der Akkreditierung und Reakkreditierung (Zertifizierung eingeschlossen) arbeitet und schon ganz wunde Finger vom Tippen hat!

P.S. Die o.g. Artikel stammen aus dem Jahre 1996!

@coko

Leisten kann sich das der PSK bestimmt, aber ob er das braucht???

LG Ruth - bei uns haben das die Kunden bestimmt, wir hättens nicht gebraucht!

Also: zuerst mal an alle !

Dieser Thread entwickelt sich zu einem tollen brainstorming und so langsam beginnen die wirklich fundierten und langjährigen Erfahrungen Vieler einzufließen !
Mein Kompliment, daß Ihr beginnt, darüber völlig wertfrei nachzudenken, und ohne Scheu einmal alle Ecken auszuleuchten.

Es gibt offensichtlich mehrere Portalmitglieder, die sowohl mit dem Ablauf als auch mit möglichen Inhalten viel besser vertraut sind, als ich. Zu den Kosten kann ich nur sagen, daß der Auditor (bei uns) nach einem Tagessatz bezahlt wird. Dieser variiert je nach Umfang des zu auditierenden Prozeßablaufes sehr. (von ca. 400.- € bis ca. 1.200.- € pro Tag)

Es scheint ja auch so zu sein, daß bereits andere Rassezüchterverbände erfolgreich über ein solches Prädikat nachgedacht haben - irgend etwas muß also dran sein !

Liebe Grüße